Inmitten von verstörenden Todesmeldungen, die die vergangenen Tage mit einem Gedankenschweif ausfüllten, drang auch jene Nachricht durch, die vom seltsamen Sprachvertrag an einer katholischen Privatschule in der Salzburger Provinz berichtete. Nur die deutsche Sprache sei mehr für private Unterhaltungen gestattet, Lachen aber und Weinen, das dürfe in der Muttersprache geschehen. Damit sich unter den 400 Schülern nicht durch 16 Mitschüler mit Migrationshintergrund befremdlich fühlten.
Eine pointierte Stellungnahme dazu findet sich
hier.
Sprechen denn, wenn sich alle des Deutschen bedienen, dann auch dieselbe Sprache? Und finden nicht vielmehr die, die Gemeinsames wollen, auch in verschiedenen Sprachen zu einer gemeinsamen?
Gestern, beim Familienbegräbnis, nicht nur das Ineinandergleiten von Sätzen in verschiedenen Sprachen, sondern auch Musik als Sprache: als zum Auszug aus der Kapelle ein eigenwilliger Trauermarsch ertönte - Mendelssohns Hochzeitsmarsch nämlich, eine unvermutete Fröhlichkeit, weil Maria nun wieder mit ihrem vor 5 Jahren schon verstorbenen Gatten verbunden sei.
Ich sehe hinaus in den Regen, 8° Wintertemperatur, der Berg gnädig von Wolken verhüllt, dass man den Schnee nicht sähe, der wieder kam. Düstere Mittsommertage.