Sündigen. Kurtag 6.

Der Sonntag ist behandlungsfrei. Nebel und Schauer locken nicht gerade in den Wald; stattdessen Ergometer, wildes Treten in die Pedale, um die Stimmung aufzuhellen.

Am späten Mittag holen mich der Kleine Bruder und seine Frau zum auswärtigen Mittagessen ab. Nicht dass Fischsulz oder gebratener Karpfen eine Sünde wären; die Mohnnudeln mit Marillenröster schon eher. Aber sicher das Achterl Veltliner Honivogl 07 und das Achterl Oberer Wald 99 und das Schluckerl Beerenauslese vom Schandl - die setzten meinem Energieprogramm dann doch einen Dämpfer auf. (Vor allem ob seiner Weinkarte mit Wachauern auch in Großflaschen und in den Jahrgängen zurück ist ein Ausflug dorthin empfehlenswert)

Träume bevölkern die Nächte, lange Geschichten, wie in Schichten übereinandergelegt und so reichhaltig, dass mir das Erinnern schwer fällt. Manches gemahnt fast an Science fiction, jener etwa, als es um liebende Umarmungen ging und als eine aufrechte Frauenfigur sich ins Bild einblendete, die Furche zwischen den schweren Brüsten deutlich im tiefen Dekolleté sichtbar. Hinter ihr stand eine weitere Frau, und wieder eine und wieder eine, eine Frauenkolonne, immer blasser, aber auch immer älter werdend. Und vor ihnen einer in Uniform, Exponent der Macht, die gegen das fast schon religiös-politisch indizierte Lieben im Land auftrat. Im Hintergrund eine Kammer, ein großes Bett, darin drei Menschen, eine junge Frau mit zunächst wenig zufriedenem Gesicht und neben ihr offenbar ein jugnes Paar. Aber dann schiebt sich - anders kann ichs nicht sagen, es war nicht die normale Bewegung eines Menschen, sonder wie im Film ein künstliches Verschieben - die zweite Frau neben die vorne, und dann wird der Mann auch zu einer Frau, und die erste Frau lächelt nun glücklich.


Sünden: der Herr Doktor hat mir da einen köstlichen Link zukommen lassen!
steppenhund - 2009-10-19 13:08

Sehr lesenswert ist hier auch:
Anton Tschechow: Die Dame mit dem Hündchen

ConAlma - 2009-10-19 16:56

Danke für den Lesetipp!
pivu - 2009-10-19 14:27

Denk an den Pfarrer

Hoffentlich hat der dort nicht selten verkehrende Pfarrer beim Sündigen nicht zugeschaut.

ConAlma - 2009-10-19 16:56

Den hab ich nicht erspäht, dafür traf ich einen kurz auf Familienentspannung weilenden Winzer, der zuvor seine Traubenkerne fürs eigene Traubenkernöl zum Trocknen gebracht hat.

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