Geschichten aus dem Großraumwagen / Popo pickt
Was hast’n g’macht, dass der Popo pickt?
Derlei Fragen öffentlichen Interesses werden im Großraumwagen (den ich dennoch regelmäßig benütze, weil hier die Ausbreitungsmöglichkeiten gemeinhin größer sind) gerne in den Raum geworfen. Und auch wenn es sich nicht vermeiden lässt, Zeuge von ausgiebigen Geburtstagsgrüßen per Handy zu werden (sehr fröhlich um halb neun Uhr morgens mit tragender Stimme und somit für alle ungehindert verständlich durchgeführt), ist die Distanz zu den mitteilsamen Mitreisenden immer noch größer als in einem Sechserabteil, wo der pickende Popo auch noch seine olfaktorische Wirkung täte.
Die Usurpierung des öffentlichen Raumes, der ganz selbstverständlich zum privaten gemacht wird, indem ausgiebige Telefonate per Handy oder mit unangebrachter Lautstärke vollzogene Halbselbstgespräche (freilich wohl in der Absicht, etwas Anteilnahme zu erheischen) zelebriert werden, greift um sich und scheint mir in Korrelation zu Veröffentlichung privatester Inhalte in den bekannten Privat-TV-Formaten zu liegen: eine Form von Schamlosigkeit, von fehlender Distanz zum eigenen Sein, allerdings mit der Einschränkung, dass dies nur funktioniert, solange die Selbstdarstellungsqualität gesichert ist. Denn in dem Augenblick, wo eingehakt würde, etwa in Erziehungsfragen oder mit einer Bitte um Schonung vor so viel fremder Intimität, könnte einem sehr wohl das Recht auf Privatsphäre entgegengeschleudert werden!
Derlei Fragen öffentlichen Interesses werden im Großraumwagen (den ich dennoch regelmäßig benütze, weil hier die Ausbreitungsmöglichkeiten gemeinhin größer sind) gerne in den Raum geworfen. Und auch wenn es sich nicht vermeiden lässt, Zeuge von ausgiebigen Geburtstagsgrüßen per Handy zu werden (sehr fröhlich um halb neun Uhr morgens mit tragender Stimme und somit für alle ungehindert verständlich durchgeführt), ist die Distanz zu den mitteilsamen Mitreisenden immer noch größer als in einem Sechserabteil, wo der pickende Popo auch noch seine olfaktorische Wirkung täte.
Die Usurpierung des öffentlichen Raumes, der ganz selbstverständlich zum privaten gemacht wird, indem ausgiebige Telefonate per Handy oder mit unangebrachter Lautstärke vollzogene Halbselbstgespräche (freilich wohl in der Absicht, etwas Anteilnahme zu erheischen) zelebriert werden, greift um sich und scheint mir in Korrelation zu Veröffentlichung privatester Inhalte in den bekannten Privat-TV-Formaten zu liegen: eine Form von Schamlosigkeit, von fehlender Distanz zum eigenen Sein, allerdings mit der Einschränkung, dass dies nur funktioniert, solange die Selbstdarstellungsqualität gesichert ist. Denn in dem Augenblick, wo eingehakt würde, etwa in Erziehungsfragen oder mit einer Bitte um Schonung vor so viel fremder Intimität, könnte einem sehr wohl das Recht auf Privatsphäre entgegengeschleudert werden!
ConAlma - 2007-11-27 00:34