Warten.
Wartetst du? frage ich, könnte ich fragen. Aber du wirst die Frage nicht verstehen, sie enthält nichts Konkretes, für dich Greifbares. Das Worauf ist nicht zu benennen, doch das Warten ist da. Ich warte. Seit zwei Jahren warte ich, und nur dann, wenn ich unterwegs bin, oder anderswo, warte ich nicht. Aber hier, in der Hofenge, in die der Winter zurückgekehrt ist, warte ich und bin vom Warten gelähmt, es macht mich müde. Ich sehe den Himmel und die schwarzen Vögel, wie sie sich auf dünnen Zweigen niederlassen und mit ihnen schwanken, doch ich müsste mich ankleiden und festes Schuhwerk wählen und den Daunenmantel und die Ziegenfellmütze und hinaus gehen, an den Waldrand und auf den Steig durch den Wald, um den Himmel und die Vögel und die Bäume spüren zu können.
Ich warte nicht, wenn du weg bist. Aber heute Abend kehrst du wieder, und mit dir auch das Warten.
Ich warte nicht, wenn du weg bist. Aber heute Abend kehrst du wieder, und mit dir auch das Warten.
ConAlma - 2010-03-07 11:17
Vielleicht darf die Frage nicht gestellt werden, doch könnten und nicht können dürfen scheint mir reine Tortur zu sein.
Ich war versucht, diese Frage beim letzthin absolvierten Seminar so oder ähnlich zu stellen, bog dann aber ab. Weil sie vielleicht, auch da, nicht verstanden worden wäre. Die Frage nach dem Warten werde ich aber heute, so sich Gelegenheit bietet im angeeigneten Familienrund (zwei Geburtstage gilt's zu feiern), doch stellen.