Kulinarische Dichtung: Steinpilzcrespelle
Die Hitzelethargie der letzten Tage war nicht gerade kreativitätsfördernd, der Appetit sowieso sehr gebremst - aber der heutige, auf ein schweres Gewitter wohltuend kühlere Tag lässt die gewohnte Agilität wieder aufleben.
Und somit kann ich endlich meinen Beitrag zu Steppenhunds verdichteten Rezepturen abliefern - eine kulinarische Dichtung in zweierlei Hinsicht: zum einen durch den Inhalt, ein Rezept für Steinpilzcrespelle, das ich bei Sissy Sonnleitner in einem Kochkurs vor langen Jahren erfahren habe, damals mit Morcheln allerdings, und das zu einem fixen Bestandteil meines Repertoires geworden ist. Ja und zum anderen durch das Versmaß, den jambischen Pentameter oder Blankvers, der viel Freiheit im Dichten lässt und dennoch in eine Form zwingt. Na ja und überhaupt zu den Klassikern zählt.
Der Eier grad soviel, als du benötigst,
mit Milch und Mehl zusammen fein gemixt
- die Prise Salz auch nicht vergessen – soll dies
als Teig in einer heißen Pfanne ruh’n,
bis hauchdünn, goldgelb, kreisrund feine Fladen,
hier Palatschinken, da Crespell’ genannt,
in angemessen Zahl der Fülle harren,
die nun wie folgt gar köstlich wird bereit’:
Du weichest Trockenpilze aus dem Walde,
der Wiese auch, wie Morcheln, sorgsam ein,
vergesse nicht, das Wasser auszupressen,
denn dieses tut der Masse dann nicht gut.
Schalotten, Pilze, feinst gehackt, in Butter
gut angeschwitzt, mit Pfeffer, Salz verseh’n
soll’n rösten dann, bis die Aromen steigen,
mit Einweichwasser intensiv verstärkt.
Ist alle Flüssigkeit entwichen, lässt du
das Ganze, kühl gestellt, ein Weilchen ruhn.
Daraufhin sollst mit Eigelb, Mascarpone,
mit Salz und Kräutern in der Moulinette
das Pilzgemisch ganz fein zur Creme du mixen,
womit die Fülle auch schon fertig ist.
Ein Löffel voll auf jedes Palatschinkerl
schlägst du sie dann zu kleinen Päckchen ein,
mit Obers übergossen streust du hierauf
noch Parmesan darüber, lässt sie nun
auf kleinem Feuer zehn Minuten ziehen.
Das war’s. Ich wünsche guten Appetit!
Und somit kann ich endlich meinen Beitrag zu Steppenhunds verdichteten Rezepturen abliefern - eine kulinarische Dichtung in zweierlei Hinsicht: zum einen durch den Inhalt, ein Rezept für Steinpilzcrespelle, das ich bei Sissy Sonnleitner in einem Kochkurs vor langen Jahren erfahren habe, damals mit Morcheln allerdings, und das zu einem fixen Bestandteil meines Repertoires geworden ist. Ja und zum anderen durch das Versmaß, den jambischen Pentameter oder Blankvers, der viel Freiheit im Dichten lässt und dennoch in eine Form zwingt. Na ja und überhaupt zu den Klassikern zählt.
Der Eier grad soviel, als du benötigst,
mit Milch und Mehl zusammen fein gemixt
- die Prise Salz auch nicht vergessen – soll dies
als Teig in einer heißen Pfanne ruh’n,
bis hauchdünn, goldgelb, kreisrund feine Fladen,
hier Palatschinken, da Crespell’ genannt,
in angemessen Zahl der Fülle harren,
die nun wie folgt gar köstlich wird bereit’:
Du weichest Trockenpilze aus dem Walde,
der Wiese auch, wie Morcheln, sorgsam ein,
vergesse nicht, das Wasser auszupressen,
denn dieses tut der Masse dann nicht gut.
Schalotten, Pilze, feinst gehackt, in Butter
gut angeschwitzt, mit Pfeffer, Salz verseh’n
soll’n rösten dann, bis die Aromen steigen,
mit Einweichwasser intensiv verstärkt.
Ist alle Flüssigkeit entwichen, lässt du
das Ganze, kühl gestellt, ein Weilchen ruhn.
Daraufhin sollst mit Eigelb, Mascarpone,
mit Salz und Kräutern in der Moulinette
das Pilzgemisch ganz fein zur Creme du mixen,
womit die Fülle auch schon fertig ist.
Ein Löffel voll auf jedes Palatschinkerl
schlägst du sie dann zu kleinen Päckchen ein,
mit Obers übergossen streust du hierauf
noch Parmesan darüber, lässt sie nun
auf kleinem Feuer zehn Minuten ziehen.
Das war’s. Ich wünsche guten Appetit!
ConAlma - 2006-07-29 14:31