Vierhändig. Argerich.
Martha Argerich. Und vierhändig. Welcher emotionale Konnex sich da auftut, weiß eigentlich nur einer. Jedoch: der Geliebte hatte im vergangenen Jahr meine Enttäuschung bei der Absage von Argerich registriert, und so überraschte er mich heute mit einer Fahrt nach München - nicht ahnend, wie sehr auch er von der Kraft der Pianistin beeindruckt sein würde.
Sie trat gemeinsam mit dem jungen Alexander Mogilevsky auf, begann mit Schuberts Rondo D951 zu vier Händen - wie aus einem Guss spielten die beiden neben- und miteinander, ein stetes Ineinandergleiten, ein sanfter Auftakt. Doch dann, an zwei Klavieren, Prokofieff, Konzertsuite aus dem Ballett "Aschenbrödel". Ein unglaublich intensives Stück, das bis zur letzten Note die Spannung hält, immer wechselnd zwischen verhaltenen, leisen Passagen, heftigen Ausbrüchen, die wieder in scheinbar fröhliches Walzerwiegen kippen - wir waren gleichermaßen beeindruckt.
Tschaikowskys "Nussknacker"-Suite nach der Pause konnte nach diesem Stück nur hübsch, fast zu gefällig wirken, und auch die Suite Nr. 2 von Rachmaninoff blieb mit reichlich Süße weit hinter dem Eindruck zurück, den Prokofieff hinterlassen hatte - die Bearbeitung für Klavier zu 4 Händen ist Martha Argerich gewidmet.
Es war allerdings auch ein besonderes Vergnügen, dieses Pianistenpaar zu beobachten: er in einem seidig glänzenden, chinesisch wirkenden und viel zu lose sitzendem Anzug, mit dicken schwarzen Haarlocken, mit einigem Pathos spielend, und sie, schlichtes schwarzes langes Kleid, die mittlerweile grauen Haare lang und offen tragend; immer Hand in Hand die Bühne betretend und wieder verlassend, nach zwei tiefen Verbeugungen zum Applaus eines rasch enthusiasmierten Publikums sofort in ein Zwiegespräch fallend, als wäre da gar kein Zuschauerraum, wie zwei Schulkinder, die nach dem Unterricht gleich ins vertrauliche Schwätzen fallen.
Und nach Fußgetrampel und Standing Ovations noch eine kurze Zugabe, ein Walzer - von wem, das hätt ich gern geraten, erinnerte mich mit Lächeln an vergangene Musikratespiele - Brahms, versuchte die Dame am U-Bahnsteig, die aus dem Allgäu angereist war des Konzertes wegen; ich wusst es nicht zu sagen.
Marthas Hände
Sie trat gemeinsam mit dem jungen Alexander Mogilevsky auf, begann mit Schuberts Rondo D951 zu vier Händen - wie aus einem Guss spielten die beiden neben- und miteinander, ein stetes Ineinandergleiten, ein sanfter Auftakt. Doch dann, an zwei Klavieren, Prokofieff, Konzertsuite aus dem Ballett "Aschenbrödel". Ein unglaublich intensives Stück, das bis zur letzten Note die Spannung hält, immer wechselnd zwischen verhaltenen, leisen Passagen, heftigen Ausbrüchen, die wieder in scheinbar fröhliches Walzerwiegen kippen - wir waren gleichermaßen beeindruckt.
Tschaikowskys "Nussknacker"-Suite nach der Pause konnte nach diesem Stück nur hübsch, fast zu gefällig wirken, und auch die Suite Nr. 2 von Rachmaninoff blieb mit reichlich Süße weit hinter dem Eindruck zurück, den Prokofieff hinterlassen hatte - die Bearbeitung für Klavier zu 4 Händen ist Martha Argerich gewidmet.
Es war allerdings auch ein besonderes Vergnügen, dieses Pianistenpaar zu beobachten: er in einem seidig glänzenden, chinesisch wirkenden und viel zu lose sitzendem Anzug, mit dicken schwarzen Haarlocken, mit einigem Pathos spielend, und sie, schlichtes schwarzes langes Kleid, die mittlerweile grauen Haare lang und offen tragend; immer Hand in Hand die Bühne betretend und wieder verlassend, nach zwei tiefen Verbeugungen zum Applaus eines rasch enthusiasmierten Publikums sofort in ein Zwiegespräch fallend, als wäre da gar kein Zuschauerraum, wie zwei Schulkinder, die nach dem Unterricht gleich ins vertrauliche Schwätzen fallen.
Und nach Fußgetrampel und Standing Ovations noch eine kurze Zugabe, ein Walzer - von wem, das hätt ich gern geraten, erinnerte mich mit Lächeln an vergangene Musikratespiele - Brahms, versuchte die Dame am U-Bahnsteig, die aus dem Allgäu angereist war des Konzertes wegen; ich wusst es nicht zu sagen.
Marthas Hände
ConAlma - 2009-12-02 00:35
Nach München würde ich normalerweise schon fahren, wenn es sich ausgeht:(
Nachtrag:
Am 15.12. spielt Sokolov in Wien (Gasteiner Sonate von Schubert, Schumann) Ich schätze Sokolov sehr und hoffe, auch Karten zu bekommen.
Ein Tipp, falls auch in Wien Advent gefeiert wird.