müttersorgenstolz

Montag, 20. Dezember 2010

creative kids

Step 1, Step 2, Step 3 - die Studien heute haben seltsame Formen angenommen, ein verpatzter Schritt gleich zu Beginn, und schon ist ein Semester verpasst. Die zweite Tochter nimmt's gelassen, jobbt beim Onkel und bringt dort junges Strahlen ins düstere Gewölbe, außerdem ist da noch die freiwillige Arbeit für das Rote Kreuz im St. Anna Kinderspital.

Der Sohn langweilt sich ein wenig in der Schule, aber münzt dies zumindest kreativ um. Manchmal auch mit Schulbezug:

max-portfolio

Es gibt halt immer einen Grund, stolz zu sein.

Sonntag, 1. August 2010

Als im August.

Einsamer nie als im August:
Erfüllungsstunde - im Gelände
die roten und die goldenen Brände,
doch wo ist deiner Gärten Lust?

Die Seen hell, die Himmel weich,
die Äcker rein und glänzen leise,
doch wo sind Sieg und Siegsbeweise
aus dem von dir vertretenen Reich?

Wo alles sich durch Glück beweist
und tauscht den Blick und tauscht die Ringe
im Weingeruch, im Rausch der Dinge -:
dienst du dem Gegenglück, dem Geist.


Gottfried Benn

Kein Grund für Einsamkeit, aber doch spürbar und einschneidend: nun hat auch das letzte Kind, die mittlere Tochter, das Daheim verlassen, ist zur großen Schwester nach Wien gezogen. Und die Mutter genießt eine endlich wieder große Wohnung mit viel Platz zum Denken. Allein.

Mittwoch, 23. Juni 2010

Prüfungen.

Noch nie, ich erinnerte mich sonst, lag an meinem Geburtstag frisch gefallener Schnee auf den Bergen. Und auch wenn wir gestern südlicher fuhren - wir entkamen ihm nicht, im Gegenteil, wir gerieten höher und näher.

Die Nervosität, die mich am Morgen ganz plötzlich und unerwartet ergriffen hatte, legte sich erst um die Stunde, da das Kind daheim vor seinen Prüfungsaufgaben saß; da spürte ich, dass sie's schaffte.

Am Abend statt ausgelassener Feierstimmung lange Gespräche, wie Prüfungen auch, und eine merkwürdige Antwort, die das Ungreifbare noch unterstrich. Erst heute dann, beim vierten Essen innert zweier Tage, endlich Zeit für Mutterstolz: die geprüfte Maturantin.

Maturantin

Sonntag, 15. November 2009

Ballkönigin

Ballkönigin ist sie nicht geworden, da hatte ein anderes Mädel die spendierfreudigere (und vielleicht auch größere) Familie mit. Aber sie war Organisatorin, Moderatorin, Choreographin der Mitternachtseinlage des eigenen Maturaballs gewesen und dann auch noch diejenige, die am frühen Vormittag (gemeinsam mit Mama und Papa, die dem gipsbearmten Kind selbstverständlich halfen) die letzten Überbleibsel und Hinterlassenschaften des nächtlichen Chaos beseitigte: also irgendwie doch Ballkönigin.

ballkoenigin


Und weil das Kind so viel zu tun hatte, gibt es kein einziges gestelltes Prä-Ball-Foto

Donnerstag, 10. September 2009

T9

Lob will ich schreiben, doch stattdessen steht da Job. ich bin immer wieder erstaunt, welchen Wörtern im automatischen Schreibprogramm des cellulare der Vorzug gegeben wird, welche bei einer bestimmten Tastenkombination als erste erscheinen.

Bei Frau Sopran, die auch einmal hier auf twoday weilte, irgendwann aber verzogen ist, nun wohl anderswo ist (ein Wort, das auch unmittelbar mit ihr in Zusammenhang steht), gab es einmal einen Eintrag zu den T9-generierte Wörtern mit der Bitte um Beispiele. Ich hatte damals zu wenig Zeit, dies näher zu verfolgen. Aber jedesmal, wenn mir eine Wortrangliste seltsam erscheint, muss ich an Frau Sopran denken. Ich hab immer wieder bei ihr gelesen, Gesangsgeschichten, Literaturgeschichten, Reisegeschichten, Berichte aus Anderswo, Kindergeschichten. Vom Buben, dem streunenden Halbwüchsigen,der verschwand, quer durch Europa gesucht wurde; das Bangen, das durch ihre Einträge zog.

Mein Halbwüchsiger zieht nun endgültig aus, um; der Lieferwagen ist vollbepackt, Geschirr, Lebensmittel-Grundvorrat, Kleidung, Kasten, Fahrrad, kein richtiger Abschied, er wollte wohl sein Bangsein nicht zeigen, ah, cool!

Den wir am längsten zu Hause wähnten, ist am frühesten weg.

Sonntag, 23. August 2009

Urlaub

Zwei Wochen, ab morgen. Doch statt in den dänischen Norden zu fahren, wie ich es mit dem Hirschen kurz anträumte, sind die Termine dicht gedrängt: zwei Tage im Salzburgischen, genussreich bei den Döllerers und musikalisch intensiv mit der Achten von Schostakowitsch bei den Festspielen. Einer Freundin beim Übersiedeln helfen. Ein Abstecher nach Lech zu einem Kräutertag auf höchster Ebene. Den Sohn in die Steiermark übersiedeln. Mit der Mutter ein paar Tage ins Vorarlbergische, auf Vergangenheits-Spurensuche.

Und heute kam das große Kind überraschend und tränenreich von der Ferne "nach Hause": nach drei Wochen Lateinamerika hat sie der Freund vor die Tür gesetzt. Nach dreieinhalb Stunden Autofahrt Trost und Rat bei der Mutter. Und gleich ging es nicht mehr um Männer und Wut und Enttäuschung, sondern um Beruf, Pläne und Veränderungen. Morgen werden alle drei Kinder beim Essen mit dabei sein, das ich für den ältesten Enkel des Geliebten bereite: Morchelcrespelle (nach Sissy Sonnnleitner) und Hirschbraten (nach Christian Petz). Schöner Urlaubsbeginn.

Mittwoch, 3. Juni 2009

Mittagstisch

Palat-Schinken-Röllchen mit Salatbouquet, Suppe mit Bärlauchcroutons, spinatgefülltes Schweinsfilet mit Pommes Duchesses und glacierten Karotten, dreierlei Mousse - nicht gerade ein Menü, das ich mir aussuchen würde, aber für die Knödelakademie-Kochmatura ganz ok.

vorspeise

Vor allem aber: vom Kind zubereitet. Da lacht auch das Mutterherz.

die-lachende-koechin

Montag, 1. Juni 2009

Nest

Neben mir als Mutter, so dacht ich zuvor, haben's die Kinder nicht leicht (gehabt), eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Die Große hatte sich früh zurückgezogen, jetzt, aus der räumlichen Entfernung, kann sie mir natürlich (und nicht aggressiv) selbstbewusst gegenübertreten. Die Mittlere hat einfach gleich behauptet I bi ondas ois du, zelebrierte die "anderen" Vorlieben und Fähigkeiten und wuchs mir so sehr nahe.

Der Bub machte nie viel Aufhebens um sich, suchte aber immer in einer leicht provokativen Art den intellektuellen Gleichstand mit mir: gleiche Filmvorlieben, diffizilerer Musikgeschmack (kennst des übahaupt?), und wie heute wos isn jetz midn internet?, weil ich ihn auf den ZEIT-Artikel hingewiesen hatte, den er sich dann auch zum Frühstückserdnussbutterbrot zu Mittag auf dem Balkon genehmigte.

Die Katze kam vorhin stolz mit einem leeren Vogelnest herein.

vogelnest

Bald kann ich die Rubrik von "Müttersorgen" auf "Nachrichten aus dem leeren Nest" umbenennen.

Dienstag, 12. Mai 2009

wahlbereit

Der Sohn, unlängst 16 geworden, zeigt sich wahlbereit. Auch EU-mäßig. in seiner steirischen Schulheimat sind die Kollegen fast alle im orangen oder blauen Lager angesiedelt. Er selbst fragt nach, ob es auch eine KP-Kandidatur im Europaparlament gibt.
Die Tochter wählte schon letztes Jahr grün.


Paassd, sag ich.

Sonntag, 3. Mai 2009

Sohn, verdoppelt.

Der Kindsvater hat während meiner Abwesenheit die Wochenendwäsche des Sohnes übernommen, allerdings blieb die Tasche bei ihm stehen, muss geholt werden, der Zug zur Schule zurück wartet nicht. Als wir in die Einfahrt biegen, zucke ich zusammen: wie eine Verdoppelung meines Kindes sitzt da ein Halbwüchsiger mitten auf der Terrasse an einem Tisch, in den Laptop versunken, dieselbe Haltung, die Schultern etwas hochgezogen, den Kopf nach vorne gereckt, die Haare irgenwie lang, in Gesicht und Stirne gelegt, dieselbe Wortkargheit. Nur die Baseballkappe passt nicht, mein Sohn trägt Hut.

Dass da ein anderer Sohn, jener der Freundin/Fastverlobten, so selbstverständlich da sitzt, wie der eigene Sohn niemals da säße, trifft mich offenbar mehr als den Sohn. Du psychologisierst zu viel, sagt er ungerührt, hat den anderen Buben noch nie gesehen in den zwei Jahren, die es ihn im Leben des Vaters gibt. Der trennt fein säuberlich zwischen den beiden Familien, ich kenne alles aus vielen Erzählungen, aber nicht aus eigener Anschauunt, bin immer die Anlaufstelle für Nöte und Sorgen, die Gedanken, die er sich macht um Geliebte und Kind.

Ich kann nicht sagen, ob der feste Platz, den beide Kinder, Tochter und Sohn, da draußen hatten, nicht mehr da ist, weil sie ihn selbst nicht mehr so wollten, oder er ihnen genommen wurde (Es sind keine Kinder mehr, die brauchen das Kinderzimmer nicht mehr - und schwupps wurde daraus das gemeinsame Schlafzimmer, selten genützt, weil sich das neie gemeinsame Leben mehr bei ihr abspielt). Und ich weiß nicht, ob die Wahrnehmung dieser Veränderung tatsächlich so cool aufgenommen wird (Tochter: Mei Mama, des is hoid amoi nimma so wia friara!). Ich weiß nicht einmal, ob ich für sie so getroffen bin, oder ob mir da nicht plötzlich so etwas wie eine eigene Verantwortung/Schuld an diesem Nichtmehrsein aufsteigt. Um so froher aber bin ich, dass bei mir dieser feste Platz einfach da ist, auch auf Kosten meines eigenen Platzes.

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uferlos - 2011-10-08 00:28
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ConAlma - 2011-10-07 11:40
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rinpotsche - 2011-10-07 00:37
!
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books and more - 2011-10-07 00:30
sang und klanglos :-(
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profiler1 - 2011-10-06 21:55
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