Mittwoch, 25. März 2009

never ending winter tale

die zweige starren
zur nacht getaucht in frisches weiß
in freche märzenbläue

den knospen ist noch harren auferlegt
dieweil lawinen von den bergen donnern

Sonntag, 22. März 2009

Mimi arbeitet an Charlies Tod

Mimi ruft an. Stell dir vor, sagt sie, Charlie ist zu seiner jüngeren Freundin gezogen! Und er hat den Kühlschrank leer geräumt. Ich habe nichts zu essen. Es ist Samstag, Mimi weiß, dass sie am Sonntag auf den Friedhof zu Charlies Grab gehen wird. Sag, und hast du aus dem Tresor die runde Kassette mit den 82 € mitgenommen? Sie ist nicht da! Ich hab da eine große alte Vase, sollte Charlie es wagen heim zu kommen, hau ich sie ihm über den Schädel, und es ist mir egal, wenn er dann tot ist!

Der Geliebte, dem der Anruf galt, ist verzweifelt, kommt mit seiner Vernunfthaltung nicht gegen Mimis Geschichten an. Sie arbeitet ja an Charlies Tod! sage ich, und alte Ängste arbeiten offenbar in ihr. Aber Charlie, sein bester Freund, habe nie eine Freundin gehabt, erwidert der Geliebte, wenn er auswärts war, habe er die Abende nur vorm Fernseher verbracht. Wie lange schafft Mimi noch das Leben allein?

Samstag, 21. März 2009

Symphonischer Tod und Das Letzte.

Von einem Samstagtermin zur Autofahrerin Unterwegs gezwungen, höre ich.
Hin Gustav Mahlers Orchester-Bearbeitung von Schuberts Der Tod und das Mädchen: üppig, strömend, härchenkräuselnd.

Zurück das Kollegium Kalksburg mit Des Letzte. Absolut am Platz in der nackten Landschaft zwischen Winter und Frühling.

Freitag, 20. März 2009

1872 m fühlen sich gut an

zum Beispiel an der Grenze zwischen Paznaun und Samnaun.

hoehengrenze


Gefühl für Schnee: lange, breite, weite Pisten für ungehindertes Gleiten, perfekte Bedingungen für eine Konditionslose wie mich.

Genüsse an der Sternengrenze an den Abenden,
zum Beispiel best backerl & bries ever

backerl-bries

Sonntag, 15. März 2009

Ortlosigkeit

... Aber sicher ist die Krise aus jener Welt der Vernetzungen, der unüberschaubaren Systeme und der Ortlosigkeit entstanden, die durch die Kommunikationstechnologie so sehr in unsere Lebenswelt eingreift.*

Meine Ortlosigkeit ist überschaubar, einmal über den Hof oder die kleine Steigung hügelauf, um zu einem meiner drei Schlafplätze zu gelangen. Und doch: kein Zimmer mehr mein eigen nennen zu können, je nach Bedarf und Möglichkeit einmal in der Kinder/Arbeitswohnung, einmal im Büro gegenüber oder aber beim Geliebten zu nächtigen, das beginnt selbst in mir, die ich doch die Sesshaftigkeit immer scheute, als latente Unruhe zu nagen. Und so ist es manchmal, ja manchmal gerade der Sitzplatz im Zug, der mir Geborgenheit vermittelt.

zugblick

Aus dieser Ortlosigkeit wird immer öfter auch Wortlosigkeit.

*Daniel Kehlmann im Interview da

Donnerstag, 12. März 2009

Leningrad

Weiße Nächte hier, Märzschnee, als sei's Dezember.
Weiße Leiber, nein, weißere Leiber als jene der Frauen von Leningrad hätte er nie zuvor gesehen, schwärmte er einst, meine wildeste, verrückteste Liebe.
In Petersburg wohn ich, wenn ich dort sein werde.

Mittwoch, 11. März 2009

Stalingrad

An der Schutzengelkirche hat George Clooney ein Espressoglas auf dem linken Auge stehen - what else? Zahllose Augenpaare starren von der Fassade der Montessori-Schule geheimnisvoll in den Abend, wie von Geisterhand sich öffnende Schranken und eilfertig auf grün springende Ampeln bescheren dem Bus zügiges Vorankommen. Manchmal steigen Schüler der Lebenshilfe zu; ihr ungebremstes Sein wider alle Benimmkonventionen im beengten öffentlichen Raum lässt eben jene so stumpf erscheinen. Wir bewegen uns entlang einer Peripherie, die mitten drin und nicht am Rande liegt, ein Saumpfad des ständigen Dazwischen, einzelne Bauerngehöfte im Schatten von Wohnsiedlungen trotzen beharrlich dem Städtischen. Irgendwo da muss auch Stalingrad* liegen, eine dem Abriss geweihte Siedlung mit billigen Wohnungen, deren Substandardqualität nicht mehr sein darf. Ein einziger Block hat Denkmalamtswürde erreicht und bleibt bestehen. 120 € Miete für eine Wohnung und 19 € für einen Schrebergarten zwischen den Blöcken - da wohnen noch viele, die sich nicht mehr leisten können. Und ein eigener Stolz schützt die alteingesessenen "Stalingradler" vor den Diffamierungen rundum. Die Glitzerneonkonsumwelt des nahen Einkaufszentrums aber ist in weiter Ferne.



* nach dem Nachkriegslazarett benannt, in dem Russen lagen.

Donnerstag, 5. März 2009

Austriazismus

Übersiedlung sei so wunderbar österreichisch, sagt Herr Schneck irgendwann.

Aber wie sonst soll der Vorgang eines Wohnungswechsels bezeichnet werden? Umzug! sagt Herr Sommer, der mir die Folgeerscheinungen austreibt. Ach, denk ich, ich kenne wohl den Faschingsumzug, ja und bei umziehen denke ich an Wein, der von einem Fass in ein anderes befördert wird, zur Klärung und weiteren Reifung. Ja und umgezogen bin ich, wenn ich vom Arbeits- ins Freizeitgwand schlüpfe, von diesem dann ins Negligé, oder wenn ich vom Hochgeschlossenen ins Dekolleté wechsle. Alles andere ist übersiedeln. Unmissverständlich.

Eulenauer Filz

Wie war's beim Herrn Sommer?

Er hat mir den freien Fall der Schultern beigebracht.










Filz
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ConAlma - 2011-10-07 11:40
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rinpotsche - 2011-10-07 00:37
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books and more - 2011-10-07 00:30
sang und klanglos :-(
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