The Killing Hours of Expectation

Eineinhalb Stunden nach dem ersten Erwachen schrecke ich mit diesem Satz aus schwerem Morgenschlaf. Ist er die Beschreibung eines gegenwärtigen Zustandes? Dieser anhaltenden Lähmung, die allgemein verständlich als Ich genieße nach Monaten der permanenten Anspannung meinen Sommer kaschiert wird, dass ich's bald selbst glaube, dass es so sei. Doch wo nur tu ich's? Ich taumle durch Felsenreitschule und Festspielhaus, ein schwachbrüstiger Otello macht mich traurig, eine dumpfe Kasarowa ebenso, der Kiefer-Pavillon, Minikathedrale und gelegentliche Zuflucht, wird von Unverständigen heimgesucht oder ist gar verschlossen, ich habe einen Abend übrig, Vanessa Redgrave monologisch oder doch die Klanglabyrinthe des Salvatore Sciarrino?

...

Das Haus, das mir sieben Jahre lang Heimstatt war, ist zu einem Mutter-Kind-touristischen Objekt verkommen, der schattige Obstbaumgarten mit der tiefen Mooswiese ein riesiger, kiesbestreuter Platz geworden, niemand stößt sich dran, dass die Klettergeräte hier wohl fehlgestellt sind. Auf der Rückseite des Hauses statt Wiese Wasser, gesammelter Regen auf zerfurchtem, durchgrabenem Untergrund, ein bisschen glücklich bin ich hier doch gewesen, als alles noch anders war? Der mit mir diese Jahre geteilt hatte, ist ungewohnt analytisch, zu dunkel sei es gewesen, die Fenster zu klein, alles beengt und beengend, und ja, sage ich, nur in meinen Träumen, diesen wiederkehrenden, ist alles hell und luftig und offen, als sei's so gewesen.

Wie wir da im Traum über vergangene Träume sprechen, der kurze Dialog als luzide Gegenwart genommen wird, wie er, selbst geträumt, andere zu vergangenen Zeitpunkten tatsächlich stattgefundene Träume referenziert - diese Schichtung von Träumen erstaunt mich noch lange nach dem Wachwerden.

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ulovesexdoll - 2018-12-13 06:51
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karrri - 2014-06-24 12:18
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uferlos - 2011-10-08 00:28
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ConAlma - 2011-10-07 11:40
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rinpotsche - 2011-10-07 00:37
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books and more - 2011-10-07 00:30
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