Wo ist das Normale?

Ein über andere Wege in den Untiefen der Blogs hier gestrandeter Mensch schrieb mir, er vermisse das Normale. In all diesen künstlerisch-philosopisch-sympathischer Welten fände sich so gar nichts vom alltäglichen Leben, wovon diese Leute zum Beispiel lebten, wie sie aussähen, ach und all diese kleinen Dinge, die eine Person näher heranführten.

Nun, antwortete ich ihm, gerade dies sei das Reizvolle: kein "normales" Bild serviert zu bekommen, sondern sich dem jeweils Schreibenden über zahlreiche Beiträge langsam anzunähern, zwischen den Zeilen klänge ohnehin manches durch, und jeder begänne als dämlicher Außenseiter, erst längeres Ausharren brächte einen Zugang, der dennoch von einem im "richtigen Leben" abweicht.

Hilft denn ein Bild oder eine Berufsbezeichnung besser, den Menschen dahinter zu erkennen, oder sind es nicht vielmehr jene Beiträge, die einen mangels artiger Vorstellung nur aufgrund ihrer Texte und Präsentation zum Menschen dahinter führen?
Coolness oder Nimbus kann ich als Beweggrund für geläufige Anonymität nicht sehen - zumindest nicht bei von mir verlinkten Seiten.
twoblog - 2007-02-07 14:46

Auf alle Fälle bin ich nicht unglücklich, einer der "Schludrigen" zu sein. So überrasche ich dann jeden, der mich trifft, one-to-one in natura, weil er mich ja so gar nicht als schludrig erleben wird.

steppenhund - 2007-02-07 15:38

Lese ich aus dem Wort "vermissen" eine unterschwellige Beschwerde heraus?

"Normalerweise" gebe ich mich mit der Normalität nicht ab.

Anmerkung: der Textaustausch erfolgte, weil ich nicht die nachfolgenden Einträge von anderen Bloggern mitlöschen wollte. Die späteren Einträge deuten darauf hin, dass der ursprüngliche Fragesteller nicht wusste, dass sein Begehr an die große Glocke gehängt werden sollte.

ConAlma - 2007-02-07 16:40

Eine ziemlich harte Schlussfolgerung aufgrund weniger Zitate, noch dazu in meinen eigenen Text eingebaut - und zur kleinen Besänftigung: mir schienen diese Sätze aus großer Naivität und Blogfernheit getan. Aber der Betreffende wird's ja selbst hier nachlesen ...
steppenhund - 2007-02-07 16:54

Naivität würde ich nicht ankreiden, obwohl im Zusammenhang mit meiner harschen Kritik "dumm, ignorant und unaufmerksam" einzutauschen wären. Naivität schätze ich an sich, vielleicht besteht die Naivität auch darin, dass er in gutem Vertrauen dir eine solche Frage stellt ohne dass er annimmt, dass sie zitiert im Blog wiederkehren könnte.
Wahr ist aber trotzdem, dass es genügend Normales hier im Blog gibt. Bei Offenlegung der Identität des Fragestellers bin ich gerne bereit, solche Blogs zu listen.
Die Fragestellung muss nicht öffentlich passieren - auch ich habe eine mail-Adresse angegeben;)
ConAlma - 2007-02-07 19:29

Nur nix verkomplizieren! Ich hab eine Frage übernommen und in die Runde geschmissen - that's all! Aber hübsch, wenn sich der Disput mal auf meiner Seite einstellt ;-)
walhalladada - 2007-02-07 16:29

Wieder einmal...

so ein 'Musenthema'...! Der Mensch dahinter, liebe Frau Alma, das ist für mich der Mensch davor, was soviel heißen will, wie der Mensch 'vor' allem..!
Vor allem aber tritt dieser Mensch mir im Medium Blog als 'Sprache' entgegen und wird damit zu einem Objekt der Interpretation. Dieser vermittelte Zugang ist der eigentliche Reiz und wenn dieser hoch genug ist, mag man wohl gerne auch die 'reale Person' näher kennenlernen.
Dieser Wunsch erübrigt sich jedoch in aller Regel insofern, als - wer notorisch postet - in der Regel früher oder später, wenig Geheimnisse um seinen 'normalen' Hintergrund macht. Irgendwann mal liegen jene Fragen, die auch von amtswegen gerne gestellt werden, als Antworten auf dem Tisch - schaden tut das nicht, obs nützlich ist, sei dahingestellt!
Samuel Steppenhunds revidiertes Blogbuch zeigt ja in aller Deutlichkeit, wie langweilig protokollierte Normalität sein kann!
Nicht langweilig hingegen sind für mich Postings, die Individualität durchscheinen lassen...Ich bin sehr sicher, dass da, wo es gelingt, kein Rollenspiel stattfindet, sondern Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit, von der Nietzsche wusste, dass sie in der Kunst besteht, nach festen Begriffen zu lügen!

@Steppenhund
Ich gehe davon aus, dass ich derjenige bin, bei dem Deine Recherchen versagt haben;>))

ConAlma - 2007-02-07 16:41

Ja, da hab ich auch schon was Weiterführendes vermisst ;-)
steppenhund - 2007-02-07 17:00

Samuel Steppenhunds? Nicht einmal in den Anfängen habe ich wie Pepys geschrieben:)
Offen gestanden versuche ich weniger durch Sprache zu wirken (das können andere viel besser) als durch die Zusammenstellung meiner Texte. Ich versuche den Leser dorthin zu führen, wo er normalerweise gar nicht nachsehen würde.
Ein großes Lob ist es, wenn mir jemand bestätigt, dass er ohne meine Texte nie über Mathematik lesen würde.
-
Ja, es stimmt, dass mir deine Identität verborgen bleibt. Allerdings kann ich hier nicht von einem Versagen sprechen, es ist ein freiwilliger Verzicht auf Nachforschungen.
Aus früheren Zeiten gibt es eine Vermutung, wer sich hinter walhalladada verbirgt, doch wäre es mir nicht recht, wenn sich diese Vermutung bestätigen würde.
ConAlma - 2007-02-07 16:43

Ich danke schon mal im Namen des musicus für die erhellenden Ausführungen, es werden ja hoffentlich noch weitere folgen.

steppenhund - 2007-02-07 17:00

Warum diese Anonymität?
walhalladada - 2007-02-07 17:39

@steppenhund
Deine Vermutungen gehen fehl...es gibt keinen 'früheren' Zusammenhang, aus dem heraus meine 'Identität' ans Licht kommen könnte...

Im Übrigen bin ich - anders als bei Herrn Twoblog - diesem Herrn Schein in 'ECHT' zum Verwechseln ähnlich...

Offensichtlich aber habe ich den realen Hintergrund dieser Frage nach 'Normalität' nicht verstanden...
sei's drum, dem Selbstverständnis dient es allemale!
steppenhund - 2007-02-07 18:29

@walhalladada

Diese Antwort passt vollkommen folgerichtig in das Bild meiner Vermutungen:)
Sei's drum. Wollen wir dies nicht weiter verfolgen ...
Wir könnten dabei nur verlieren.
ConAlma - 2007-02-07 19:31

@ steppenhund: ICH hab was weitergegeben, aus eigener Entscheidung, und es ist doch unerheblich, wer sich an mich gewandt hat in "naiver Neugier". Ich denke, dass das durchaus als Allgemeines verstanden werden darf. Weswegen ein Verfasser nicht notwendig ist.
steppenhund - 2007-02-07 19:39

Bitte erkläre mir, warum mein vom Bogen geschossener Pfeil nicht die Sonne erreicht!
walhalladada - 2007-02-07 19:11

@steppenhund

Du gefällst Dir also in Kryptik...?
Nun gut, ich aber sage Dir:
Ein Gewinn an Wissen, und sei es auch bloß ein 'wissen um',
kann keinen wirklichen Verlust mit sich bringen!

steppenhund - 2007-02-07 19:43

Oh, doch! Aber dieser Verlust spielt sich auf einer ganz anderen Ebene ab. Hattest nicht Du kürzlich gefragt, warum sich Science Fiction besser verfilmen lasse als "andere Literatur".
Der Film an sich bringt eine ganze Reihe von Reizen und Informationen, mit der Filmmusik, seiner Stimmung und seiner Farbgebung bringt er dem Zuseher ein gehörig Maß an Zusatzinformation zum Buch.
Doch was er ihm nimmt, ist etwas viel Wertvolleres, nämlich die eigen geschöpfte Phantasie. Das, was ich mir beim Lesen der Literatur ausmale, kann ein Vielfaches sein von dem, was mir im Film geboten wird.
Die fremdzeitbestimmte Abfolge von Bilderrahmen im Film hingegen, verhindert das "Verirren" in das Wunderreich der Phantasie und eigenen Gestaltgebung.
Und so wird aus Gewinn Verlust.
testsiegerin - 2007-02-07 19:45

ich glaube auch, dass die meisten mit ihren texen und einträgen unbewusst viel mehr von sich preisgeben als sie es bewusst mit ihrer lebensgeschichte tun würden. was sagt schon ein name, ein gesicht, ein alltagserlebnis?

an meinem aktuellen beitrag zum beispiel könnte man z.b. ableiten, dass ich grad über der steuererklärung sitze und die darlehensauszüge sortiert habe. man könnte vermuten, dass ich jetzt bauchweh hab und mir schlecht ist und ich das etwas trostlose gefühl habe, das wird überhaupt nicht weniger.
und vermutete man dies, dann hätte man völlig recht.

ConAlma - 2007-02-07 21:41

Na so was, ich hab auch grad die Unterlagen für die Steuererklärung sortiert ... ;-)
walhalladada - 2007-02-07 22:20

Q.E.D.

Das 'Normale' ist das A-musische;--)

kubse - 2007-02-08 01:22

Das, was mich an der Geschichte stört und was vermutlich auch die teilweise angegriffenen, zornigen Reaktionen hervorgerufen hat, ist das Wort "Normal". Das Normale, ohne Anführungszeichen, also ganz normal geschrieben, ist etwas, das in unserer Welt komplett verzichtbar sein sollte, basiert es doch immer auf Maßstäben, die Menschen willkürlich aufgestellt haben, und ist meistens eine willkommene Einladung zur Diskriminierung derer, die sich außerhalb der gängigen Normen bewegen. In gewissen Kreisen, und ich wage zu behaupten, dass die hier vertreten sind, ist "Normalität" ein Schimpfwort.
Wer nun in seiner Reaktion so um sich schlägt, hat wahrscheinlich gröbere Probleme mit Normen und damit, seinen eigenen Weg selbst-bewusst und ohne fremde Maßstäbe zu gehen.

Ich glaube aber, dass das Wort "Normal" hier anders gemeint war. Da ich selber erst seit kurzer Zeit in diesen Blogwelten lustwandle, könnte ich mir vorstellen, dass jener Fragesteller vielleicht nur den geheimbündlerischen Schleier ein wenig gelüftet haben wollte, ohne auf seine Geduld zu vertrauen. Vielleicht hat er auch keine. Auch mir scheint die Frage nach "Normalem", nach Alltag, ob Beruf, Steuererklärung oder Selbstbefriedigung nicht die geeignete. Walhalladada hat mir dabei zu denken gegeben: 16 Uhr 29 nehm ich in meine Lehrstundenfavoritenliste auf ;-)

steppenhund - 2007-02-08 03:15

Erzählt man einem Nicht-Blogger in der Außenwelt, dass man bloggt, wird man groß angeschaut und fast auf dem Fuss folgt die Frage, warum bloggst Du.
Normal können Blogger aus rein statistischen Gründen kaum sein. Die meisten Menschen, die sich in der Gausschen Normalverteilung finden, sind heute nicht einmal mehr in der Lage, eine vernünftige A4-Seite Text zu produzieren. Hier hat sich eine ausgesprochene Nivellierung nach unten hin in den letzten dreißig Jahren ergeben.
Meine mittlerweile zurückgezogene Reaktion hat sich gleich an zwei Umständen entzündet: 1) ConAlma weiß genug, warum das Normale nicht beschrieben wird - außer in einigen leicht aufzufindenden Blogs. Daher her war ihre Fragestellung als Provokation gemeint. Die Antwort hätte sie dem unbekannten Fragesteller durchaus direkt geben können.
2) ärgert mich die Ungeduld des Fragestellers. Es drückt die Gier nach leichten, schnellen Erklärungen aus. Es ist diese Gier, die unser heutiges Geschäftsleben beherrscht und worüber ich mich relativ leicht ereifern kann.
Über die Überlegung, dass der Aushauende Probleme hat, seinen eigenen Weg selbst-bewusst und ohne fremde Maßstäbe zu gehen, schmunzle ich.
Ja, ich habe Probleme mit einigen Normen, allen voran DIN5473. Meine Maßstäbe habe ich allerdings immer selbst gesetzt. Man war besorgt, wenn ich behauptete: ich verlange von niemandem etwas, wozu ich nicht selbst bereit wäre.
Was das Geheimbündlerische angeht, kann ich nur die Frage stellen: was orten sie da?
Es gibt Gruppen, die sich gegenseitig gefunden haben und sich gegenseitig lesen. Hier gibt es politische Interessensgebiete, literarische oder auch einfach Klamauk. Dann gibt es auch Querleser, die in mehreren Gruppen kommentieren und lesen.
Dann gibt es die reinen Befindlichkeitsblogs, die am ehesten an das Normale heranrühren, wobei manche sogar das Kommentieren ausgeschaltet haben. Sie wollen nur in die Welt hinausrufen, aber nichts zurückbekommen. Und sicher gibt es noch ein paar andere Gruppen.
All dies läßt sich leicht untersuchen, wenn man nur ein paar Tage regelmäßig twoday.net anwählt und sich durch die ersten vier, fünf Seiten durchwühlt, feststellt, wo einige Kommentare angeführt sind.
Dann wählt man die Artikel an und sieht, wer bevorzugt kommentiert. Nach kurzer Zeit hat mein eine Topologie eines Blogservers analysiert. Vielleicht sollte erwähnt werden, dass es neben twoday ja noch unzählige andere Server gibt. Man betrachtet hier also nur eine Untergruppe der großen Bloggerwelt.
All das ist leichter herauszufinden, als zB in Doderers Strudelhofstiege die Übersicht über die handelnden Personen zu behalten.
Ich würde es normal finden, wenn jemand danach fragte.
Nichts für ungut!
steppenhund - 2007-02-08 03:32

Sehen Sie, "normalerweise" hätte ich ja vermutet, dass Sie jener Fragesteller wären. In der Zeit zwischen jetzt und meinem letzten Eintrag habe ich ein bisschen recherchiert und kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Sie an der Normalität interessiert sind.
Ich möchte Sie hier jetzt nicht outen. Es wird ausreichen, Düsseldorf und A. St. zu erwähnen, um erkennen zu können, dass das Internet ein offenens Buch ist.
Nein, ich habe nicht ConAlma gefragt, das wäre unfair gewesen. Ich kann mir vorstellen, dass es bei Bruckners Achter im März ein Treffen geben kann.
kubse - 2007-02-08 10:15

Offenes Buch

Freilich ist das Netz ein offenes Buch, was allerdings in meinem Fall damit zusammenhängt, dass ich für Internetverhältnisse sehr offen verkehre. Da braucht es wirklich keine langen Nachforschungen oder Alma-Nachfragen. Ich hab damit kein Problem, sonst würde ich es ändern, lieber Straussliebhaber, oder irre ich mich da?

Abgesehen davon, dass es für Sie sicher leichter zum Derpacken wär, würden Sie sich nicht ständig attackiert fühlen, finde ich es sehr lesenswert, was Sie da über die Bloggerwelt ausführen. Und allein schon deshalb freue ich mich auf ein Treffen dereinst im Universum, sollte es zustande kommen.

steppenhund - 2007-02-08 10:41

Ich habe hier einen wesentlich offeneren Kommentar als sonst wo zum Attackiertsein abgegeben. Nach einem erfolgreichen Leben wähne ich mich gegen Attacken recht gut gerüstet, kann aber leider die Aufregung nicht verhehlen, wenn sie über die Hintertüre hereinkommen.
kubse - 2007-02-08 10:56

Warum immer noch so wütend?

Sie hätten im Übrigen damit Recht, wenn Sie vermuteten, ich wäre der Fragesteller gewesen. Aber ich habe eben nicht nach "dem Normalen" gefragt, sondern nach "irgendetwas "Normalem"", und das nur als kleiner Teil eines Größeren, Alma war da ein bisschen frei in der Wiedergabe.

Dass Sie denken, ich sei faul usw., kratzt mich recht wenig, im Unterschied zu Ihnen verdiene ich mein Brot nicht am Computer sitzend, sondern zwicke mir die Zeit am Blechtrottel von Beruf und Familie ab, was die späten Postings erklärt, aber das haben Sie sicher schon selber über mich herausgefunden. Meine liebe Frau schilt so schon genug über mein Verweilen in diesen Welten.

Mein Fehler war, 1.) mich darüber zu wundern, dass nicht alle hier und in der näheren Umgebung meinen Hang zum Exhibitionismus teilen ;-), 2.) dass ich das jemandem mitgeteilt habe, der es wiederum jemandem mitgeteilt hat, der damit nicht zurechtkommt, und 3.) dass ich dabei nicht jedes Wort dreimal oder öfter herumgedreht hab, andernfalls das Normale so nicht vorgekommen wäre. Ich habe gottseidank keine Probleme damit Fehler zu machen und wünsche allseits ein wenig Frischluft. ;-)

herold - 2007-02-08 11:51

die meisten blogger sind narzisstisch gestörte persönlichkeiten. das hätte Ihnen conalma natürlich auch sagen können. offenbar wollte sie aber, dass Sie sich persönlich davon überzeugen. ;)
twoblog - 2007-02-08 11:55

@Herold

*pruuuuuuuuuussst*
steppenhund - 2007-02-08 12:34

@kubse

Ich bin nicht wütend, ganz und gar nicht auf Sie. Wenn ich wütend bin, ist das bei mir auf der ersten Seite nachzulesen.
Im übrigen finde ich die Antwort von Herold hervorragend. Ich selbst will mich da auch gar nicht ausschließen.
Was die Faulheit angeht, freut es mich, dass Sie damit keine Schwierigkeiten haben, professionelle Faulheit kann man Ihnen bei Gott nicht zuschreiben.
Doch gibt es auch für bestimmte technische Informationen keinen Königsweg. Bestimmte Erkenntnisse muss man sich selbst erarbeiten, damit man halt einfach das G'spür dafür bekommt.
steppenhund - 2007-02-08 12:35

@herold

köstlich ...
ich darf das also so interpretieren, dass ConAlma mich vorgeführt hat. Denn wie ich auf so eine Frage reagiere, hätte ihr bekannt sein können:)
steppenhund - 2007-02-08 12:40

@kubse2 - vollkommen unwütend und entspannt:=)

Der Anregung zur Frischluft folge ich gerne. Ich werde jetzt den Hund zu einer größeren Runde durch die Weinberge mitnehmen, was ihn freut und mich frischluftisiert.
Als Kommentar können solche "normale" Exhibitionen manchmal sinnvoll sein, als eigener Eintrag würde ich ihn nur danach anführen, wenn ich ein paar Bilder beisteuern kann, wie ich die Weinberge gerade heute erlebe.
Übrigens: haben sie das Opus 18 von Richard Strauss drauf? Dann würde es sich vielleicht auszahlen, dass ich mir daran den Arm abgeübt habe:)
kubse - 2007-02-08 12:44

Drauf nicht, eher drunter.
Aber daran kann man immer was ändern, fragt sich nur wofür? Wenn Sie das Klavier übernehmen? Ist wahrscheinlich mehr Arbeit als die Geige ;-)
kubse - 2007-02-08 12:48

ähhh - welchen Arm? Rechts oder links?
walhalladada - 2007-02-08 12:53

@Narzisten

"...die meisten blogger sind narzisstisch gestörte persönlichkeiten"
Ich verkenne nicht die feine Ironie, die hier auch auf fruchtbaren Boden fällt.
Allerdings kann ich in der Sache nicht folgen...
Der Widerspruch besteht für mich im 'Narzissmus', der zwangsläufig einer 'Störung' gleichgesetzt wird.
Was aber wenn dieser Narzissmus einem NORMALZUSTAND entspräche...?
Ich z.Bsp. will immer ich sein und nur mir selber gleich...
Die 'Störung' beginnt da, wo mir das nicht erlaubt werden soll;-))
steppenhund - 2007-02-08 14:35

@kubse

ja, ich hatte schon eher an das Klavier gedacht. Und es war der linke Arm, die Synkopensprünge im dritten Satz.
kubse - 2007-02-08 12:40

@herold

Ist ihr gelungen, besser als sie es wohl selber wollte ;-)

steppenhund - 2007-02-08 12:42

Da sie dies aber auf meine Kosten tat, werde ich wohl noch ein Hühnchen rupfen müssen ... ;)
ConAlma - 2007-02-08 13:04

@Steppenhund

Ach herrjeh, was da alles in meiner schlaf- und steuerbedingten Abwesenheit geschah!

Werter Steppenhund, mit Ihrer plötzlich so massiven Gegenwart auf meinen bescheidenen Seiten hätte ich nie und nimmer gerechnet, weshalb auch meine Beiträge in keinster Weise von Ihrer Blogpräsenz bestimmt werden, sie gehören einfach mir. Wenn Sie also auf etwas so sehr reagieren, dann liegt es nicht an mir. Ihre Kosten müssen Sie schon selbst tragen.
steppenhund - 2007-02-08 14:38

Ach, ich werde mich schon wieder schleichen ...

... aber es geht hier nicht um die Kosten dieses Eintrages sondern um andere, die ich Ihnen leider nicht abnehmen kann.
ConAlma - 2007-02-08 17:30

Wer ist's?

So kurz hätte man die Eingangsfrage auch formulieren können, um die Neugierde, die sich einstellt beim Lesen von manchen Zeilen (wohlgemerkt: wir sprechen hier immer von m a n c h e n, aus einer Vielzahl von Möglichkeiten nach unterschiedlichen Befindlichkeiten und Vorgehensweisen ausgewählten), einzufangen. Und hätte so wohl etwas weniger Reaktion erzeugt. (Ich bin ja immer noch etwas verwirrt, da eine solche Kommentarflut bei mir sonst nicht vorkommt. Bin doch ein ruhiges Heim gewohnt.)

Wer ist's also, wenn es um den Blogbetreiber selber geht, wer ist's aber auch, wenn es um Kommentierende ohne direkt verfolgbare Adresse geht, und schließlich - das geschah mir vor einigen Tagen - ein wer ist's, weil ich innerhalb eines Textes eine Figur mit der Bezeichnung Guter Freund vorkommen ließ - und auch wenn es ein Mensch aus dem richtigen Leben ist, so wird dieser innerhalb eines Miniaturtextes eben zur quasi literarischen Figur, also aus dem Alltag gezogen, stilisiert. Und dann empfinde ich die Frage: Wer ist das? einfach irrelevant, ganz abgesehen davon, dass ich sie für einfach ungehörig halte, denn sie impliziert ja, dass ich mich für jedwede "interne" Bezeichnung, gar für meinen Umgang, rechtfertigen müsste! Vor einer im Grunde anonymen Leserschaft.

Aber da bin ich jetzt abgeschweift, meine Frage ist eigentlich: wie lange halten wir es aus, n i c h t zu wissen, wer da irgendwo draußen im Netz sitzt?

twoblog - 2007-02-08 18:03

Ewig.
steppenhund - 2007-02-08 19:37

Ich hatte einmal mit einer flüchtigen Bekannten, die auch bloggt, ein Gespräch, in dem sie sich darüber beklagend ausließ, dass ihr Freund zwar anonym, aber doch deutlich erkennbar, seine Gefühle in Zusammenhang mit ihr ins Blog stellte.
Sie fühle sich dadurch verletzt.
Ich sah mir das betreffende Blog an und fand es auch stärker emotionalisiert vor, als es in diesen Breiten normalerweise zu finden ist. Man kann aber nicht sagen, dass es expliziter als andere vorhandene Blogs war.
Als ich später auf die Blogseiten dieser Bekannten stieß, war ich über ihre Einträge überrascht. Einige davon schienen mir recht eindeutig zu sein. Da ihr Freund nicht mehr bloggte, war das wohl egal. Doch mir erschien es wie ein Messen mit zweierlei Maß.
So ähnlich empfinde ich, wenn für ein eigenes Interesse das Fragen einer dritten Person präsumptiert wird. Das mag ja eine recht geschickte erzählerische Form sein. Für mich hat es allerdings eine interessante Katalysatorwirkung.
Ich erinnere mich zurück bis zu meinen ersten echten Lieben und stelle fest, dass es Frauen gibt, die über ihr Vorleben so weit schweigen, dass sie über ihre ehemaligen Liebhaber nichts verlauten lassen, während andere ihr jeweiliges Leben auch auf Kosten der ehemaligen Liebhaber ausbreiten.
Da gab es manchmal Briefverkehr, der mit ehemaligen Liebhabern hin- und hergewechselt wurde, der plötzlich offen zutage lag.
Bei diesen Überlegungen frage ich mich dann, wie mit meinen eigenen Vertraulichkeiten umgegangen wurde. Und wie beim Kinderpornoschlag gestern reicht manchmal ein einziger fester Punkt, um Gewissheit zu erhalten, wo Vertrauensbrüche stattgefunden haben.
Diese Erörterungen haben nicht unmittelbar mit dem Originalposting zu tun. Es handelt sich eher um einen Katalysatoreffekt. Man riecht etwas und plötzlich hat man eine ganze Situation vor Augen und in Erinnerung.
Vielleicht resultieren dann auch die Auszuckungen in eine völlig falsche Richtung ...
twoblog - 2007-02-08 19:42

"... präsumptiert...", was ist denn das?
Und warum zucken Sie?
steppenhund - 2007-02-08 20:24

wer schreibt da etwas von "zucken"? Zuckerln sind Bonbons. Vielleicht verwechseln Sie da was.
Das erfragte Wort läßt sich im Nachbarlokal vom Plutzerbräu erfragen, ich glaube, das Lokal heißt Lux. Es ist österreichische Geheimsprache.
twoblog - 2007-02-08 20:30

"Vielleicht resultieren dann auch die Auszuckungen in eine völlig falsche Richtung ..."

Ihre Worte.

"... präsumptiert...",

Sie benutzen Worte, deren Sinn Sie nicht kennen und dann soll man ihn auch noch in Wien herausfinden? Ich lebe in der Schweiz.
steppenhund - 2007-02-08 21:03

Dann müssen sie nach auszucken fragen und nicht nach zucken.
Im übrigen fragen Sie nach der Bedeutung eines Wortes, nicht ich. Wer sollte dann nicht wissen, was es heißt?
-
Ich kann mir keinesfalls vorstellen, dass es für Sie von großer Wichtigkeit ist.
ConAlma - 2007-02-08 21:32

Als Wienerin darf ich präsumptieren ;-)

Aber mir wird da zu viel Intention zugedacht. Ich habe derzeit nur so viel anderes zu schreiben, dass mir für ständig neue bewegende Gedanken kein Atem bleibt. Aber dennoch am Vorsatz festhalte: täglich ein Eintrag. Und so übernahm ich, Alma, nicht Cobra, eben ... Und Sie haben Recht: es ist ein erzählerischer Kunstgriff. Aus Bequemlichkeit.

Damit aber schuf ich erst recht Bewegung, Bewegtheit, ja und solche Bewegtheit mündet halt auch in Zucken. Das mit dem zweierlei Maß ist freilich ein (sehr bewusstes) ständiges Balancieren zwischen eigenem Anspruch und Wollen bezüglich persönlichen Ausdrucks und Ahnen um mögliche Folgen - so kenne ich es jedenfalls.

Die Frage um persönliche Wahrnehmung von Geschriebenem ist ebenso ein Balanceakt, eben auch, wenn es nicht um simple Befindlichkeitsprosa oder Nacherzählung von Alltagsgeschichten, so besonders sie auch empfunden sein mögen, geht, sondern um Versuche von Ästhetisierung des Erlebtem. Dazu gibt es seitenweise Beiträge bei ANH.

Wenn ich mir in Erinnerung rufe, welche Dramen sich da in manchen Blogs abspielten, dann vermute ich, dass es da einfach ein Distanzproblem gibt.
Was nun Ihre flüchtige Bekannte, Herr Steppenhund, betrifft: vielleicht hätte man ihr bedeuten müssen, dass sie den Transport von Gedanken über ein Medium, noch dazu in relativer Anonymität, anders bewerten muss als die direkte Ansprache? Aber vielleicht hat ihr genau jene deutliche gefehlt? Oder sie war selbst in solch emotionalem Ausnahmezustand, dass er ihr ausreichend Distanz unmöglich machte?

Edit: Jetzt hab ich's! Nicht Verletztheit ist es, sondern Beleidigtsein, weil etwas auf einer Ebene stattfindet, wo kein persönlicher Zugriff möglich ist! (fiel mir eben bei der Lektüre von diesem Tagebucheintrag, der mich zum Weiterdenken anregte) Wo man etwas nicht (mehr) unter Kontrolle hat. Und das ist eben a u c h eine dieser Hürden im Bloggerleben, wo immer wieder mal sehr bange Minuten entstehen. Kommentarfunktion ausschalten oder löschen sind eine Möglichkeit. Aber im Grunde w i l l man sich doch aussezten, oder? Sonst müsste man ja nicht hier sein?
steppenhund - 2007-02-08 22:05

Tja, die Männer ...

... die sind natürlich um keinen Deut besser, darüber wird es wohl keine Diskussion geben.
Wenn mir der leichte Vorwurf erlaubt sein sollte. Nicht Intention wird zugedacht sondern Leichtfertigkeit.
Die Frage nach dem "Normalen" hat schon etwas Explosives an sich. Das ist unabhängig, ob sie im Blog gestellt wird anno 2007 oder ob sie zur Norm erhoben wird anno 1938.
Vielleicht hätte man anders antworten können: man hätte behaupten können, dass die Frage in sich unbeantwortbar ist. Müsste ich die Frage in einer Zweiminuten-Kurzrede beantworten, so würde ich damit argumentieren, dass Normalität durch die Häufigkeit einer menschlichen Verhaltensweise definiert ist.
Hier fällt es mir ohne Schwierigkeit leicht, dass die häufigste Verhaltensweise heute die Konsumation ist, speziell was die Unterhaltung vor dem Fernseher angeht, sei es nun Sport oder Telenovelas. Der Blogger zeichnet sich als Minderheit bereits dadurch aus, dass er etwas kreiert und nur teilweise konsumiert, wobei die Blog-Konsumation wiederum vom "Nicht-Normalem" passiert.
Die Frage führt sich also ad absurdum, wenn sie von innerhalb der Blogspähre gestellt wird.
Die richtige Antwort für den fragenden Kollegen wäre einfach: "Geduld, Geduld" gewesen. Wie man annehmen kann, wäre eine solche Antwort für mich zu kurz.
Ich habe daher auch den beleidigenden Teil, der speziell beim Fragesteller nicht angebracht war, herausgenommen.
Ich bin auf die eigentliche Frage des Herrn Kubse ausführlich und sachlich eingegangen, was hoffentlich auch als Entschuldigung verstanden wurde. Ansonsten reiche ich die hier noch nach.
Den Vorwurf der Leichtfertigkeit erhalte ich aufrecht, obwohl er hier wohl auch nicht mehr so richtig angebracht erscheint. Ich erwähne das nur der Ordnung halber, damit es später keine Überraschungen gibt.
ConAlma - 2007-02-08 22:24

Ja, Frau Alma ist a u c h leichtfertig. Das muss sie zur Kenntnis nehmen. Einfach zu unüberlegt geschwind manchmal. Die Kosten hat sie für diesmal übernommen.
steppenhund - 2007-02-08 23:03

Leichtfertigkeit und Editieren ...

Ich befürchte fast, dass sich die erwähnten Kosten als echte pekuniäre in Hinblick Finanzamt herausgestellt haben. Da kann ich nur mein aufrichtiges Beileid anbieten.
Was den editierten Passus angeht, ließe sich das auch leicht durch "Auswirkungen von Machtverlust" beschreiben. Aber das wäre eine tautologische Trivialität. Eher würde vielleicht die Empfindung ungerechten Verhaltens zu Verletzung führen.
Aber zum letzten Punkt des "sich selber aussetzens" habe ich spontan eine Assoziation gehabt. Plötzlich stand das hysterische Gelächter von Peter Sellers im Raum, der in hohem Falsett, den Generälen vorwirft: *) "Ja, was hilft Ihnen denn die tollste Wunderwaffe, wenn der Gegner nicht weiß, dass sie sie haben."
Was hilft denn Bloggen, wenn man keine Reaktion erhält?
Ich kenne hier ein Blog, wo eine Frau die Kommentarfunktion ausgeschaltet hat. Sie will nur über mail kontaktiert werden. Ist auch eine Methode.
Und dann gibt es ja auch Anal-Retentive, die ihr Blog regelmäßig aufräumen, aber das ist deren Angelegenheit.
* http://de.wikipedia.org/wiki/Dr._Seltsam_oder:_Wie_ich_lernte,_die_Bombe_zu_lieben

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