Montag, 12. Juni 2006

Ligeti, Deutscher und Czernin

Drei Tote in vier Tagen.
Dass Ligeti laut http://oe1.orf.at/ durch die Musik zu Kubricks 2001 - Odyssee im Weltraum bekannt wurde, wusste ich nicht. Seine Musik hätte ich nicht mit dem Film in Verbindung bringen können. Wohl aber Strauss, Richard und Strauss, Johann.

Marmor, Stein und Eisen bricht: Auf einigen Parties in den späten Neunzigern von entfesselten Dreißigern mitgebrüllt.

Hubertus Czernin: Wieder ein Mahner weniger. Und ich erinnere mich mit Vergnügen an den nackten Vranitzky auf dem Profil-Cover.

Bruno und die Finnen

Fast so spannend wie ein WM-Match: den Hunden aus dem hohen Norden ist zu heiß im sommerlichen Tirol, sie bekamen eine Spezialrasur. Und länger als 2 Stunden halten sie auch nicht durch, dann folgt schon der Austausch. Jagdpächter wollen nicht so mir nix dir nix die Hundestaffeln durch ihre Reviere lassen. Und Bruno scheint überhaupt ganz ungerührt ob des Wirbels um ihn: wenn ihn hungert, tut er sich gütlich. Und trottet sonst seines Weges.

Wien, Wein und ein orangefarbener Mond

Gestern abend, am Nussberg: die langen Regentage haben alle Staubpartikel an die Tropfen gebunden, der Blick reichte so weit wie noch nie: hinauf ins Weinviertel, hinunter zum Schneeberg, hinüber zur Parndofer Platte. WeinWien hatte zu einem Barbecue geladen, inmitten jener Weinberge, die zu den besten von Wien zählen. Entlang des Weges roch es nach Sauvignon Blanc: der Holler hat zu blühen begonnen. Irgendwann stieg ein dunkelroter riesiger Mond geradezu mystisch aus der Dämmerung, und als ich wieder unten, in der Stadt angekommen war, lag er noch als orangefarbene Kugel auf einem geradezu violetten Himmel.

Im Gewirr in der Hofburg entdeckt:
- Graben-Gritsch aus Spitz (dem Hinweis eines treuen Mitlesers zu verdanken)
- Ebenauer aus Poysdorf
- Thomas Hareter aus Weiden
Und berichtenswert wichtig: Leithaberg

* Nähere Angaben und allfällige Verlinkungen werden nachgereicht. Vom bequemeren Arbeitsplatz daheim.
** Muss noch zum Frühstück der 11 Frauen und ihre Weine im Palmenhaus/Burggarten eilen.

EDIT: Aus Urlaubsgründen (eine mehrtägige Reise nach Ravenna steht an) muss ich allfällige Interessenten um Nachsicht bitten - die detaillierten Betrachtungen werden nachgereicht)

Gott ist ein Fußball

Ich bin keine fußballfreie Zone, auch wenn ich den ballbepinklenden Hund von ATV ziemlich witzig finde. Denn das Vergnügen, dass ich beim geruhsamen Zugfahrtzeitungslesen empfinde, bringt mich dazu, aufs einschlägige Kommentarleben aufzuspringen.

Zu loben ist etwa Daniel Glattauer, der in der Samstag-Seite 1-Glosse des Standard grundlegende Überlegungen anstellt. Als da wären:

Das Geschlechterproblem
Immer mehr Frauen bekenne sich dazu, scharf auf die WM zu sein. Warum? - Vermutlich um die Männer von den Sofas in die Wirtshäuser zu verbannen.

Die Hochkultur
Kaum ein Intellektueller, der Fußball dieser Tage nicht auf eine neue Metaebene hebt. Da die Hochkultur nicht von allein runterkommt, reicht man den Fußball zu ihr hinauf.
Hochkultur kam mir dieser Tage in anderem Zusammenhang unter, in einem Beitrag der Musikviertelstunde des OE1-Radiokollegs zu Josephine Baker. Da wurde die These postuliert, dass Hochkultur prinzipiell männlich sei, weshalb weibliche Äußerungen zur Massenkultur hinuntergeschoben würden. Bedenkenswert. Einiges fiele mir dazu ein, zu weiblicher Musikrezeption und männlicher Einflussnahme etwa, oder Beurteilung. Aber das soll hier und jetzt nicht Platz finden.

Die Religion
... Sport zur Geisteswissenschaft erklären und behaupten, Fußball sein Religion.
Tatsächlich letzte Woche auf OE1 in den Besinnungsminuten kurz vor 7 Uhr morgens erlebt: die ernsthaften Worte eines Geistlichen zur Vermählung von Sport = Fußball und Religion.

Daran schließt Franzobel in seinem ebenfalls im samstäglichen Standard auf Seite 33 (also mitten im Sportteil) befindlichen Kommentar Das Kreuz mit dem Ball an: Die Kugel, das erkannten schon die alten Griechen, ist die vollkommenste und einheitlichste Figur ... Also muss auch Gott eine geistige Kugel sein, deren Mittelpunkt überall und deren Umkreis nirgendwo ist. Genau wie ein Fußball

Aber eigentlich hat er ein Slipeinlagenproblem: mit dem neuen Design des Adidas-Balles nämlich, der über keine schwarz-weißen Fünf- und Sechsecke mehr verfügt, sondern katzenzungenähnlichen? Gebilden. Slipeinlagen?

Erklärungsmöglichkeiten hiefür:
- um das Zyklische der WM zu betonen? die ewige Wiederkehr des iMmergleiche?
- Ein Steilpass in die Nähe des Fußballgottes zum weiblichen Geschlecht?
- Ein ironischer Seitenhieb, dass auch was daneben, also ins Höschen gehen kann?


und viele andere ...

Doch wie meint Herr Glattauer: Fußballkonsum ist geistige Karenz. Alles außerhalb des Spielfelds ist einmal völlig legal - egal.

Mein Spielfeld dieser Tage ist eigentlich die Wiener Hofburg. Ich kann völlig legal drei Tage lang unter dem Aspekt der Erfahrungserweiterung eine kaum/gar nicht bewältigbare Anzahl an Wein-Kostschlucken konsumieren. Bei der VieVinum.

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