Schostakowitsch in der Wachau
Einstimmung auf den Abend: während wir am Rechten Ufer entlang gleiten, lasse ich Schostakowitsch mit der Sechsten durch die Landschaft tönen. In Wien packt mich plötzlich das Heimweh, das nach meiner Kindheit in dieser Stadt, nach den Jahren meiner Studentenzeit und der anderen Zeit meines Lebens hier. Im Goldenen Saal dann die vertraute Geborgenheit, Hilary Hahn lässt die komplizierten Griffe des Sibelius-Violinkonzertes wie simpelste Etüden erscheinen. Dirigent Yakov Kreizberg kann neben dieser mädchenhaften Erscheinung nur verlieren, sein Körper steckt wie verloren in einem viel zu großen Frack, aber der lange, kräftige Hals und das energische Kinn zeigen die Konzentration; er dirigiert auch die Schostakowitsch-Symphonie ohne Partitur. Mir wird der Abend viel zu kurz, ich hätte von dieser Musik noch weit mehr hören mögen.
ConAlma - 2009-04-27 21:46
Trackback URL:
https://conalma.twoday.net/stories/5669512/modTrackback