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Montag, 10. Dezember 2007

abgehoben

Karlheinz hat endgültig abgehoben

Dienstag, 4. Dezember 2007

Drama Queen

Das Hochzeitskleid sollte ganz schlicht werden, Jil Sander überstieg eallerdings das Budget. Vor allem wenig Farbe haben - schwarz freilich schickt sich nicht für eine Hochzeit, und weiß ist der Braut vorbehalten.

Dann kam Rabl-Stadler dazwischen mit ihren Resmann-meno cinquanta percento, und so wurde es ein knallrotes Stück mit Hollywood-Qualitäten: Drama Queen am Laufsteg statt Beobachterin am Rande. Adatto per palazzi veneziani?

Samstag, 24. November 2007

24.November

Der 24. November ist zum ersten Einkaufssamstag gemacht worden, weil der 8. Dezember ein Feiertag ist. Verkaufsoffen seit Jahren, und heuer ein Samstag, aber halt doch ein Feiertag. Also kein regulärer Samstag. Deshalb muss der 24. November herhalten, der Viererordnung halber.

Und so leistet man diesem Aufruf allenthalben unhinterfragt Folge, halb Tirol und halb Bayern machen sich auf die Beine und die Bahn und in die schöne Stadt am Fluss, die sie nach Geschäftsschluss wieder verlassen.

Der Extra-Samstag ist aber nicht bis zur ÖBB vorgedrungen, der Zug wie immer kurz um diese Zeit am einem Samstag, der zudem der letzte ist, an dem das 7€-Senioren-Ticket noch gilt. Doch trotz übervoller Waggons und entsprechenden Gedrängels werden die Heimgekehrten zufrieden sein im Bewusstsein, Geld gespart zu haben und doch schon ein wenig Weihnachten mit nach Hause gebracht zu haben.

Mittwoch, 31. Oktober 2007

Stunden-Rückung

Die willkürliche Rückung der gezählten Stunden beschert mir morgens ein ungewohntes Licht - der Bahnhofsplatz von S. verliert sein träg-nächtliches Antlitz und lässt die Sieben-Uhr-Hektik gnadenlos erkennen.

Dafür werde ich mit einem deutlicheren Lieblingsblick entschädigt (Foto wird nachgereicht).

Mittwoch, 17. Oktober 2007

daily rail

Ich bin um halb sechs Uhr morgens nicht allein am Bahnhof:

Da ist der höfliche junge Mann in den braunen Lederschuhen und der braunen Lederaktentasche, der mir immer die Tür beim Abgang aufhält; sein Hintern sitzt fest in den Jeans, und er pflegt sich mit einem auffälligen Hüftschwung zu bewegen.

Da ist die junge, großgewachsene Frau, die ich meist erst bei der Ankunft in S. sehe, sie ist durch die Skates, die sie statt Schuhen trägt, noch größer; als schmale, schwebende Riesin mit Mütze und Schal, die Arme unter dem Rucksack auf dem Rücken gekreuzt, gleitet sie elegant an den Angekommenen, hastig Eilenden vorbei.

Wenn mir abends noch etwas Zeit bleibt, gönne ich mir ein erstes Feierabendachtel in der Lounge am Bahnhof, der junge Mann ist auch gelegentlich zugegen, mehr als ein wiedererkennendes Nicken aber gibt es nicht.

Wieder war es so schön, in den Abend zu fahren: der Himmel flammte, und der zunehmende Mond hing lächelnd über dem Untersberg.

Sonntag, 19. August 2007

WaldWildSee

Ich verließ den großen See und befand mich plötzlich zwischen vielen kleineren, waldumgeben. Vielleicht hätte ich den vor mir parkenden Mann nicht so freundlich grüßen sollen, automatisch, dann wäre mir die Mulmigkeit später erspart geblieben; den Gruß hätte ich, als er ausstieg, ohnehin wieder am liebsten verschluckt, da sah ich erst diesen wenig präzisen Blick, diese ganze große schlacksige unsichere Figur, die hilflos in schweren Schuhen steckenden weißen Beine, eine altmodische kurze Hose, ein Leinenrucksack in den Arm gepresst, trottender Gang. So wie er mich ansah, schien er einer jener zu sein, denen halbwegs erbauliche sexuelle Begegnungen bislang verwehrt waren, wenn es überhaupt jemals etwas in der Art gegeben haben sollte; ein Mensch, in dem sich die Unsicherheiten so aufgetürmt haben, dass die Unruhe des Blickes direkt aus den Ungewissheiten im Inneren zu springen schien.

Da er sich dann aber abwandte und in die Gegenrichtung schritt, dachte ich nicht weiter und ging mit meiner Kamera zu jener Wiese, auf der, steil abfallend zu einem kleinen See, ich am Vortag ein paar Weinstöcke gefunden hatte, ganz junge Reben noch, die blaue Trauben trugen. Einer jener ominösen 99-Stöcke-Weingärten offenbar, die bis zu dieser Zahl als Hobby durchgehen und deshalb rund um den Chiemsee neuerdings in Mode gekommen sind. Danach wollte ich im größeren See gegenüber ein kurzes erfrischendes Bad nehmen, ein Handtuch hatte ich im Auto liegen, im Zurückgehen aber sah ich den Mann von vorhin wieder entgegenkommen, auf der anderen Straßenseite, er sah verstohlen zu mir herüber, ging weiter zu dem See, von dem ich gekommen war, und schien mitder Wiese unten Gefallen zufrieden, er hatte wohl Badesachen im Rucksack.

Ich nahm mein Handtuch, kletterte über die Holzabsperrung neben der Straße und rutschte die kleine Böschung hinunter ans schattige Ufer; die Stelle hatte mir gefallen, weil da ein bequemer Einstieg zwischen dem Schilf zu sein schien. Erst aus der Nähe sah ich die Schlammbrocken am Uferrand, und als ich - nackt, die paar Radfahrer, die mich hätten sehen können, für die Autos war ich zu tief, rührten mich nicht - ins Wasser stieg, fühlte ich den tiefen weichen Boden unter den Füßen, Schlamm und Blätter, erst viel später ausreichende Schwimmtiefe, ich mag doch so weichen Untergrund nicht, ich mag keinen Schlamm, ich mag auch keinen Sand, genausowenig mochte ich Gips, sieben Jahre habe ich mit einem Stuckbildhauer gelebt, seine Werkstatt zu betreten hatte mich immer Überwindung gekostet. Aber das Wasser dann, herrlich, seidig fühlte es sich an, und ich war an einem gänzlich unberührten Ende des Sees, nur auf einem Steg auf der weit weg gegenüberliegenden Seite tummelten sich andere Menschen.

wasser

Im Zurückschwimmen fühlte ich den mir unangenehmen Untergrund, den ich zum Verlassen des Wassers würde betreten müssen, schon lange vorher, als mein Blick sich zur Straße wandte und der Mann mit dem Rucksack wieder zurückkam. Ganz vorsichtig, ohne ein Schwimmgeräusch zu machen, glitt ich hinter die Abschirmung der Bäume am Ufer, ich wollte nicht, dass er mich sähe, er könnte dann vielleicht nachschauen, würde die Kleidung am Ufer entdecken, nicht dass ich wirklich ängstlich war, mir könne etwas geschehen, aber ich wollte keine Komplikation des Tages, der bis dahin so wundervoll gewesen war, ich wollte keinen möglicherweise verwirrten Menschen in seiner Unbeholfenheit ertappen, wollte ihm ein Exponieren ersparen, und so hielt ich mich während seines Vorübergehens immer im Sichtschutz der Zweige. Erst nach einem weiteren Zögern wagte ich mich ans kurze steile Ufer, der Schlammgrund hatte für diesen Moment seinen Schrecken verloren, ich hüllte mich schnell in das Handtuch, schnappte die Kleidung und huschte barfuß über die Straße zum Auto.

Ich war froh, es nach dem Fotografieren umgeparkt gehabt zu haben, so stand ich nicht mehr hinter dem des Rucksackmannes, der aber war inzwischen schon eingestiegen und losgefahren. Als ich die Autotür öffnen wollte, sah ich, was die wirkliche Bedrohung dieses Ortes war: ein Schwarm von Gelsen, groß und blassgrün, schien aus dem Nichts gekommen zu sein; es gelang mir einzusteigen, ohne eine einzige mitzunehmen. Etwas mühsam kleidete ich mich im stickigen Auto an und wagte erst nach einigen Metern Fahrt das Fenster wieder zu öffnen.

Einige Kilometer und wunderschöne Landschaftsblicke weiter, als ich gegen die schwarzen Gewitterwolken fuhr und keine Fragen hatte, weil nichts auf mir lastete und ich ohnehin überzeugt war, dass alles Wesentliche rechtzeitig zu meiner Kenntnis käme, da stand sie plötzlich da:

antwort

Erst ein Anruf viel später war eine gewichtige Frage auf. Für die Antwort darauf werde ich viel Zeit und Rat benötigen.

Dienstag, 7. August 2007

mourning morning

Now also he's gone.


Diese Version ist als "Tribute to Lee Hazelwood" durchaus würdig.

Mittwoch, 27. Juni 2007

So ist das Leben ...

... der aane kommt nach Paris
der andere nach Schruns-Tschagguns,
ja das Leben spielt mit uns.

[Josef Hader]

Ich sitz grad in Schruns-Tschagguns, eigentlich mehr Schruns, hätt nicht gedacht, dass ich so schnell mal herkomm, und find das Leben grad nicht sooo - aber vielleicht sollt ich mir einfach mal wieder reinen Wein einschenken, den letzten gabs vor 3 Tagen, und wenn er so gut ist wie der vor 10 Tagen (das hab ich noch gar nicht erzählt), dann gehts schon wieder.

Und die Gespräche mit dem halben Schrunser gleich werden mir sicher wieder jene Leichtigkeit geben, die mir durch die Übernahme fremder Schwere entglitt.

Freitag, 11. Mai 2007

Zeichenfähig.

Alles ging gut. Die Erleichterung, dass vom Eingriff nichts blieb, alle Bewegungsfähigkeit gewahrt blieb, steht ihm ins blasse Gesicht geschrieben. Als der Arzt das Zimmer betritt, vergisst er jeglichen postoperativen Schmerz, erhebt den Oberkörper und findet zu seiner durchdringenden Vortragsstimme: "Herr Doktor! Sie sind ein Genie!".

Er zappelt gegen das notwendige Ruhig-Liegen an. Ich gebe ihm eine Schnellunterweisung in Autogenem Training und überlasse ihn der Obhut der Geliebten. Auch ihr steht die Erleichterung ins Gesicht geschrieben.

Mittwoch, 9. Mai 2007

Die Leere. Das Ich.

Der Vollständigkeit halber
G. Benn, 1953

...
Ob Rosen, ob Schnee, ob Meere,
was alles erblühte, verblich,
es gibt nur zwei Dinge: die Leere
und das gezeichnete Ich.


Morgen: sich wieder zeichnendes Ich - oder Leere?

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uferlos - 2011-10-08 00:28
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ConAlma - 2011-10-07 11:40
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Was gab's denn so wichtiges anderswo?
rinpotsche - 2011-10-07 00:37
!
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books and more - 2011-10-07 00:30
sang und klanglos :-(
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profiler1 - 2011-10-06 21:55
Erwischt... und Sie fehlen...
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katiza - 2011-10-06 10:34

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