Donnerstag, 14. Januar 2010

My Day.

andere-seite

Morgendliche Aufwärmübungen geben mir Energie, der Geliebte aber sinkt zurück in Schlummer und Melancholie. So mache ich mich alleine auf den Weg, nehme mir die andere Seite, Muggengrat und Zürser Täli, die Gasteiner Buben hab ich in Gedanken dabei und lasse es stauben. Übers Madlochjoch zurück auf die eine Seite, steiles freies Gelände unterm Kriegerhorn, nichts für sensible Bandscheiben, denk ich bei jeder Stauchung.

Der Hirsch hat sich mittlerweile nach Stuben verirrt, das wundert mich nicht; der Enkelsohn hat seit 10 Tagen wilde Schmerzen im Bein, morgen wird eine Biopsie gemacht, wie soll er sich da aufs Schifahren konzentrieren? Und so gehört auch der morgige Tag auf den Hängen mir allein; ganz am linken Rand, da fährt es sich am besten auf allen Pisten.



Die Englishmen in Lech neigen am Schilift zu anzüglichen Bonmots.

Mittwoch, 13. Januar 2010

Unter Bergdohlen

Der Morgen war sonnig, doch dann schlug es um, und die Sicht war weg: Blindflug auf unbekannten Pisten, da half auch nicht, dass sie breit und griffig und fast mugellos waren: für den Hirschen angstbesetzt, und so besann ich mich meiner Schilehrervergangenheit (vor 35 Jahren, mit Kindern ...) und fuhr Bögerl um Bögerl vor, das half zumindest einigermaßen - bis sicherer Boden in Reichweite war, in Form eines exquisiten Bergrestaurants. Dort hab ich den Geliebten kurzerhand abgesetzt und mich noch einmal auf den Weg gemacht, nach ganz oben.

valluga-3

Dort, zwischen bizarren Felsen, hingen die Wolken nun schon tief, und siehe da, es gesellten sich auch Bergdohlen zu den nur noch spärlichen Unentwegten. In einem Schwung nahm ich die Abfahrten hinunter, mich ganz aufs G'spür meiner Beine verlassend, denn von der Piste war wirklich nichts mehr auszunehmen. Dafür gab's dann Feuerfleck mit Hummer und ein überaus preisgünstiges Glaserl Morillon Obegg 2006. Und im Tal drunten unterhielt mich Bordeaux-Grandseigneur Adi Werner dann gute zwei Stunden lang mit allerlei Anekdoten zum Thema Wein am Arlberg. Ein guter Tag, trotz oder wegen.

Und jetzt gibt's Knoll Traminer Smaragd 1998 zu Bruckners Neunter.

Dienstag, 12. Januar 2010

Sanftes Gleiten

Dass die Umstellung so schwierig sein würde, hatte ich nicht erwartet. Es war allerdings nicht das sanfte Gleiten, das ich dem Hirschen schulde, sondern die Pisten von Lech, die sich so wenig freudvoll präsentierten - der Neuschnee war mittags, als ich mein Animal triste endlich aus dem Bett bekommen hatte, schon zu kleinen Hindernishäufchen zusammengeschoben, darunter kam die blanke Härte des viel zu mageren Altschnees hervor. In den Beinen aber hatte ich immer noch Gasteiner griffige Geschwindigkeit.

So versank ich lieber in bergweißen Blicken und musste nur immer drauf achten, nicht aufs Aussteigen zu vergessen.

lechski


Morgen stehen die beiden Tiroler Sankte auf dem Programm, vielleicht gibt's danach noch besondere Weinkeller-Einblicke.

Montag, 11. Januar 2010

Omen

Als ich gestern heimkam, lag eine tote Krähe auf dem Balkon. Ein schlechtes Omen! orakelte die Tochter.

P1100009

Ich aber mache mich wieder auf den Weg, hinauf nach Lech für sechs Tage, gemeinsam mit dem Hirschen. Es ist sein Winterlech, und ich werd von meinen nächsten Sommertagen dort träumen.

Sonntag, 10. Januar 2010

Drahtseilakt

Zwei Tage lang balancierte ich ohne Bodensicht auf unbekannten Pisten, steil abwärts stürzend und mit Kollegen um Geschwindigkeit jagend, war Mädchen auch unter Jüngeren.

drahtseilakt

Nach der Pflichtübung Pressekonferenz blieb reichlich Platz für die Kür: windverblasen betraten wir die Hängebrücke und waren doch sicher; in der Sauna ließen wir uns Russian Style zeigen, die Zedernholztäfelung wurde reichlich mit Wasser benetzt, doch ohne den Ofen dahinter erzeugte dies nur mageren Dampf, keine Hitze. Am Tauchbecken stand geschrieben: Please take a shower before they go into the water - vom höflichen Dritten zur diffusen Vielzahl.

Viel Systemisches aber trat in den Abendgesprächen zutage, und die Nacht fand eigene Worte in deutlicher Körpersprache.

Donnerstag, 7. Januar 2010

Die Idee dahinter

Was ist die Idee dahinter
wär zu fragen
anstatt du hast getan
oder vielmehr nicht getan
mit Silberbesteck zu servieren
denn es schweben zwei Ideen von Leben im Raum
und kriegen sich nur schwer zu fassen.

Der letzte Mann.

Du bist mein letzter Mann
dachte sie, als sie ihn nahm.
Doch die Wahrheit ist,
dass sie die letzte Frau sein wird
für ihn.
Und daran trägt.

Mittwoch, 6. Januar 2010

Elternerscheinungen, nachts.

Ich lag bei meinem Vater, und es war nichts Seltsames daran. Doch wenngleich unsere Leiber nackt waren und die Umarmung innig, blieb letztlich doch das, was Mann und Frau sonst verbindet, ungetan. Das zärtliche Empfinden aber war groß.
In der selben Nacht machte mir meine Mutter Vorwürfe, ich spionierte ihr nach. Sie glaubte, es mit den Farben beweisen zu können, die meine Wohnung belebten, weil ich doch solche Farben sonst nicht hätte, nie gehabt hätte, und die müssten von ihr stammen. Du weißt doch gar nichts von meinem Leben, erwiderte ich, aber du, malst du denn heimlich? Und verschämt gestand sie dies, ja, und ich sagte ihr nicht, dass ich wohl in eine kleine Schublade geschaut hatte und darin Färbiges erblickt hatte.

Doch zwei Nächte später saß ich mit meiner Mutter, und sie hatte ihre Hand an meinem Geschlecht, eine kundige Hand, und auch daran war nichts Seltsames, denn ich war ja ihr Kind, und sie musste mich kennen.

farben


Ich habe nicht darüber nachgedacht, was diese Träume bedeuten sollen, ich habe nur versucht, sie in groben Zügen zu behalten.

Sonntag, 3. Januar 2010

ohn Frag

Warum
weil
bist du da
ich sonst kein Zuhause hab
aber du fragst ja nicht
weil du die Antwort
nicht hören willst
die ich dir geben müsste
und eben diese Antwort
dir auch nicht geben mag
deshalb warte ich auch nicht auf die Frage
dass ich da bin
ist einfach so.

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!
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books and more - 2011-10-07 00:30
sang und klanglos :-(
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profiler1 - 2011-10-06 21:55
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