farben

Dienstag, 28. April 2009

Grün, satt.

Ton in Ton bewege ich mich durch eine schier endlose Weite, doch was aus der Ferne wie eine einzige Fläche wirkt, wird im Befahren zu einem wiegenden Hügelauf und -ab. Dem Grün ist kein Entkommen, und Flieder, überall Flieder, heckenweise, dazwischen ragen weiße Marterln in den wieder ungehemmt blauen Himmel.

marterl-profan

[Die profane Variante:
Niemand glaubt o liebes Kind / Was ich in mein Herz empfind / Für Betrübnis und Verdruß / Weil ich Urlaub nehmen muß]


Der stürmische Südwind lässt jene Flächen, wo bald reifes Korn stehen wird, im Sonnenlicht silbrig-grün schimmern, die leuchtend gelben Rechtecke der Rapsfelder mittendrin.

ton-sur-ton

Mein Weinviertel, das ich da durchmesse vom Südosten bis zum Nordwesten, hier bleib ich hängen, am Manhartsberg, Lieblingsgegend, die mir den Atem frei macht, wo ich oben stehe und hinaus blicke, wie ich es auf keinem Berg zustande bringe.

Samstag, 25. April 2009

Grün, gewaltig

Morgenblicke und Abendblicke legen sich zwar gerne aufs noch gleißende Weiß, doch die Wege der Alltagsroutine sind beherrscht von einem sich nahezu täglich intensivierenden Grün. Eine stumme Explosion von Farbe in allen Schattierungen, Nuancen von Gelb bis Blau, im Tal saftige Üppigkeit, die Hänge hinauf immer zaghaftere Aufhellungen im dunklen Wintergehölz, im schwarzen Immergrün.
Das Grün des Ostens wird ein anderes sein als das des Westens, durchwirkt von weißem Blühen, das das Weiß der Schneehänge ersetzt. Der Himmel aber wird endloser sein über den Vierteln, mein Blick sich nicht brechen im schroffen Fels.

Freitag, 10. April 2009

Der fehlende Übergang

Gelbe Explosion an akkurat zurecht gestutzten Hecken;
in einer Nacht hat zartes Grün die Tallandschaft überzogen.
Die Berghänge gleißen tiefweiß im grellen Sonnenlicht, der Föhn macht Sommerstimmung. Ungeachtet ihres blassen Winterspecks wippen die Mädchen kurzgeschürzt, geben Haut und Körper Blöße. Tattoogekringel an Männerwaden, aufgeheizte Atmosphäre. Vollmondnächte.

War da nicht eben noch letzter Schneefall gewesen, nass und schwer?
Wo ist der sanfte Übergang vom Einen zum Anderen?

Montag, 24. November 2008

Tag, blass.

Das wintermilde Licht steht diesem Tage gut.
Der letzte Blätterwirbel, schwarzbraun,
verkündete vor Tagen schon den Abschied von den Farben.
Ja, selbst die Lärchen dämpfen wie mit einem Schleier ihr eben noch so ungestüm getragenes oranges Kleid.
Die Sonne hält sich, fahles Gelb, von ungeziemem Hell zurück,
lässt nur den Fluss smaragdgrün schimmern
und nimmt die sanfte Decke schneegetränkter Wolken
mit mildem Lächeln dankbar an.



Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit gesehen.

Mittwoch, 5. November 2008

Gold.

Tage wie in Gold gegossen.
Der Südwind schickt frivole Wärme ins Tal, damit die langen Schatten keine Wirkung haben.
Novemberglühen.



Gold to me

Föhn

Blitzblank
das Blau
wo nicht Wolken fegen
Die goldenen Birken
beugen sich
Scharfe Schatten
wellen die Berge in vertikale Tiefen.

Die Menschen tanzen wie Blätter.

Sonntag, 26. Oktober 2008

Diffuser Morgen

Früher nun hängen rosalila Wattesäume zur Berghälfte und teilen das Tal in Himmel und Erde; hinter Nebelgespinsten dehnt sich die Ahnung von Sonne von Ost nach Süd.
Der orangeviolette Abend aber ist in den Nachmittag verschoben.

Donnerstag, 7. Februar 2008

Mehr Raum Mehr Zeit

Lech, Ort luxuriöser Hotels und (einstmals) luxuriöser Gäste, wirbt mit dem Luxus von Raum und Zeit.

Inmitten einer aus scheinbar endlosen Schihängen sich formenden Landschaft

raum-und-zeit

dehnt sich mir jeder Augenblick zur Unendlichkeit. Auf den Richtung Süden gewandten Bergkuppen weht der Föhn mit stürmischer Gewalt entgegen, nimmt wieder kurz jenen Atem, der sich doch gerade in diese Unendlichkeit breiten wollte, legt aber auch eine weiche Schicht aufgewirbelten Schnees über die harten Pisten.

foehn

Auf den steileren Hängen aber vermisse ich die Eleganz der alten langen Skier, die die knappen, von Fersendruck gesteuerten Schwünge in perfekter Parallelität ermöglicht hatten. Mit den mir überantworteten kurzen und schaufeligen schwarzen Brettern muss ich mich bewusst in das weit ausholende und hangraumgreifende Gleiten fallen lassen, aber ich folge den routinierten Schwüngen des schönsten Geliebten*, lasse mich von seiner Freude über meine Gegenwart tragen.

Über dem Hochplateau mit extremer Hoteldichte holen Fettgeruch und Schneebargedröhne wieder ins enge Jetzt zurück, nur der Respekt vor der Erinnerung eines Mannes, der schon vor 35 Jahren auf dieser einen Bank mit einer zu früh verstorbenen Frau in der Sonne saß, lässt ein kurzes Verweilen zu. Abends führt die Flucht vor billigem Trubel in jene wundersamen Räume,

rausch-und-wunderkammer

wo aphrodisierende und rauschbringende Gewächse auf güldenem Grund den inszenatorischen Rahmen bilden für die schlichte Kunst des grand pièce. Und wieder öffnen sich Raum und Zeit.


[*bezahlte Anzeige]

Mittwoch, 26. September 2007

Schneller Herbst

Da wir an jenem Tag die Berge überquerten, riefen uns die Wälder noch grün entgegen. Die hohnlachenden Kürbisse in allen Vitrinen übersah ich, hatte doch eben erst mein wirklicher Sommer begonnen, mein Feriensommer. Ich mochte vom Meer nicht genug bekommen, der Hirsch tauchte in seine Fische, und als wir wieder aufblickten, leuchteten die Bäume gelb rot braun in den blauen Tiroler Himmel.

Ein schneller Herbst ist es, heute roch es nach Oktober.

Dienstag, 25. September 2007

Die Farbe der Wahrheit

Verstrichen die Zeit, da die Wahrheit des einen als veritas alterius auch dem anderen zu nehmen wär möglich gewesen, blass und doch warm (Wegbereiterin gar für die Suche nach der eigenen Wahrheit?),
gekommen die Zeit, da nichts mehr Wahrheit sein darf als die eigene Schicksalsverstrickung, sich selbst geflochten aus Schmerz und Verletzung, getränkt mit der giftigen Farbe der schrillen Verzweiflung.







[Für besorge Freunde: mir geht's gut, ich spreche ausnahmsweise mal nicht über mich]

Sie sind

Du bist nicht angemeldet.

Sie lesen:

Beiträge zu meiner real virtuality

sehsucht

hochtannberg

Was gibt es Neues?

love
I saw a hope in the game. sex doll
ulovesexdoll - 2018-12-13 06:51
Wow, ich mag das Licht...
Wow, ich mag das Licht und die Anzüge! Vokalmusik ist...
karrri - 2014-06-24 12:18
einfach nur schön finden...
einfach nur schön finden geht auch
uferlos - 2011-10-08 00:28
lasst mir noch ein bissl...
lasst mir noch ein bissl zeit. vielleicht gibt es ein...
ConAlma - 2011-10-07 11:40
Was gab's denn so wichtiges...
Was gab's denn so wichtiges anderswo?
rinpotsche - 2011-10-07 00:37
!
!
books and more - 2011-10-07 00:30
sang und klanglos :-(
sang und klanglos :-(
profiler1 - 2011-10-06 21:55
Erwischt... und Sie fehlen...
Erwischt... und Sie fehlen...
katiza - 2011-10-06 10:34

wo?

angel underline de ätt kufnet dot at

Suche

 

Status

Online seit 6719 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 2021-07-15 02:08

Credits

Web Counter-Modul

kostenloser Counter


adventkalender
aus dem arbeitsleben
aus dem kulturbeutel
aus dem reich der sinne
Autofahrer unterwegs
begebenheiten
blogweise
einfach zum nachdenken
es wird ein wein sein
farben
filmblicke
fundsprüche
gehört
gelebt: kitsch und literatur
gelesen
geschichten aus dem großraumwagen
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren