Montag, 1. Mai 2006

Am Douro: Dirk Niepoort

Niepoort, seit 1858 in Familienbesitz (auch heute noch sind Eigentümer- und Markenname ident), ist wohl ein kleines Portweinhaus, aber so voll an Besonderheiten, dass auch ein zweiter Blick nicht ausreicht, um alles zu ergründen.

Dirk Niepoort, fünfte Generation in der Tradition des Négociant-Éleveur und doch der erste der Familie, der sich mit Interesse und wahrer Leidenschaft dem Thema Wein näherte, infiziert durch ein Praktikum bei Moevenpick, hatte seine Vision vom eigenen Wein; auf sein Drängen hin wurden in den späten Achtzigern die Quinta do Nápoles und die Quinta do Carril erworben. Weinmachen ist für ihn durchaus Kunst – die zum Beispiel im Portweinbereich durch die Fähigkeiten der Provadores, der Vorkoster, ganz entscheidend zur Qualität der Weine beiträgt.

Nichts weniger als die Vereinigung von Extremen ist sein Ziel: Weine von großer Konzentration und Kraft, von verführerischer Frische ebenso wie von Intensität und Reichhaltigkeit, die im Genuss Ausgewogenheit und Harmonie vermitteln. Dies gilt vor allem für die Portweine, wo seine große Aufmerksamkeit gerade auch den Tawnies gilt, für die das Haus Niepoort immer schon berühmt war.

Eine absolute Besonderheit hier sind die Garrafeiras, große Glasballons, in welche die zuvor bis zu sechs Jahre im Holz gereiften Weine zum weiteren Ausbau gefüllt werden und ungemein elegante, phantastische Portweine ergeben – mittlerweile schon Mythos, denn wohl bald nicht mehr erlaubt.

Das Potential des Douro-Tales für Tischweine im Weltklasse-Bereich weiß Dirk Niepoort gut für sich zu nützen: die besten Lagen sind für ihn die Extremhänge des Tal-Herzstückes, des Cima Corgo. Hier sind hochwertige Weingärten mit teilweise sehr altem Rebstockbestand besonders geeignet, den Charakter des Gebietes in den Weinen zu verdeutlichen. Er favorisiert Cuvées, da sie – wie auch die Tradition zeigt – hier die interessanteren und auch eleganteren Weine hervorbringen. Die Rotweine verlangen nach langer Lagerung – oder ausreichender Belüftung, um ihre ganze Reichhaltigkeit entfalten zu können.

Fabelhaft: Der Einstiegswein. Eine Cuvée aus autochthonen Sorten und einer Vielzahl von kleineren Weinlagen. Zeigt alle Stärken eines klassischen Douro-Weines, bereitet schon früh Trinkfreude.

Vertente: Touriga Nacional, Tinta Roriz und Touriga Franca aus alten Weinbergen auf Schieferlagen. Vergoren im Edelstahl, 18 Monate Barrique. Geschliffen, finessenreich, leichtfüßig, zugänglich.

Redoma: Der wilde ungezähmte Dourowein mit rauheren Tanninen und prägnanter Säure. Dirk Niepoort mag keine marmeladigen Töne. 21 Monate Barrique, zu 50% neues Holz. Ein Wein von großer Kraft und gleichzeitiger Eleganz.

Batuta: Der ultimative Ausdruck für einen Niepoort-Wein – mächtig und fein, tanninreich und weich, voll, doch mit Strenge, straight und nuancenreich. Vereinigung von Extremen. Für den Jahrgang 2003 mussten, um jegliches Schwergewicht zu vermeiden, alle überreifen Beeren entfernt werden.

Charme: Die Trauben kommen eigentlich aus besten Portwein-Lagen, aus 80jährigen Tinta Roriz- und Touriga Franca-Reben – damit bleiben Feinheit und Finessenreichtum gewahrt. Hiefür werden zudem die Trauben in Lagares mit den Füßen gestampft. 100% neues Holz, 18 Monate Lagerung auf der Hefe. Ein Wein, der der Logik des Bauches des Weinmachers folgt. In seiner ganzen Komplexität und Dichte bleibt er fein und leichtfüßig!

Darüber hinaus: Großartige Weißweine (Tiara, Redoma Branco). Der Versuch, einen großen Rosé zu machen. Und die Portweine ...

Eine Geschichte ohne Ende.

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karrri - 2014-06-24 12:18
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uferlos - 2011-10-08 00:28
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lasst mir noch ein bissl zeit. vielleicht gibt es ein...
ConAlma - 2011-10-07 11:40
Was gab's denn so wichtiges...
Was gab's denn so wichtiges anderswo?
rinpotsche - 2011-10-07 00:37
!
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books and more - 2011-10-07 00:30
sang und klanglos :-(
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profiler1 - 2011-10-06 21:55
Erwischt... und Sie fehlen...
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