Scheidungslied

Als ich vor mittlerweile vielen Jahren die damals ziemlich traumatische Erfahrung eines unerwarteten, plötzlichen Verlassenwerdens machte, hat sich ein zuvor gemeinsam oft und oft gehörter Song (eines seiner Lieblingsstücke, das er mitgebracht hatte) als heilsam herausgestellt. Es war George Michaels Jesus to a Child , ganz untypische Musik für mich, aber der Text ....!

In der Folge habe ich mir angewöhnt, auch in leichten Trennungsfällen ein Musikstück als "Scheidungslied" zu installieren, um so, eingebettet in traurige oder sehnsuchtsvolle Lyrics, ein wenig dem Selbstmitleid zu frönen und alsbald wieder lächelnd der Welt gegenüberzutreten.

Das rezente Auseinandergehen war ein so Schritt für Schritt vorgegangenes, dass nie ein Bedarf an entsprechender Musik erwuchs. Bis heute. Denn heute, gerade vorhin eben, erklang auf OE1 ein Song, der schon vor einigen Tagen, da aber frühmorgens, ebenso auf OE1 zu hören gewesen war, ein Gänsehautstück, Jimmy Scott mit einer Coverversion von Nothing compares 2 U.

Nun waren weder Pop noch Jazz Thema der betroffenen Beziehung gewesen, noch hatte ich das dringende Bedürfnis, mich seufzend in Melodien oder Texten zu ergehen, und doch: dieser herzrührenden Version des Prince-Klassikers entkam ich nicht. Da auch der Text nicht meiner Befindlichkeit entspricht/entsprach (wiewohl ich den Refrain durchaus unterschreiben würde), rate ich: Es muss an der Stimme liegen, in ihrer undefinierbaren Zugehörigkeit, Frau oder Kind, gewiss nicht Mann, ach! dass ich so angetan bin. Und weil ich annehme, dass hier seine Post-Disiunctio-Stimmung miterklingt.

Wie auch immer: Jimmy Scott hören kann Schauer wecken. Glücklich die schöne Freundin im fernen Portland, die Jimmy Scott zu Silvester alldort live hören durfte!
testsiegerin - 2006-05-19 10:14

ist die cd empfehlenswert?

ich gestehe, jimmy scott nicht zu kennen, aber ich bin immer offen für gute musik.

und ich kenn das auch gut, dass ich musik mit menschen verbinde. so hab ich einem schwarzgelockten franzosen im süden griechenlands meine never-ending-love zu rickie lee jones zu verdanken.

ConAlma - 2006-05-19 11:12

Ricky Lee Jones: auch gut!
Wenn du Jazz magst, und sehr zarte Interpretationen auch aus dem Pop-Bereich, und dich der Faszination der Stimme eines Sängers hingeben willst, der aufgrund einer Krankheit nie Stimmbruchhatte, also nie zu einer Männerstimme gekommen ist: unbedingt!

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