aus dem reich der sinne

Freitag, 20. August 2010

Große Gewächse

Das kleine Körperding schwebt eingebettet in seinem unendlichen Grau, aber es könnte auch plötzlich herausschießen aus diesem Universum und ins Gewusel eines großen Gewächses fallen. Deshalb ist es richtig, wenn der noch fehlende Schatten von rechts nach links zieht.

Neu-Brasilien

Schön war's in Neu Brasilien. An meinen Fußsohlen klebt noch Atelierstaub.




Pour F.

Mittwoch, 16. Juni 2010

Beautiful Things

Manchmal möcht man manches haben:

gspotmouse03


Gefunden hier

Sonntag, 23. Mai 2010

Angelica da Procida

Angelica-da-Procida


Einmal überwinterten wir auf Procida, weil wir schon im Jahr zuvor Silvester in Neapel verbracht hatten und von der Stadt und dem Umland nicht genug kriegen konnten; wir waren damals bei einem Galeristen zu Gast gewesen, der viele viele Jahre später das Museo Nitsch ebendort ins Leben gerufen hat, seine Frau kochte wunderbaren fegato alla salvia, aber ich mochte keine Leber, und sie verließ einige Jahre später, als die Kinder ausreichend selbständig waren, ihren Mann. Wir saßen da Dante e Beatrice in Piazza Dante, das war zu der Zeit ein einfaches, aber wunderbares Restaurant, dort traf man immer Künstler, ich hatte den meinen ja mit, wir waren Studenten, er wurde Künstler, ich verließ ihn, als wir von Procida nach Wien zurückkehrten. Einmal, es war der Winter auf Procida, der nur im Dezember, wenn es trüb und feucht ist, entfernt an Winter erinnert, aber im Jänner beginnen auf Vivara, der kleinen Naturschutzinsel gleich nebenan, schon die wilden Narzissen zu blühen, da waren wir eine große Gesellschaft am Strand, und ein Künstler aus Neapel nahm ein Blatt Papier und einen Pinsel und das Wasser vom Meer, und dieses Bild widmete er mir. Das hängt nun über meinem Schreibtisch, an dem ich nicht arbeite, weil ich in der kleinen Wohnung nicht arbeiten kann, aber bald werde ich in eine größere ziehen, ich weiß nur noch nicht, wie ich das inmitten all der Arbeit, die ich in den nächsten Wochen zu tun habe, schaffen soll, aber da wird dann der Schreibtisch unter einem Dachfenster stehen, keine Wand vor mir für das Bild, aber die Wolken und den Sternenhimmel ober mir. Das Bild aus Procida wird in meinem Schlafzimmer hängen, denn ich werde wieder ein eigenes Schlafzimmer haben, und darin werden noch andere Bilder hängen, auch das mit den verschlungenen Körpern, das mir ein Freund schenkte, der nicht mehr lebt, weil seine Lunge die vielen Zigaretten auf Dauer nicht vertrug, kurz vor seinem Tod war er noch einmal in die Berge zurückgekommen an einem Nebeltag, und von seiner Frau habe ich nichts mehr gehört, aber an die eine gemeinsame Nacht, dieses Zufallstaumeln, kurz bevor sie nach Frankfurt zog, an die denke ich immer wieder.

Dienstag, 11. Mai 2010

unbehaust

ins-land-schauen

In den vergangenen Wochen trieb ich einen vertrauten Zustand auf die Spitze, jede Nacht fand ich in einem anderen Bett zu kurzen Schlaf, doch ich schlief gut und freute mich übers Erwachen an Orten, die mir - ein jeder für sich - als der beste Platz schienen und es in dem Augenblick auch waren. In der Welt zu Hause, so fühlte ich mich, und erst als der Geliebte mir nachfolgte, kam ein anderes Daheim hinzu, und wir sahen noch schönere, bessere Plätze, durchmaßen das Land von der nördlichsten Grenze bis an den Südrand, immer den Wein vor Augen.

Zwei, die ins Land schauten. Jeder mit seinem Blick. Ob ich die Geschichten, die ich da sah, alle erzählen kann?

Samstag, 1. Mai 2010

Am Land.

Es gibt immer einen Grund.

Grund

Für diesen Landstrich mehr als DAC:

Mit dem Grafen sitzen und über alte Gebäudepracht in einem einstmals so getretenen, immer wieder überrannten Land zu sinnieren, dabei einen Viognier im Glas, der keinem anderen gleicht, und sich am Duft eines Syrah berauschen, der doch an die Rhône gemahnt.

Mit den Freunden ins Wirtshaus gehen, Neunläuf, im Extrazimmer sitzt der Nitsch wie ein Monument seiner selbst; wir bleiben im Schankraum, draußen spielt die Feuerwehrkapelle, während der Maibaum in luftige Höh' erigiert. Blunzen und Lamm, und auf einmal ist es voll, die Jungen müssen feiern, schütten das Bier aus 5-Liter-Krügen in ihre unerfahrenen Kehlen - es wird viel gespieben werden in dieser Nacht.

Diese Nacht, eine wie Sommer: unter Kastanien im Garten, Jazz strömt leise aus dem kleinen Lokal, die Vinothek eines überzeugten Einzeltäters, einen Gastwein bitte sag ich, mag keine DACs mehr riechen, Wagner-Stempel sagt er, ich lache und fühl mich im Überall. Draußen aber dröhnen die fetten LKWs durch die engen Durchfahrtsgassen des Ortes Richtung Norden.

Verschlafene Dörfer: Herrenbaumgarten, wo an manchen Tagen alles verkehrt ist und Nonsens zum wirklichen Leben wird; Flieder und Raps blühen im duftfarbenen Wettstreit, und auf einer Anhöhe verlier ich die Orientierung, so weit der Blick, was sind das für Burgen in der Ferne?

Die Zeit vergessen.
Und dann dem Leben meiner Schwester in die Augen sehen.

Donnerstag, 22. April 2010

Letzter Schnee.

In den Liftschneisen beginnen die verlorenen Stöcke auszuapern. Wenn man sie alle sammelte und aufstellte, könnten sie wohl etwas erzählen über die, denen sie entfielen? Zwischen Schneeflecken regen sich bereits Krokusse und Erika, bei der Talabfahrt taucht man in Vogelgezwitscher, aus den warmen Waldrändern duftet es nach Nadelholz.

Wie ein Geschenk zu meinem Saisonabschluss, gestern: Neuschnee ganz oben. Ein paar Zentimeter auf den am Vorabend bereits planierten Pisten ließen mich noch einmal mit ganz bewusstem Genuss über steile Hänge gleiten - ein Auskosten, das gerade im Gedanken ans "letzte Mal" besonders intensiv war. Wie auch der Blick:

Letzter-Schnee


vom Greitspitz, Ischgl

Einmal noch sich im Weißen Rausch hinunterstürzen - das geht nur mehr ganz oben, manche machen draus ein wildes Spektaktel.

weisser-rausch

Nächstes Jahr bin ich auch wieder droben, auf der Valluga und meinen anderen Lieblingshängen. An diesem Tag aber wird Frau Alma in den Frühling fahren, nach Mainz, und in Wiesbaden tanzen. Ball des Weines.

Sonntag, 21. März 2010

La Nue et le Noir

Im Sommer waren wir vor den Bergen gestanden und hatten den Mond gesucht. Nun, im ersten Frühling, sahen wir seine Sichel tief über dem Fluss hängen, wir nahmen uns die Stunde und tanzten einen ausgelassenen Pas de deux.

Als der Morgen wuchs, mischten sich ins unbekümmerte Vogelgezwitscher die schnarrenden Töne der Wasservögel, das Tuckern der Frachtkähne und von hoch droben das ungeduldige Dröhnen der 'Flugzeuge. Es wurde Zeit, zurückzukehren.

Montag, 11. Januar 2010

Omen

Als ich gestern heimkam, lag eine tote Krähe auf dem Balkon. Ein schlechtes Omen! orakelte die Tochter.

P1100009

Ich aber mache mich wieder auf den Weg, hinauf nach Lech für sechs Tage, gemeinsam mit dem Hirschen. Es ist sein Winterlech, und ich werd von meinen nächsten Sommertagen dort träumen.

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Messer Gabel Hirn

Natur verändern, um sie uns einzuverleiben.

messer-gabel-hirn


Bild aus diesem Buch.


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Montag, 6. Juli 2009

Grünes Wogen

hochtannberg


Am Tag zuvor war ich mit einem Fremden in einem lauen Abend gestanden, wir hatten die Gesellschaft hinter uns vergessen und suchten den Mond, doch der wollte so früh nicht hervorkommen. Ich trank den Wein des Fremden und sah in ein gutes Gesicht - vertrauensvolle Falten und ein wacher Blick. Das ist etwas Besonderes, sagte er mit leichtem Akzent, er schien mir so besonders zu sein wie seine Weine, doch es ist nichts Sexuelles fügte er noch hinzu, legte eine Hand erst an meine Hüfte und dann durch den Ausschnitt des Kleides an meine linke Brust, so wie auch ich sie mir selbst so oft halte, er hatte eine kühle Hand. Ich legte meine Stirn an seinen Hals, je sais, je sais aussi ça. So standen wir eine Weile, möschtest du hinein fragte er, ja, ich gehe jetzt hinein, lächelte ich. Von da an war ich friedlich.

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ulovesexdoll - 2018-12-13 06:51
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Wow, ich mag das Licht und die Anzüge! Vokalmusik ist...
karrri - 2014-06-24 12:18
einfach nur schön finden...
einfach nur schön finden geht auch
uferlos - 2011-10-08 00:28
lasst mir noch ein bissl...
lasst mir noch ein bissl zeit. vielleicht gibt es ein...
ConAlma - 2011-10-07 11:40
Was gab's denn so wichtiges...
Was gab's denn so wichtiges anderswo?
rinpotsche - 2011-10-07 00:37
!
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books and more - 2011-10-07 00:30
sang und klanglos :-(
sang und klanglos :-(
profiler1 - 2011-10-06 21:55
Erwischt... und Sie fehlen...
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katiza - 2011-10-06 10:34

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