Zeit kreist
In den Erkundungen von Tälern und Höhen verliere ich die festen Bezugspunkte.
Vormals vertraute Plätze sind keine mehr. Nur das nächtliche Atmen neben mir hält mich fest. Weißt du, fällt mir mittendrin ein, ich hätte vielleicht auch gut in dein Leben mit Vierzig gepasst, mit meinem Leben jetzt, zu deinem englischen Dreiteiler und den Lederhandschuhen und dem Hut und dem Citroen DS, ich glaube schon, dass du mich damals gut gefunden hättest in meinem Heute. Auch wenn ich älter gewesen wäre.. Aber er weiß nicht mehr, wie er mit Vierzig war und was ihn da bewegt hätte, nicht so aus dem Stegreif. An einem Morgen wache ich mit Traurigkeit auf. Könntest du jetzt nicht stehenbleiben in deinem gegenwärtigen Sein? frage ich, fast ist es ein Flehen. Und warten, bis ich nachgewachsen bin, mich deinen Jahren nähere? Er lächelt, er kann mich nicht anders sehen als ich ihm jetzt erscheine, in keiner anderen Relation zu sich selbst. Ich aber tauche immer wieder ein in sein jüngeres Dasein, ich kann es aus einem bestimmten Blick, einem bestimmenten Lächeln holen. Ich möchte alle seine Lebensspannen erlebt haben. Ich kreise in seinem Leben und in seinen Zeiten.

ConAlma - 2007-06-11 16:59