Der Mond ist ein blutrot Eisen
Einem heißen, makellosen Tag bin ich gestern entsprungen, eingetaucht in die kalte blaue Bühne von Martin Kusejs Woyzeck-Inzenierung. Hab das warme Licht des Sonnenabends eingetauscht gegen grelles Neon, gegen Sätze von fataler Wucht, hab zugesehen, wie Figuren hilflos über eine von blauen Mülltüten zu unwegsamem Gelände gewandelten Bühne taumeln, sich an ihren zur eigenen Wahrheit gemachten Sätzen aufrecht halten, übereinanderstürzen, sich ineinander krallen, Marie im blutroten Kleid, ja da ist sie, für Augenblicke auch Herrin ihrer Lust, das war es, was ich überpüfen wollte, ob es denn wirklich dann so gewesen sein wird?
Anders ist es geworden, ich hab nicht mit dieser Wucht der Inszenierung gerechnet, die mich immer stummer werden ließ, nichts mehr konnte ich denken, hielt mich nur noch fest an Jens Harzer, diesem schmalen, bleichen Woyzeck, der sich selbst mit verlorenem Blick im Reigen der sich über ihn erhebenden Männergestalten irgendwo zu halten versuchte. Als es irgendwann stille war und die einen zu applaudieren begannen, musste ich weinen.
[Bislang kannte ich nur Alban Bergs Wozzeck, eine der wenigen Opern, die ich jemals mochte.]
Anders ist es geworden, ich hab nicht mit dieser Wucht der Inszenierung gerechnet, die mich immer stummer werden ließ, nichts mehr konnte ich denken, hielt mich nur noch fest an Jens Harzer, diesem schmalen, bleichen Woyzeck, der sich selbst mit verlorenem Blick im Reigen der sich über ihn erhebenden Männergestalten irgendwo zu halten versuchte. Als es irgendwann stille war und die einen zu applaudieren begannen, musste ich weinen.
[Bislang kannte ich nur Alban Bergs Wozzeck, eine der wenigen Opern, die ich jemals mochte.]
ConAlma - 2007-07-16 09:16
Übrigens gehört Büchner zu den gesuchtesten Schriftstellern seiner Zeit...