Mittwoch, 17. Oktober 2007

k'n'k

Der Sohn hat seinen Schulmittelpunkt von Kufstein nach Kaindorf verlegt. Auch er muss fahren, lange Strecken, wochenends.

Die Mutter fährt nicht nur mutterbewusst zum ersten Elternabend. Sie fährt gern, durchschneiden doch ihre Wege jene immer vor ihr ausgebreitete virtuelle Landkarte, und begegnen ihr denn nicht auf dieser Strecke so viele ungeschriebene Geschichten!

Der Lehrer für Programmieren hält seinen Unterricht zu 90% auf Englisch, als einziger verwendet er zusätzlich englische Fachbücher. Der Sohn hat aus eigenem Antrieb die Variante mit englischsprachigem Unterricht gewählt, er träumt schon von Amerika. Er liebt die Schule, er fühlt sich im Internat wohl, er zelebriert die erste Selbstständigkeit.

Doch er ist gut aufgehoben, wird getragen, selbst wenn er es vielleicht icht so spüren mag. Auf den für den Elternabend vorbereiteten Tischen liegt eine von der Klassenvorständin gestaltete Mappe mit den Terminen und einem Gedicht. Ich fand es nirgendwo in dieser Übersetzung, deshalb verlinke ich nicht, sondern tippe ab - mir sind einzelne Übertragungsdetails so lieber:

Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter
der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst.

Sie kommen durch euch,
aber nicht von euch.
Und wenngleich sie bei euch sind,
gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben,
doch nicht eure Gedanken,
denn sie haben ihre eigenen.

Ihr dürft ihrem Körper eine Wohnstatt geben,
doch nicht ihren Seelen,
denn diese wohnen im Haus von morgen,
das ihr nicht aufsuchen könnt,
nicht einmal in euren Träumen.

Ihr könnt euch bemühen, wie sie zu sein,
aber trachtet nicht danach,
sie euch gleich zuzmachen.
Denn das Leben geht weder zurück,
noch verharrt es im Gestern.


[K.Gibran]

daily rail

Ich bin um halb sechs Uhr morgens nicht allein am Bahnhof:

Da ist der höfliche junge Mann in den braunen Lederschuhen und der braunen Lederaktentasche, der mir immer die Tür beim Abgang aufhält; sein Hintern sitzt fest in den Jeans, und er pflegt sich mit einem auffälligen Hüftschwung zu bewegen.

Da ist die junge, großgewachsene Frau, die ich meist erst bei der Ankunft in S. sehe, sie ist durch die Skates, die sie statt Schuhen trägt, noch größer; als schmale, schwebende Riesin mit Mütze und Schal, die Arme unter dem Rucksack auf dem Rücken gekreuzt, gleitet sie elegant an den Angekommenen, hastig Eilenden vorbei.

Wenn mir abends noch etwas Zeit bleibt, gönne ich mir ein erstes Feierabendachtel in der Lounge am Bahnhof, der junge Mann ist auch gelegentlich zugegen, mehr als ein wiedererkennendes Nicken aber gibt es nicht.

Wieder war es so schön, in den Abend zu fahren: der Himmel flammte, und der zunehmende Mond hing lächelnd über dem Untersberg.

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ulovesexdoll - 2018-12-13 06:51
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karrri - 2014-06-24 12:18
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uferlos - 2011-10-08 00:28
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ConAlma - 2011-10-07 11:40
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rinpotsche - 2011-10-07 00:37
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books and more - 2011-10-07 00:30
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