John Wayne vs. Marcello Mastroianni
Vorgestern fand ich mich inmitten von blitzlichtgewitternden Seitenblicken wieder: Riedel-Glas feierte 250 Jahre Dynastie. Die Adabei-journalistische Aufmerksamkeit galt aber weniger der Familie Riedel selbst, auch nicht den Heroen der Tiroler Politik, schon gar nicht anwesenden Weinmachern, sondern vor allem und überhaupt dem Dream-Team jeglicher Inszenierungs-Berichterstattung, Fiona und KHG (für Nicht-Österreicher: unser schöner Finanzminister und seine Frau Swarovski).
Ich hielt mich ja mehr an die Winzer, die im Verein mit Spitzenköchen der Region zu den Durchhaltern des Abends zählten. Mit Emmerich Knoll geriet ich in ein Gespräch über Wein, Alkoholgehalt und Markterfordernisse - aber das ist eine andere Geschichte
Unter den vielen Reden, die natürlich im Laufe dieses Abends zu absolvieren waren zu Ruhm und Ehre von Riedel-Glas, gelang die pointierteste Ausführung Angelo Gaja . Da sei zum einen John Wayne, aufrechter Mann, immer unterwegs zu hehren Zielen, ein bisserl limitiert vielleicht in seiner Nahrungsaufnahme, "lamb or beef and beef or lamb", der Wilde Westen gibt ja nicht viel her diesbezüglich, da ist auch nicht mehr als Cabernet dazu vorstellbar, ja und auch der Umgang mit Frauen sei ein sehr geradliniger, "one hour of persistant daily duty", mit unbedingter Treue natürlich.
Ganz anders Marcello Mastroianni, ein Diener der Frauen, der sie erst zu dem macht, was sie sein können, mit Aufmerksamkeit und Hingabe, eine Erhöhung! Die Schlussfolgerung: Riedel als Marcello Mastroianni der Glasmanufaktur, die mit ihrer Glaskunst dem Wein (nicht dem Weib) höchste Aufmerksamkeit schenkt und damit aus dem Wein erst so recht das hervorholt, was drin ist.
Abgesehen vom brandenden Applaus und Gelächter im Festzelt eine durchaus beachtenswürdige Frage: wir sind ja heute allesamt anständige Glaskultur in Sachen Wein gewohnt, aber wie war das vorher? Tatsächlich scheint mir die Wahrnehmung von Wein, wie wir sie heute kennen, mit der Entwicklung der "idealen" Glasformen, wie sie in den Siebzigern des vorigen Jahrhunderts begann, Hand in Hand zu gehen. Und die geschah nun mal durch Claus Riedel, der mit seiner Sommelier-Serie die Glasproduktionswelt in Bewegung brachte.
Und egal, ob Cabernet oder Pinot - das falsche Glas kann die Freude am Trinkgenuss ganz schön schmälern.
Ich hielt mich ja mehr an die Winzer, die im Verein mit Spitzenköchen der Region zu den Durchhaltern des Abends zählten. Mit Emmerich Knoll geriet ich in ein Gespräch über Wein, Alkoholgehalt und Markterfordernisse - aber das ist eine andere Geschichte
Unter den vielen Reden, die natürlich im Laufe dieses Abends zu absolvieren waren zu Ruhm und Ehre von Riedel-Glas, gelang die pointierteste Ausführung Angelo Gaja . Da sei zum einen John Wayne, aufrechter Mann, immer unterwegs zu hehren Zielen, ein bisserl limitiert vielleicht in seiner Nahrungsaufnahme, "lamb or beef and beef or lamb", der Wilde Westen gibt ja nicht viel her diesbezüglich, da ist auch nicht mehr als Cabernet dazu vorstellbar, ja und auch der Umgang mit Frauen sei ein sehr geradliniger, "one hour of persistant daily duty", mit unbedingter Treue natürlich.
Ganz anders Marcello Mastroianni, ein Diener der Frauen, der sie erst zu dem macht, was sie sein können, mit Aufmerksamkeit und Hingabe, eine Erhöhung! Die Schlussfolgerung: Riedel als Marcello Mastroianni der Glasmanufaktur, die mit ihrer Glaskunst dem Wein (nicht dem Weib) höchste Aufmerksamkeit schenkt und damit aus dem Wein erst so recht das hervorholt, was drin ist.
Abgesehen vom brandenden Applaus und Gelächter im Festzelt eine durchaus beachtenswürdige Frage: wir sind ja heute allesamt anständige Glaskultur in Sachen Wein gewohnt, aber wie war das vorher? Tatsächlich scheint mir die Wahrnehmung von Wein, wie wir sie heute kennen, mit der Entwicklung der "idealen" Glasformen, wie sie in den Siebzigern des vorigen Jahrhunderts begann, Hand in Hand zu gehen. Und die geschah nun mal durch Claus Riedel, der mit seiner Sommelier-Serie die Glasproduktionswelt in Bewegung brachte.
Und egal, ob Cabernet oder Pinot - das falsche Glas kann die Freude am Trinkgenuss ganz schön schmälern.
ConAlma - 2006-05-19 09:48
aber die riedel-gläser zerbrechen so leicht.
drei stück an einem abend im haushalt meines vaters.
*schluchzt und kauft bei ikea*
prost