Körpersprache
Hör auf deinen Körper, sagte der Mann zur Frau in seiner Besorgnis, dass sie sich zu viel zumutete. Und weil er sie verdächtigte, seine mahnenden Worte nicht so ernst zu nehmen wie fremde Worte, schenkte er ihr gleich noch ein Buch dazu.
Doch auch ohne dieses Buch, das ihr in weiten Teilen ohnehin zu monströs erschien, kannte sie sehr wohl die Sprache ihres Körpers. -Ach Mann, seufzte sie bei sich, -du hast ja keine Ahnung, wie es ist, wenn der Körper mit mir spricht! In all diesen wachen Nächten, wo er sogar dein schweres Atmen zu übertönen imstande ist! Was mir da der Körper erzählt, ist so im Widerspruch zu dem, was ich will, oder glaube zu wollen, oder glaube zu wollen müssen, dass es weh tut und Angst vor dem nächsten Tag macht.
Aber weil die Frau wohl ihrem Körper zuhörte, doch nicht darüber sprach, aus Angst vor Reaktionen, die sich gegen sie wenden würden, musste sie eines Tages ein noch viel vehementeres Sich-zu-Wort-Melden ihres Körpers erfahren, der nicht nur in dunklen Nächten auf sie einredete, sondern sie mit einer ungekannten Panikattacke überfiel, mit Zittern, Atemnot, Angst - und das just in einem Moment, als sie auf eine Situation zuging, auf die sie sich doch gefreut hatte!
Warum aber konnte sie dem Mann nicht vertrauen? Einmal, ein paar Monate zuvor, da hatte sie in ihrer Verzweiflung versucht, ihm etwas von den Nöten ihres Körpers zu erzählen. Sie konnte spüren, wie er neben ihr erstarrte, und kurz darauf wollte er sich aus ihrem Leben davonmachen. -Also muss ich das doch mit mir alleine ausmachen, dachte sie, muss mir selber helfen. Und fortan sprach sie nicht mehr deutlich. Die Konsequenzen dieses Versäumnisses nahm sie auf sich. Sie trug schwer daran, war aber zu stolz, um das zu zeigen. Sie entkam dem Gewirr aus Misstrauen und Angst nicht mehr.
Doch auch ohne dieses Buch, das ihr in weiten Teilen ohnehin zu monströs erschien, kannte sie sehr wohl die Sprache ihres Körpers. -Ach Mann, seufzte sie bei sich, -du hast ja keine Ahnung, wie es ist, wenn der Körper mit mir spricht! In all diesen wachen Nächten, wo er sogar dein schweres Atmen zu übertönen imstande ist! Was mir da der Körper erzählt, ist so im Widerspruch zu dem, was ich will, oder glaube zu wollen, oder glaube zu wollen müssen, dass es weh tut und Angst vor dem nächsten Tag macht.
Aber weil die Frau wohl ihrem Körper zuhörte, doch nicht darüber sprach, aus Angst vor Reaktionen, die sich gegen sie wenden würden, musste sie eines Tages ein noch viel vehementeres Sich-zu-Wort-Melden ihres Körpers erfahren, der nicht nur in dunklen Nächten auf sie einredete, sondern sie mit einer ungekannten Panikattacke überfiel, mit Zittern, Atemnot, Angst - und das just in einem Moment, als sie auf eine Situation zuging, auf die sie sich doch gefreut hatte!
Warum aber konnte sie dem Mann nicht vertrauen? Einmal, ein paar Monate zuvor, da hatte sie in ihrer Verzweiflung versucht, ihm etwas von den Nöten ihres Körpers zu erzählen. Sie konnte spüren, wie er neben ihr erstarrte, und kurz darauf wollte er sich aus ihrem Leben davonmachen. -Also muss ich das doch mit mir alleine ausmachen, dachte sie, muss mir selber helfen. Und fortan sprach sie nicht mehr deutlich. Die Konsequenzen dieses Versäumnisses nahm sie auf sich. Sie trug schwer daran, war aber zu stolz, um das zu zeigen. Sie entkam dem Gewirr aus Misstrauen und Angst nicht mehr.
ConAlma - 2006-02-21 08:13