Das Gras ist mir entwachsen.
Ich kauere am Kräuterbeet, in der Hand die Grasschere. Die kleinen Kräuter haben zu wenig Sonne, werden nicht nur von Russischem Estragon und Liebstöckel überschattet, sondern müssen sich auch vom rundum wuchernden Gras umzingelt fühlen. Mit der Linken umfasse ich die Büschel, greife in sattes, freuchtes Grün. Es geht ganz leicht, ich gerate in einen Schnitttaumel. Statt der Beetumrandung ist bereits eine quadratmetergroße Wiesenfläche freigelegt.

Der Bodengrund ist nicht schön, aber lebendig. Kleine weiße Nacktschneckenbabies sind auf einmal dem Licht freigesetzt. Am Sockel des Gartenzwerges kauern dunkle Käfer, Schattenwesen, die gleich flüchten. Ich hebe den Betonzwerg an, unter seinem platten Fußgestell sieht man Gänge im Erdreich, Spuren von sonst nicht sichtbarer Bewegung. Ich fasse weiter und weiter ins oberflächlich dichte Gras, das, einmal geschnitten, seinen trügerischen Anblick offenbart: übrig bleiben gelbliche Stumpfe, einzelne Stöcke, dazwischen unbewachsene Stellen. In der Mitte der Rasenfläche wuchert es hoch und dick; weiter rechts ist ist es zart und fein, ganz gänseblümchendurchzogen.
Morgen kaufe ich mir eine Sichel, ich werde die ganze Wiese so bearbeiten, der Handrasenmäher ist mir längst keine Hilfe mehr. Die Nähe zum Boden gefällt mir. Was ich da alles in Händen halte: Goldhafer, Löwenzahn, Klee, Wehrlose Trespe, Wiesenknaulgras, Ehrenpreis. Die Grüne Minze hat sich unter der Steinumrandung des Beetes in die Wiese gewurzelt, sie mag offenbar die dominante Nachbarschaft des Lavendelstockes nicht. Wird der französische Estragon, den ich von der Arche Noah mitgebracht habe, da überleben?
Unter den Fingernägeln schimmert es grün. Ja, ich werde mich so Stück für Stück durch die Wiese arbeiten, hingehockt oder hingekniet, den Geruch von Erde und Pflanzen einatmen.

Der Bodengrund ist nicht schön, aber lebendig. Kleine weiße Nacktschneckenbabies sind auf einmal dem Licht freigesetzt. Am Sockel des Gartenzwerges kauern dunkle Käfer, Schattenwesen, die gleich flüchten. Ich hebe den Betonzwerg an, unter seinem platten Fußgestell sieht man Gänge im Erdreich, Spuren von sonst nicht sichtbarer Bewegung. Ich fasse weiter und weiter ins oberflächlich dichte Gras, das, einmal geschnitten, seinen trügerischen Anblick offenbart: übrig bleiben gelbliche Stumpfe, einzelne Stöcke, dazwischen unbewachsene Stellen. In der Mitte der Rasenfläche wuchert es hoch und dick; weiter rechts ist ist es zart und fein, ganz gänseblümchendurchzogen.
Morgen kaufe ich mir eine Sichel, ich werde die ganze Wiese so bearbeiten, der Handrasenmäher ist mir längst keine Hilfe mehr. Die Nähe zum Boden gefällt mir. Was ich da alles in Händen halte: Goldhafer, Löwenzahn, Klee, Wehrlose Trespe, Wiesenknaulgras, Ehrenpreis. Die Grüne Minze hat sich unter der Steinumrandung des Beetes in die Wiese gewurzelt, sie mag offenbar die dominante Nachbarschaft des Lavendelstockes nicht. Wird der französische Estragon, den ich von der Arche Noah mitgebracht habe, da überleben?
Unter den Fingernägeln schimmert es grün. Ja, ich werde mich so Stück für Stück durch die Wiese arbeiten, hingehockt oder hingekniet, den Geruch von Erde und Pflanzen einatmen.
ConAlma - 2008-05-25 09:32
Was haben Sie denn da für ein Zwergl, Frau Alma...? Das ist ja lustig!