Streeruwitz, Jelinek und sprechende Vaginas
Ich hatte zunächst Schwierigkeiten, die Aufregung der Streeruwitz um die Darstellung ihrer Person in der aktuellen Aufführung des Jelinek-Stückes Ulrike Maria Stuart im Hamburger Thalia-Theater zu verstehen.Vor 10 Jahren allerdings wäre es mir ein Leichteres gewesen. Fast 10 Jahre alt ist auch der Text, um den es in den inkriminierten Vagina-Dialogen geht. Sich Zitate aus einem Zwiegespräch, das einmal geführt worden war über Schreibende Frauen als Fremde in dieser Welt, abgelten lassen zu wollen im Sinne eines Urheberrechtes – das kann nur verstanden werden, wenn man die Positionen kennt bezüglich Frau, Kunst, Schreiben. Und die werden in diesem für Emma geführten Gespräch sehr deutlich gemacht. Während aber Marlene Streeruwitz irgendwie aus einer Opferhaltung heraus argumentiert, liegt in Jelineks Rückzug ein trotziger Stolz.
Streeruwitz beklagt auch, dass auf den Interview-Text ohne Rückfrage zugegriffen wurde. Ich weiß nicht, ob (und glaube ja nicht, dass) ihre Reaktion aus jenem Unbehagen kommt, dass mich bisweilen ergreift, wenn ich sehe, wie Sätze von mir anderswo zitiert werden. Das fühlt sich an, als wäre mir ein Seil ums Handgelenk geschlungen, und der Arm würde hinausgezogen, weg von mir, oder von meinem Ort, hin zu einem anderen. Ein zwiespältiger Reiz. Das selbstverständliche Verlinken, wie es hier in den Blogs geschieht, gehört auch dazu. Ich tue es ja selbst. Es ist wesentlicher Bestandteil der Arbeit hier. Und doch entsteht immer wieder ein eigenartiges Gefühl von Übernahme.
Bleibt noch das Sprechen aus der Vagina: das kann ich nicht per se als Reduzierung begreifen. Allerdings müsste die schrille Inszenierung dann wohl die meine sein. Die Empfindlichkeit gegenüber männlichem Zugriff kann ich sehr wohl verstehen.
Eine Verbindung von Streeruwitz, Opferhaltung und Amoklauf stellt Robert Misik im Standard her
Streeruwitz beklagt auch, dass auf den Interview-Text ohne Rückfrage zugegriffen wurde. Ich weiß nicht, ob (und glaube ja nicht, dass) ihre Reaktion aus jenem Unbehagen kommt, dass mich bisweilen ergreift, wenn ich sehe, wie Sätze von mir anderswo zitiert werden. Das fühlt sich an, als wäre mir ein Seil ums Handgelenk geschlungen, und der Arm würde hinausgezogen, weg von mir, oder von meinem Ort, hin zu einem anderen. Ein zwiespältiger Reiz. Das selbstverständliche Verlinken, wie es hier in den Blogs geschieht, gehört auch dazu. Ich tue es ja selbst. Es ist wesentlicher Bestandteil der Arbeit hier. Und doch entsteht immer wieder ein eigenartiges Gefühl von Übernahme.
Bleibt noch das Sprechen aus der Vagina: das kann ich nicht per se als Reduzierung begreifen. Allerdings müsste die schrille Inszenierung dann wohl die meine sein. Die Empfindlichkeit gegenüber männlichem Zugriff kann ich sehr wohl verstehen.
Eine Verbindung von Streeruwitz, Opferhaltung und Amoklauf stellt Robert Misik im Standard her
ConAlma - 2006-11-27 11:32
talking vaginas
*tippt auf letzteres
schön der letzte satz, ich klickte gleich in den standard hinüber, habs aber nur quergelesen, weil mich die flashs wahnsinnig machen. ich halte das nicht aus ... ("kopier es dir doch in dein textprogramm!" - "ja. in meinem nächsten leben.")