Dienstag, 28. April 2009

Abendblick 6

kalvarienberg-pillersdorf




Nachtmahnung

Grün, satt.

Ton in Ton bewege ich mich durch eine schier endlose Weite, doch was aus der Ferne wie eine einzige Fläche wirkt, wird im Befahren zu einem wiegenden Hügelauf und -ab. Dem Grün ist kein Entkommen, und Flieder, überall Flieder, heckenweise, dazwischen ragen weiße Marterln in den wieder ungehemmt blauen Himmel.

marterl-profan

[Die profane Variante:
Niemand glaubt o liebes Kind / Was ich in mein Herz empfind / Für Betrübnis und Verdruß / Weil ich Urlaub nehmen muß]


Der stürmische Südwind lässt jene Flächen, wo bald reifes Korn stehen wird, im Sonnenlicht silbrig-grün schimmern, die leuchtend gelben Rechtecke der Rapsfelder mittendrin.

ton-sur-ton

Mein Weinviertel, das ich da durchmesse vom Südosten bis zum Nordwesten, hier bleib ich hängen, am Manhartsberg, Lieblingsgegend, die mir den Atem frei macht, wo ich oben stehe und hinaus blicke, wie ich es auf keinem Berg zustande bringe.

Morgenblick 5

man-on-the-roof





Man on the roof

Montag, 27. April 2009

Abendblick 5

karlsplatz


Zwischen Sibelius und Schostakowitsch.

Schostakowitsch in der Wachau

Einstimmung auf den Abend: während wir am Rechten Ufer entlang gleiten, lasse ich Schostakowitsch mit der Sechsten durch die Landschaft tönen. In Wien packt mich plötzlich das Heimweh, das nach meiner Kindheit in dieser Stadt, nach den Jahren meiner Studentenzeit und der anderen Zeit meines Lebens hier. Im Goldenen Saal dann die vertraute Geborgenheit, Hilary Hahn lässt die komplizierten Griffe des Sibelius-Violinkonzertes wie simpelste Etüden erscheinen. Dirigent Yakov Kreizberg kann neben dieser mädchenhaften Erscheinung nur verlieren, sein Körper steckt wie verloren in einem viel zu großen Frack, aber der lange, kräftige Hals und das energische Kinn zeigen die Konzentration; er dirigiert auch die Schostakowitsch-Symphonie ohne Partitur. Mir wird der Abend viel zu kurz, ich hätte von dieser Musik noch weit mehr hören mögen.

Sonntag, 26. April 2009

Wunderlich

Wenn das Kronos-Quartett vor den Hochöfen der Glasfabrik Riedel spielt oder, wie gestern, das Los Angeles Guitar Quartet in der Fertigungshalle einer Dosenfabrik, dann ist dies einem Kulturverein zu danken, der aus eigenem kabarettistischem Dilettieren heraus seine Veranstaltungstätigkeit vom Kabarett hin zu vielfältiger, immer interessanter Kulturperformance ausgeweitet hat. Mit viel persönlichem Einsatz zahlreicher helfender Hände und lokalen Sponsoren, die schon mal ihre Betriebshallen für einen Abend ausräumen, um eine ungewöhnliche Location zur Verfügung zu stellen - offizielle Saalmieten sind für einen solchen Verein nicht leistbar - ist so über die Jahre ein sehr lebendiges Kulturgeschehen entstanden.

Dazu gehört auch die gastronomische Grundversorgung der Events: Öffnung der Hallen eine Stunde vor Aufführungsbeginn, spartanische Sitzmöbel mit Biertischen und -bänken (mit weißen Tischdecken allerdings), vorzügliche Flaschenweine, und neben Käseteller und der Prosciutto-Grana-Antipasti-Kombination immer ein Überraschungsgericht; gestern warens Strudelteilsäckchen, gefüllt mit Schafkäse, dazu Rhabarber mit Ingwer und fein marinierter Radicchio. Zum künstlerischen Genuss also auch immer ein kulinarischer, das ganze ohne steife Saalbestuhlung - so was spricht sich rum, die Leute kommen mittlerweile auch von weiter her.

Von den vier Abschnitten des gestrigen Abends fühlte ich mich bei spanischer Renaissance und brasilianischen Arrangements (Jobim, Baden Powell) am wohlsten.

Samstag, 25. April 2009

Grün, gewaltig

Morgenblicke und Abendblicke legen sich zwar gerne aufs noch gleißende Weiß, doch die Wege der Alltagsroutine sind beherrscht von einem sich nahezu täglich intensivierenden Grün. Eine stumme Explosion von Farbe in allen Schattierungen, Nuancen von Gelb bis Blau, im Tal saftige Üppigkeit, die Hänge hinauf immer zaghaftere Aufhellungen im dunklen Wintergehölz, im schwarzen Immergrün.
Das Grün des Ostens wird ein anderes sein als das des Westens, durchwirkt von weißem Blühen, das das Weiß der Schneehänge ersetzt. Der Himmel aber wird endloser sein über den Vierteln, mein Blick sich nicht brechen im schroffen Fels.

Abendblick 4

rosy



Zumindest die Wolken versprechen rosige Zeiten.

Freitag, 24. April 2009

Morgenblick 4

emerging-mountains



emerging high

Donnerstag, 23. April 2009

Morgenblick 3

tauern-ot


From dark to clear: Richtung Großglockner.

Donnerstag, 23. April 2009

Abendblick 3

felbertauern


Wird's morgen clear or cloudy sein?

Abendblick 2

abendbilck-osztitrol

Nacht zwischen Dolomiten und Tauern. satin night bei Bachrauschen?

Montag, 20. April 2009

Abendblick 1

abendblick1


Im föhnigen Abendlicht sehen die Berge aus wie von Walde gemalt.

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