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Dienstag, 18. Dezember 2007

3.63

Die Weihnachtsfeier der Agentur basiert auf einem Ritual, das in Tirol gemeinhin "Wichteln" genannt wird: ein jeder bringt ein kleines Geschenk mit, ein jeder geht mit einem Geschenk. Die Erschwernis: das Geschenk darf nicht mehr als den Gegenwert von € 3,63 betragen, das waren einmal 50 Schilling.

50 Schilling, die haben wir noch als relativ gewichtige Summe geradezu subkutan gespeichert, drei Euro dreiundsechzig hingegen sind eine Melange in einem Wiener Kaffeehaus oder ein Achtel mittelmäßigen Weines in einem gar nicht so tollen Restaurant.

Nun denn, ich fand feine kandierte Früchte für 3 Euro 59, für die restlichen vier Cent griff ich zur Feder, ließ mich von der virtuellen Schreibwerkstatt hier anregen und legte den folgenden Dialog im Fahrstuhl bei:

3.63

Sie: Drei, bitte.
Er: Sex.
Sie: Wie bitte?
Er: Sechs. Sechster Stock.
Sie: Nein, drei. Dritter.
Er: Ja. Aber ich muss höher hinaus.
Sie: Ja und?
Er: Und jetzt sind wir zwei.
Sie: Bis drei also.
Er: Was mache ich dann bis sechs?
Sie: Eins sein?
Er: Oh, drei ist grad vorbei!
Sie: Eine schnelle Variante eins?
Er: Sie gestatten?
...
Er: So, sechs.
Sie: Am Ende sind wir jetzt drei?

Montag, 23. April 2007

Frau S. isst.

Frau A. geht essen, hat undercover-Bedarf. Sie reserviert unter S., das ist nicht ganz erstunken und erlogen, weil Herr S. mitkommt. Der Hausherr, der zugleich Herr über den größten westlichen Bordeauxkeller ist (das Coburg ist ernsthafte Konkurrenz geworden), macht seine Honneurs und begrüßt die (ihm bis dato nicht bekannte, weder als A. noch als S.) Frau mit einer üblichen professionell-freudestrahlenden Floskel und setzt noch nach: "Frau S., ist Ihr Mann auch lieb zu Ihnen?" Herr S., eben aus dem französischen Schiurlaub kommend, ist zu braun gebrannt, um zu erröten, Frau A., viel zu souverän und liebend, um verlegen zu werden, strahlt aufrichtig zurück: "Oh ja, er ist immer sehr lieb zu mir!" Da wird der Hausherr leicht verlegen.

Am Abend zuvor aß Frau A. alleine, hatte sich ebenso das S. ausgeborgt. In einer zur Langeweilevorbeugung dargereichten Zeitschrift konnte die Frau S. des Abends Geschichten der Frau A. des sonstigen Lebens lesen: eine schon recht eigenartige Erfahrung gespaltener Persönlichkeit.

Mittwoch, 18. April 2007

Zeitaspekt bei Caterina Valente

Sing' mit mir!
Lach' mit mir!
Tanz' mit mir um die Welt!
Warte nicht,
zögre nicht,
wenn mein Lied dir gefällt.
Der richtige Augenblick,
der kehrt sonst nie mehr zurück,
und darum: Sing' und tanz' mit mir.

Mit 14, 15 war ich süchtig nach alten Filmen. Dieses Lied konnte ich noch auswendig.

Freitag, 5. Januar 2007

As Sombras da Alma

Ich wurde belehrt, ich hätte zuerst eine Frage haben sollen und dann erst stechen dürfen. Also fragte ich, ob der Weg, den ich nun gehe, zu mir führte?

Und siehe da, das Buch sprach zu mir über Die Schatten der Seele (wie schön, dass die portugiesische Seele Alma ist!):

Die Geschichten, die die anderen über einen erzählen, und die Geschichten, die man über sich selbst erzählt: welche kommen der Wahrheit näher?

Und das ist nun tatsächlich eine Fragestellung, die meinem Leben sehr sehr nahe ist. Denn weiter, nach dem Stich, heißt es noch: Ist die Seele ein Ort von Tatsachen? Oder sind die vermeintlichen Tatsachen nur die trügerischen Schatten unserer Geschichten?

So muss ich mich also weiter fragen und fragen ....

Infinite in All Directions*

Die Frage: Bin ich meine eigene Göttin? Und meine eigene Kreatur?

Das Buch: Cees Nooteboom, Allerseelen.
Ein mir sehr wichtiges Buch.

Die Textstelle: Dyson war einer der Großen in der Theoretischen Physik, unbestritten, aber was hatte es bloß mit diesem Zwang auf sich, um jeden Preis etwas glauben zu wollen? Ohne Gott ging es offenbar nicht, nicht einmal für Einstein mit seinen Würfeln, und sie mußte zugeben, daß die Variante, die Dyson aufs Tapet brachte, etwas Reizvolles hatte, ein Gott, den es noch nicht gab, ein unvollkommenes Wesen, das mit seiner eigenen unvollkommenen Schöpfung mitwuchs.

Die Deutung: Das Hinauswachsen über Grenzen, wie es für diesen unvollkommenen Gott Dysons gilt - machen wir uns das nicht auch zum Antrieb für unser Leben? Ein gestalterischen An-uns-Arbeiten?

[Ich muss noch weiter darüber nachdenken. Die Fragestellung kam impulsiv. Ich bin leider in den nächsten Tagen viel unterwegs. Aber das ist immerhin ein Anfang.]

Dank an Dr. Schein. für diesen intelligenten Zuwurf!

* Der Titel des Buches von Freeman Dyson.

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ulovesexdoll - 2018-12-13 06:51
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karrri - 2014-06-24 12:18
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uferlos - 2011-10-08 00:28
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ConAlma - 2011-10-07 11:40
Was gab's denn so wichtiges...
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rinpotsche - 2011-10-07 00:37
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sang und klanglos :-(
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