glück

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Und stürb ich jetzt ...

... ich ging' in Frieden.

Wie leicht scheint ein Abhandenkommen, wenn ein solches Programm aus dem kleinen Radioapparat ins von langem Tage klamm gewordene Auto strömt, während goldschwer die Mondsichel gen Süden hängt.

Sonntag, 30. November 2008

tochtermuttertochter

Ich sehe die Handlungen meiner Tochter und wünsche mir, ich wäre ihre Tochter.

Sonntag, 9. November 2008

Dein ist, was du geliebt

Niemals liebte ich dich
mehr
da Mahler uns umhüllte
dein Arm mich fester an dich zog
als müsstest du mich in dich binden
und meine Schläfe in die deine fiel.

So liebte ich dich niemals mehr
ein Dutzend Male wohl und wieder
so lang wir Taucher sind
in Klänge Strom.


(Und uns gesungen:
O glaube, mein Herz! O glaube:
Es geht dir nichts verloren!
Dein ist, ja Dein, was du gesehnt,
Dein, was du geliebt, was du gestritten!
)


Wien, in den letzten Oktober- und ersten Novembertagen:
Staatskapelle Berlin, Pierre Boulez, Daniel Barenboim, Mahler Symphonien 1-5.
Der Geliebte kann sich alle Tage nehmen, ich folge erst am Wochenende. Die Zweite mit Boulez ist ein überwältigendes Erlebnis aus Schönheit, Klarheit und Trost; Barenboim am nächsten Tag mit der Fünften zelebriert mir zu viel Gefühlsshow, ein wenig Ermüdung ist im Orchester zu hören, nur zu verständlich. Aber immer wieder nahe am Atemstillstand erlebt: Pianissimi, die erfahrbar machen, wieviel Klang in der Stille liegt.
Die Rückert-Lieder sind mir seit meiner Jugend herznah, ich hätte wohl eine Frauenstimme lieber gehört als Thomas Quasthoff, der mir zu scharf erschien - jedoch: Ich bin der Welt abhanden gekommen ist und bleibt mein Zufluchtstext. Unfassbar, was Mahler (auch aus schlichteren Sätzen etwa aus Des Knaben Wunderhorn) mit seiner musikalischen Umformung zu schaffen vermag!

Ich bin der Welt abhanden gekommen,
Mit der ich sonst viele Zeit verdorben,
Sie hat so lange nichts von mir vernommen,
Sie mag wohl glauben, ich sei gestorben!

Es ist mir auch gar nichts daran gelegen,
Ob sie mich für gestorben hält,
Ich kann auch gar nichts sagen dagegen,
Denn wirklich bin ich gestorben der Welt.

Ich bin gestorben dem Weltgetümmel,
Und ruh' in einem stillen Gebiet!
Ich leb' allein in meinem Himmel,
In meinem Lieben, in meinem Lied!

Sonntag, 22. Juni 2008

Höhenfeuer

Stete Glut
entfacht nur vom Geruch der Nähe.
Der Kamm des Zahmen Kaisers
gesäumt von Höhenfeuern, fünfundfünzig an der Zahl.
Irrlichterndes Glühwürmchen unter Holunderduft.
Obertöne im Bachrauschen,
die in singenden Ohren zu Glockenklang werden.
Sechsunddreissig ausschließliche Stunden:
unermesslicher Reichtum, der alles Abgehetzte und Spärliche des Stundenweisen vergessen macht.

geburtstagsstrauss
[Geburtstagsstraußdetail]

Mittwoch, 30. April 2008

Jede gemeinsame Nacht.

Jede gemeinsame Nacht ist ein Wunder.

Dienstag, 1. April 2008

Über die Schwelle

Die Tage verfliegen schneller als die Landschaft (sich zwischen Winter und Frühling tagweise wandelnd) am Zugfenster vorüberzieht.

Trete ich aber über die Schwelle ein in jene Räume, die, geplant in einer Zeit größten Schmerzes, gewachsen sind aus der Kraft einer nie verlorenen Hoffnung, die also die ganze daraus gewachsene Energie eines Lebenssinnes in sich tragen, dehnen sich die wenigen verfügbaren Stunden weit übers messbare Maß hinaus, und ich bin geborgen.



[verfasst 25.3.08 7:36]

Dienstag, 27. November 2007

Allerhöchste Nähe

Sie liegen Stirn an Stirn, die Gliedmaßen ineinander verschlungen, noch mehr Nähe suchend, als es im zuvor anderen Verschlungensein, mit Mündern und Unterleibern, möglich gewesen war. Wieder ist es viel zu wenig von dieser Nähe gewesen, nach der sie stets gierten und die doch nicht zu fassen war.

Dieser Wunsch nach der allerhöchsten Nähe, sagt er, der sich mit den Leibern nicht erfüllen lässt ... es muss doch die Möglichkeit geben, diese zu erlangen: vielleicht ohne Berührung, nur über den Geist?

Sonntag, 25. November 2007

Der Jahreszeitenmann

Eine Frau, die vor allem im Unterwegs daheim ist, sich mehr im Dazwischen aufhält als im Da, tut gut daran, einen Jahreszeitenmann zu haben. Einen, der das Sommerdomizil bezieht, wenn es an der Zeit ist. Einen, der das Kaminfeuer entfacht, wenn es an der Zeit ist. Der Kerzen anzündet und Lebkuchen bäckt, der den Vasen die jahreszeitliche Färbung gibt und die Wolldecke über das Fußende des Bettes legt.

Der Jahreszeitenmann weiß, dass die Frau seit jeher lieber im Dazwischen war, er konnte dies von Anbeginn an sehen. Es macht ihn glücklich, dass sie das Da, das ihm zu eigen ist, annehmen kann, ja, danach verlangt; es langsam, langsam als stundenweises Heim annimmt, die, der sonst kein Heim ist.

Home.

Samstag, 4. August 2007

Gegenglück des Geistes

Der Herr Schuh zitiert und spricht mir heute aus der Seele, weise Sätze zum Glück, in einem Standard-Dossier zum Thema Glück.

Ich stelle hier nur Gottried Benns Gedicht ein, beim Schuh Franzl können Sie hier selber nachlesen - vor allem den Absatz zum Denken als Glück der Autonomie.



Einsamer nie

Einsamer nie als im August:
Erfüllungsstunde -, im Gelände
die roten und die goldenen Brände,
doch wo ist deiner Gärten Lust?

Die Seen hell, die Himmel weich,
die Äcker rein und glänzen leise,
doch wo sind Sieg und Siegsbeweise
aus dem von dir vertretenen Reich?

Wo alles sich durch Glück beweist
und tauscht den Blick und tauscht die Ringe
im Weingeruch, im Rausch der Dinge, -:
dienst du dem Gegenglück, dem Geist.

Gottfried Benn

Mittwoch, 18. Juli 2007

Sommer schmeckt so.

Eierschwammerl und Moosbeernocken.

Dabei hab ich damals die erste Frau meines Lebens kennengelernt.
Gestern bekam ich dieses untrennbar mit Sommer verbundene Essen vom Mann meines gegenwärtigen Lebens serviert.

Sommer schmeckt so.

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!
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books and more - 2011-10-07 00:30
sang und klanglos :-(
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profiler1 - 2011-10-06 21:55
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