Vor 50 Jahren ist der Geliebte über den
Col d'Iseran gefahren, da war ich grad mal ein Jahr alt, er wollte unbedingt den höchsten Pass Europas überqueren. Ist von K. nach Alessio, Mutter und Ehefrau zur Kur bringen, und fuhr dann weiter über Turin hinauf zum Pass. Alles in einem Tag. Fiat 1100, keine Autobahnen.
So aber entdeckte er dieses Tal, seit 45 Jahren kommt er nun her zum Schilauf im April, hat nur wenige Jahre ausgelassen. Heute war von der Straße zum Iseran nichts zu sehen. Der Schnee liegt noch hoch, die Pisten ab 2500 m Höhe sind in traumhaftem Zustand - der Neuschnee der letzten zwei Tage lässt nichts von einer Frühjahrsermüdung des Schnees verspüren.
Erst weiter unten werden die warmen Temperaturen spürbar, aber da sitzen wir dann schon vor der Schihütte, L'Edelweiss, eine richtige Steinhütte, die Neubauten unten im Tal bestehen alle aus mit steinen verkleidetem Beton. So viel rustikales Stilbemühen wirkt in dieser Ansammlung künstlich, wie Disney-Kitsch, da erscheinen die Bausünden der 80er und 90er geradezu ehrlich dagegen - was für ein Paradox!
Die Weinkarte auf der Schihütte umfasst 2 Seiten, darunter auch Guigal, Sauzet, Clinet, Haut-Brion (1992), Bollinger - alle Weinregionen Frankreichs vertreten.
Morgen geht's hinauf zum Glacier Grande Motte.