Following Gustav

Ursprünglich wäre das ein Edit zum vorherigen Eintrag gewesen, aber um diese Uhrzeit nicht mehr ganz up to date. Dafür erweitert.

Alma Autofahrerin unterwegs

Auf der österreichdurchschreitenden Tour widerfährt mir Beethovens drittes Klavierkonzert. Aber, ja aber, es bleibt draußen, ist der Landschaft fremd, wiewohl mit ihm durchaus emotionale Erinnerungen verbunden sind.

Ganz anders etwas später Mahlers erste Symphonie. Schon die Hörner scheinen aus dem Wald zu steigen, die Streicher murmeln dann durch die Wiesen, die Flöten sitzen in den Bäumen. St. Dionysen, Allerheiligen, irgendwann Mürzzuschlag, nach der Phyrn weitete sich das Tal, die Musik legt sich über die Landschaft, wie ich es liebe, trägt mich mit. Als ich ins Mürzer Oberland biege und sich die Rax unvermutet vor mir erhebt, mit der mir unbekannten Hinterseite (vor vierzig Jahren war ich zuletzt da, den keuchhustenden Bruder auf Höhenluftkur begleitend), mich staunen macht, da tun die Geigen etwas, das sich in Tirol "schmirbm" nennt, sie fahren so weich und schmelzend rein, dass mir lustfröstelnd zumute ist.

Erst als aus Salzburg der der impulshaft sofort mit dem letzten Ton aufbrausende Applaus einsetzte, begab ich mich in den stillen Gastgarten der Holzers, Kalbsbraten und Kardinalschnitte ergaben ein vorzügliches Sonntag-Mittagsmahl.

Etwas windiger Rostbraten, durchaus anständiges Backhendl (zuständig: Tourismusschule Semmering) und heiß umkämpfter Weißwein waren erst zu viel späterer Stunde zu haben, Gustav (Mahler), Gustl (Klimt), Franz Werfel, ein sehr junger Gropius, ein trotz allem mit Bravour outrierender Kokoschka und vier grandiose Almas wirbelten durch die eindrucksvollen morbiden Räume des Semmeringer Kurhauses - ich tät ja sagen hinfahren, wenn ned alles schon ausverkauft wär.
ConAlma - 2007-08-07 11:09

Manker Luxusnutte

So viel wie diesmal blieb mir vor zwei Jahren von der Alma-Aufführung nicht. Es lag sicher daran, dass ich diesmal einzelnen Figuren intensiver folgte, mehr bei einem Erzählstrang blieb. Oder die Eindringlichkeit der Begleitung weggefallen war. Oder dass der Blick zweier Frauen auf eine gedoppelte, verdrei- ,vervierfachte Frau eine ganz andere Form von (Ein)Verständnis zuließ.

Herr Manker, der sich in einem Zeitungsinterview, auf seine etwas rüden Zugangsweisen zum Publikum angesprochen, zur Luxusnutte stilisierte, ist als irrer Kokoschka möglicherweise sehr er selbst, in seiner Stilisierung als Ekel aber auch nicht schlecht. Wahrscheinlich hab ich den Fehler gemacht, mich bei einem kurzen Gesprächsanbahnungsversuch im Zuge des After Show-Beieinand nicht als Alma vorzustellen, sondern mich auf einen gemeinsamen Bekannten, mit dem er seit Jahren an einem Kunstprojekt laboriert (und dessen Bekanntschaft er schlichtweg leugnete), zu beziehen ;-)

Umso vergnüglicher, was sich im zunehmenden Rausch auf Balkon und Salon so an orgiastischen Nebenschauplätzen ergab ....

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