Himmel. Kopf und Unterleib. Kurtag 9.
Auch heute war vom Himmel nichts zu sehen. Kein Wald um sieben Uhr morgens, und um halb drei wehte der Wind die Nebelfetzen schon wieder ums Haus, verdichtete sich der Schleier bis zur Undurchdringlichkeit. Dabei sah es später am Morgen ganz hoffnungsvoll aus: das Schwimmbad gehörte mir allein, warme Stille. Ein zarter gelber Schimmer durchzog die Nebel, eine Ahnung von Sonne, die traurigen Astern bekamen wieder Farbe; scheinbar unbekümmert von allem grasten die Pferde am Feld. Ob man von der Himmelsleiter aus wohl weiter sehen könnte?
Ich lasse mich verpacken, liege auf heißen Fangoziegeln und werde fürsorglich in Tücher und Decken gehüllt. Als sich der junge Therapeut nach wenigen Minuten nach meinem Wohlergehen erkundigt, vermag ich nur noch zu lächeln, reden wär schon zu viel Aktivität. " treäumens eh ned vom Kurschatten?" ist seine Reaktion. Die Hitze wirkt, durchdringt den Leib, der Körper fühlt sich in seiner Entspannung losgelöst - nur Kopf, halbwegs in Kühle, und Unterleib, der Hitze ergeben, bleiben spürbar wach.
In den Pausen entpacke ich die Violine; viel zu lange war sie daheim im Eck gestanden, die Saiten sind zu stimmen. Das a tönt von selbst in mir, doch dann bedauere ich, nicht auch reine Übungsnoten mitgenommen zu haben; für op. 100 kämen mir Etüden zur 5. Lage entgegen, die hab ich bislang viel zu wenig gebraucht. Ich wage ohnehin nicht, allzu intensiv zu spielen, die Zimmer scheinen mir hellhörig, jedenfalls hallt meines wie ein Konzertsaal. Musik als Verbindung zum Himmel, fällt mir ein, und eine gewesene Liebe zu einem, der sich mit Hingabe der harmonikalen Naturphilosophie widmete. Das Buch scheint noch immer nicht erschienen; ich hatte damals die ersten Seiten redigiert, zu Chaos und Ordnung und Harmonie. Klang des Kosmos.
Keine Leiter, aber vom Himmel
Ich lasse mich verpacken, liege auf heißen Fangoziegeln und werde fürsorglich in Tücher und Decken gehüllt. Als sich der junge Therapeut nach wenigen Minuten nach meinem Wohlergehen erkundigt, vermag ich nur noch zu lächeln, reden wär schon zu viel Aktivität. " treäumens eh ned vom Kurschatten?" ist seine Reaktion. Die Hitze wirkt, durchdringt den Leib, der Körper fühlt sich in seiner Entspannung losgelöst - nur Kopf, halbwegs in Kühle, und Unterleib, der Hitze ergeben, bleiben spürbar wach.
In den Pausen entpacke ich die Violine; viel zu lange war sie daheim im Eck gestanden, die Saiten sind zu stimmen. Das a tönt von selbst in mir, doch dann bedauere ich, nicht auch reine Übungsnoten mitgenommen zu haben; für op. 100 kämen mir Etüden zur 5. Lage entgegen, die hab ich bislang viel zu wenig gebraucht. Ich wage ohnehin nicht, allzu intensiv zu spielen, die Zimmer scheinen mir hellhörig, jedenfalls hallt meines wie ein Konzertsaal. Musik als Verbindung zum Himmel, fällt mir ein, und eine gewesene Liebe zu einem, der sich mit Hingabe der harmonikalen Naturphilosophie widmete. Das Buch scheint noch immer nicht erschienen; ich hatte damals die ersten Seiten redigiert, zu Chaos und Ordnung und Harmonie. Klang des Kosmos.
Keine Leiter, aber vom Himmel
ConAlma - 2009-10-21 16:42