Verselbstständigung des Körpers

Nachts. Der menschliche Makel, Anthony Hopkins und Nicole Kidman. Ein einziges Buch hab ich von Philip Roth gelesen, damit ich einmal eines gelesen habe, es war auch kein sonderlich umfangreiches gewesen, und ich mochte es nicht, triefende Männlichkeit, so gings mir auch gestern, als ich schon abwesend müde das Fernsehgerät laufen ließ, während ich mich der Kleidungsstücke eines langen Tages entledigte. Seltsam, diese Veränderungen des Körpers, gar nicht die erwartbaren, die Falten, die schlafferen Züge, die das eigene Gesicht mehr und mehr dem der Eltern angleichen, sondern merkwürdiges Eigenleben, winzige Auswüchse der Haut, Innenseite des Oberschenkels, das war früher nicht da, was ist da noch, das ich nicht sehe?
Sie bezahlen uns, damit wir wieder gehen, sagt Faunia, und nicht über Nacht bleiben, ich bleibe auch nicht mehr gerne über Nacht, ich mag die nächtlichen Stunden allein und auch den Morgen.

vienna_bed
walhalladada - 2010-01-22 19:54

Ich geh davon aus, dass Sie 'Portnoys Beschwerden' gelesen haben...?

ConAlma - 2010-01-23 22:39

Es war dann doch das sterbende Tier ... - vielleicht aufgrund des Modigliani-Titelbildes?
steppenhund - 2010-01-22 22:19

Philip Roth

Man hat mir ja einmal "das sterbende Tier" geschenkt. Das fand ich eigentlich widerlich, obwohl ich den Antrieb, es schreiben zu wollen, verstehe.
Später habe ich mir dann aber den menschlichen Makel doch gekauft und fand ihn gut. Die Verfilmung habe ich nicht gesehen, obwohl die Schauspieler ja Qualität versprechen.
Den menschlichen Makel fand ich deswegen gut, weil er Ibsen auf eine ganz neue Weise wiederholt.
Zumindest sehe ich in dem Buch das Thema Lebenslüge behandelt. Und während sich bei Ibsen die handelnden Personen mit der Lebenslüge beschönigen und sich selbst versichern, tritt hier die Lebenslüge in der Vereinigung mit der Angst auf. Eine tödliche Legierung. Das fand ich gut am Buch. Die Idee, die Dramaturgie. Stilistisch sagt mir der Autor nicht so zu. "So möchte ich nicht sein wie der..."

ConAlma - 2010-01-23 22:41

Stilistisch, ja. Und was den Makel betrifft, so kam im Film die Lüge nicht so deutlich hervor, und die einzelnen Figuren standen so seltsam nebeneinander, als spielte jeder für sich.

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