farben

Samstag, 12. Juni 2010

Schneller Sommer

Was eben noch üppig wucherndes, duftendes Gras war, ist abgemäht.

abgemaeht


Futter für die Werdung des Heumilchkäses. Die Menschen kommen gar nicht nach, den Sommer aufzunehmen, der so plötzlich da war, mit einer Wucht, die die Kreisläufe durcheinanderbringt. Der Fluss rast in schlammigem Braun durch die Stadt, führt Treibholz, Zweige, Äste mit sich - späte Schneeschmelze.

Ich habe heute Nacht im Freien geschlafen: mit Bachrauschen, Brunnengemurmel und Sternenhimmel, mit Morgenrot und Vogellaut.

Samstag, 5. Juni 2010

9 to 29. Gras. und Beethoven.

Es hatte etwas von Gewalt, oder von eruptiver Kraft. Temperatursprung. Gestern noch lag frischer Junischnee im Arbeitsblick:


Junischnee


Die Akazienblüten des Mai sind in Wasser ertränkt, ein anderer Duft aber steigt wieder auf: Gras. War es noch März gewesen oder schon April, da ging ich und roch und sah, und es war das erste dichte hellgrüne Gras, das mir in die Wahrnehmung drang: so riecht Frühling! Flieder und später Jasmin oder andere Sträucher und Bäume, die Linden auch, dann, sie betören nur, verwirren die Sinne; das Gras aber zieht mich zum Boden und erdet. Schon beginnt seine Metamorphose in anderen Duft, hin zum Sommer, Heu - noch aber: Gras.

Überraschender Abend, Till Fellner spielt Beethoven, die letzten Sonaten, op. 109-111. Ungewöhnliche Qualität in der Kleinstadt, wie viele der Anwesenden wussten, was sein würde? Ich leide zunächst am unzureichenden Ort, doch dann dringt der dritte Satz der Sonate in As-Dur in mich, ein Frösteln, eine Erregung, und dann ist nur noch Musik.

Die Zugabe: György Kurtag. Sein "Les Adieux (in Janaceks Manier)" lässt den frenetischen Applaus ersticken.


Ich vermisse das Klavier.


musikalische momente

Sonntag, 22. November 2009

Novembersee

hechtsee

Ein Tag fern von Trübnis. Im Wald legen sich die Fäden eines späten Altweibersommers übers Gesicht - 90 Minuten bergauf und rundum schaffen klare walking mind.

Samstag, 21. November 2009

November entlang des Weges

Lärchen und Birken harren im letzten Gold, geben Nadeln und Blätter sanftmütig frei. Drei Pappeln aber trotzen noch mit schmutzigem Grün gegen die Tage, während Zugvögel ein scharfes V in den trüben Himmel zeichnen. Und die weißen Bergspitzen kratzen an tiefen Wolken, dem Himmel ein blaues Lächeln zu entlocken.

(Eines anderen Tages Abend:)

Das letzte Licht des Tages legte rosenfarbene Ruhe über die Stadt.

rosenabend

Und als es dunkler wurde, hing plötzlich die Mondsichel groß und schwer über der Straße, zum Greifen nah. Sesselebene, sagte das Ortsschild, da war der Mond schon längst hinter den steilen Bergwänden in den Westen gerutscht, und ich versuchte mir vorzustellen, wie eine Ebene aus Sesseln aussähe.

Nachts, auf dem Balkon, stand Orion ebenso vor mir wie daheim, und doch hatte sich der Süden verschoben.

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Fall(ing)

Die Farben fallen.
Was noch vor Wochen Frist als sattes Grün, wäscht sich in kühlen Nächten aus.

Es fällt das Licht,
steht fahl am Morgen, tagestrüb.
Nicht grün, nicht braun: die Landschaft falbt.

Doch fiele ich, Melancholie!, in Zweifel,
gäbe mich anheim
dem kommend Schwinden
(wo doch überreich noch Körbe reifer Frucht so leuchtend auf den Märkten stehn),
dann ruft die Sonne plötzlich: Halt!
und lässt die Farben neu erstehn
und zündet Mut.


himbeernebel





Fiel mir, ansatzweise, damals dazu

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Der Letzte.

Als letzten Sommertag will ich das Heute nehmen.
Das Sommerhaus wird schon geräumt;
geputzt dem langen Winter übergeben.
Ein wenig Herbst färbt noch den Tisch.

herbsthaus




Mittagsedition:

Stadtbalkon. Lachs auf Karotten-Kürbisgemüse. Gefühlte 35°. Sonne saugen.

stadtbalkon



night edition:

Der junge Mann an der Bar spricht von Schneefall am Montag. Bei einer Nachttemperatur von 17° kümmert mich das wenig. Heute. Goldgelb ansteigender abnehmender Mond. Flussglitzern.

festungnight

Mittwoch, 23. September 2009

Steirischer Tag

Ich hab einen steirischen Tag eingeschoben, den Sohn zu besuchen. Fast ein südlicher Sommertag, wäre nicht auch hier das zu allzu früher Stunde schwindende Licht.

P9230001

Mittwoch, 16. September 2009

Flammender Morgen

Über dem Bahnhof schwebte, noch vor dunklem Himmel, um halb sechs Uhr morgens wie verschleiert eine schmale Mondsichel - morgen wird davon nichts mehr sichtbar sein. Doch wenig später nur traf mich der Blick in ein einen flammenden Morgen:

flammenmorgen

Sonntag, 31. Mai 2009

Turn to Grey

Der Pfingstsonntag ist ein guter Tag für fällige Arbeiten - zb die Unterlagen für die Steuererklärung zu ordnen und zu komplettieren. Als musikalische Unterstützung: Artemis-Quartett mit Richard Strauss, Sextett aus Capriccio; Alban Berg, Klaviersonate in b-moll; Arnold Schönberg, Verklärte Nacht. Mich hat die Wehmut der Marschallin gestern angesteckt.

Die letzten fremdfarbenen Spitzen sind abgeschnitten, über dem Kurzhaar liegt nun ausschließlich silbergrauer Schimmer.



anyway, skies are blue

Dienstag, 5. Mai 2009

unverschämt Flieder

Selbst in der kühlen Nachtluft (geschätzte 8°) verströmt der Flieder unverschämte Süße.


Ein Trotzen, den Eisheiligen ihre Schneid abzukaufen.






Trübnis eines sonst von flow durchwehten Tages: es ist der Sterbetag der Frau des Geliebten, selbst neunzehn Jahre werden da zu einer Nichtigkeit.

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karrri - 2014-06-24 12:18
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ConAlma - 2011-10-07 11:40
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rinpotsche - 2011-10-07 00:37
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books and more - 2011-10-07 00:30
sang und klanglos :-(
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