Heilig Abend Rot
Es ist vorbei sagte der Mann, ehe er in den Armen seiner Frau zusammenbrach. Die Sanitäter brachten eine Stunde mit Reanimation zu, ehe sie angesichts der Hoffnungslosigkeit ihrer Bemühungen aufgaben. Die Frau war damit nicht einverstanden, obwohl sie doch die Worte ihres Mannes verstanden haben musste. Aber einfach so gehen zu lassen, das war ihr, zwei Tage vor Weihnachten, doch nicht möglich.
[Die eine meiner beiden Töchter arbeitet seit zwei Jahren als freiweillige Sanitäterin beim Roten Kreuz und weiß viele Geschichten von Sterben und Tod zu erzählen.]
Wenn ich einmal nicht mehr hätte als das Leben, wird dennoch das Morgenlicht die schneebedeckten Bergspitzen erröten lassen, werden apricotfarbene Woken an einem türkisen Himmel stehen. Und ich werde all das haben.
Wenn ich einmal ein Leben gehabt haben werde, an das mir, weil ich keins mehr hab, die Erinnerung fehlt, werde ich vielleicht noch ein wenig Zeit in der Erinnerung anderer verbringen, aber auch diese wird ein Ende haben. Die Berge und die Wolken und das Licht aber werden da sein.
***
Das Schönste am Fahren ist die Landschaft. Ich dachte immer, es sein mein In-Bewegung-Sein. Heute aber erfuhr ich, dass es die Landschaft ist, die auf mich zukommt. Die Berge zur Seite, die ihr Angesicht ständig verändern, das Licht, das mir den Blick erhellt oder verdunkelt. Alles um mich herum ist Bewegung, ich stehe mittendrin und staune. Die Nebel ziehen über meinem Kopf hinweg, seltsame Zwischenschichten, hinter denen Abendröte in allen Schattierungen von links nach rechts wechselt. Irgendwann liegt rechterhand, hinter den dunklen Konturen der Berge, die allerletzte blasse, sich zur Nacht neigende Röte, während zur Linken, über der Ebene, dunkelgelb der Vollmond aufsteigt, in solcher Schönheit, dass das Herz gegen die Brust drückt , die Kehle eng wird und die Augen brennen. Mit einem übervollen Seufzer kehre ich heim zur Weihnacht.
[Melancholische und andere Gedanken durch Morgen- und Abendrot auf dem Weg nach und von S.]
[Die eine meiner beiden Töchter arbeitet seit zwei Jahren als freiweillige Sanitäterin beim Roten Kreuz und weiß viele Geschichten von Sterben und Tod zu erzählen.]
Wenn ich einmal nicht mehr hätte als das Leben, wird dennoch das Morgenlicht die schneebedeckten Bergspitzen erröten lassen, werden apricotfarbene Woken an einem türkisen Himmel stehen. Und ich werde all das haben.
Wenn ich einmal ein Leben gehabt haben werde, an das mir, weil ich keins mehr hab, die Erinnerung fehlt, werde ich vielleicht noch ein wenig Zeit in der Erinnerung anderer verbringen, aber auch diese wird ein Ende haben. Die Berge und die Wolken und das Licht aber werden da sein.
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Das Schönste am Fahren ist die Landschaft. Ich dachte immer, es sein mein In-Bewegung-Sein. Heute aber erfuhr ich, dass es die Landschaft ist, die auf mich zukommt. Die Berge zur Seite, die ihr Angesicht ständig verändern, das Licht, das mir den Blick erhellt oder verdunkelt. Alles um mich herum ist Bewegung, ich stehe mittendrin und staune. Die Nebel ziehen über meinem Kopf hinweg, seltsame Zwischenschichten, hinter denen Abendröte in allen Schattierungen von links nach rechts wechselt. Irgendwann liegt rechterhand, hinter den dunklen Konturen der Berge, die allerletzte blasse, sich zur Nacht neigende Röte, während zur Linken, über der Ebene, dunkelgelb der Vollmond aufsteigt, in solcher Schönheit, dass das Herz gegen die Brust drückt , die Kehle eng wird und die Augen brennen. Mit einem übervollen Seufzer kehre ich heim zur Weihnacht.
[Melancholische und andere Gedanken durch Morgen- und Abendrot auf dem Weg nach und von S.]
ConAlma - 2007-12-24 21:49