Dein ist, was du geliebt
Niemals liebte ich dich
mehr
da Mahler uns umhüllte
dein Arm mich fester an dich zog
als müsstest du mich in dich binden
und meine Schläfe in die deine fiel.
So liebte ich dich niemals mehr
ein Dutzend Male wohl und wieder
so lang wir Taucher sind
in Klänge Strom.
(Und uns gesungen:
O glaube, mein Herz! O glaube:
Es geht dir nichts verloren!
Dein ist, ja Dein, was du gesehnt,
Dein, was du geliebt, was du gestritten! )
Wien, in den letzten Oktober- und ersten Novembertagen:
Staatskapelle Berlin, Pierre Boulez, Daniel Barenboim, Mahler Symphonien 1-5.
Der Geliebte kann sich alle Tage nehmen, ich folge erst am Wochenende. Die Zweite mit Boulez ist ein überwältigendes Erlebnis aus Schönheit, Klarheit und Trost; Barenboim am nächsten Tag mit der Fünften zelebriert mir zu viel Gefühlsshow, ein wenig Ermüdung ist im Orchester zu hören, nur zu verständlich. Aber immer wieder nahe am Atemstillstand erlebt: Pianissimi, die erfahrbar machen, wieviel Klang in der Stille liegt.
Die Rückert-Lieder sind mir seit meiner Jugend herznah, ich hätte wohl eine Frauenstimme lieber gehört als Thomas Quasthoff, der mir zu scharf erschien - jedoch: Ich bin der Welt abhanden gekommen ist und bleibt mein Zufluchtstext. Unfassbar, was Mahler (auch aus schlichteren Sätzen etwa aus Des Knaben Wunderhorn) mit seiner musikalischen Umformung zu schaffen vermag!
Ich bin der Welt abhanden gekommen,
Mit der ich sonst viele Zeit verdorben,
Sie hat so lange nichts von mir vernommen,
Sie mag wohl glauben, ich sei gestorben!
Es ist mir auch gar nichts daran gelegen,
Ob sie mich für gestorben hält,
Ich kann auch gar nichts sagen dagegen,
Denn wirklich bin ich gestorben der Welt.
Ich bin gestorben dem Weltgetümmel,
Und ruh' in einem stillen Gebiet!
Ich leb' allein in meinem Himmel,
In meinem Lieben, in meinem Lied!
mehr
da Mahler uns umhüllte
dein Arm mich fester an dich zog
als müsstest du mich in dich binden
und meine Schläfe in die deine fiel.
So liebte ich dich niemals mehr
ein Dutzend Male wohl und wieder
so lang wir Taucher sind
in Klänge Strom.
(Und uns gesungen:
O glaube, mein Herz! O glaube:
Es geht dir nichts verloren!
Dein ist, ja Dein, was du gesehnt,
Dein, was du geliebt, was du gestritten! )
Wien, in den letzten Oktober- und ersten Novembertagen:
Staatskapelle Berlin, Pierre Boulez, Daniel Barenboim, Mahler Symphonien 1-5.
Der Geliebte kann sich alle Tage nehmen, ich folge erst am Wochenende. Die Zweite mit Boulez ist ein überwältigendes Erlebnis aus Schönheit, Klarheit und Trost; Barenboim am nächsten Tag mit der Fünften zelebriert mir zu viel Gefühlsshow, ein wenig Ermüdung ist im Orchester zu hören, nur zu verständlich. Aber immer wieder nahe am Atemstillstand erlebt: Pianissimi, die erfahrbar machen, wieviel Klang in der Stille liegt.
Die Rückert-Lieder sind mir seit meiner Jugend herznah, ich hätte wohl eine Frauenstimme lieber gehört als Thomas Quasthoff, der mir zu scharf erschien - jedoch: Ich bin der Welt abhanden gekommen ist und bleibt mein Zufluchtstext. Unfassbar, was Mahler (auch aus schlichteren Sätzen etwa aus Des Knaben Wunderhorn) mit seiner musikalischen Umformung zu schaffen vermag!
Ich bin der Welt abhanden gekommen,
Mit der ich sonst viele Zeit verdorben,
Sie hat so lange nichts von mir vernommen,
Sie mag wohl glauben, ich sei gestorben!
Es ist mir auch gar nichts daran gelegen,
Ob sie mich für gestorben hält,
Ich kann auch gar nichts sagen dagegen,
Denn wirklich bin ich gestorben der Welt.
Ich bin gestorben dem Weltgetümmel,
Und ruh' in einem stillen Gebiet!
Ich leb' allein in meinem Himmel,
In meinem Lieben, in meinem Lied!
ConAlma - 2008-11-09 09:15