zum tage

Samstag, 28. April 2007

Täglich ein Gedicht

Diesen Vorsatz der täglichen Lyrikrezeption hatte ich vor einigen Jahren in einer Silvesternacht gefasst, es reichte sehr schnell nicht einmal mehr zum wöchentlichen Gedicht - aber vielleicht kann ja der ein oder andere Satz unter den täglich vielen von mir verfassten als Ersatz gelten.

Dabei wäre es so einfach, zumindest hier in Tirol, es genügte der tägliche Schinken- oder Wurstkauf bei M-Preis, um auf dessen umhüllendem Papier Gedichte zu finden.

Das heutige stammt aus der Hand einer von mir überaus geschätzten Dichterin, Else Lasker-Schüler, ich möchte es noch gerne wie ein Nachtgebet hier zitieren:

und unsere lippen wollen sich küssen,
was zagst du?
grenzt nicht mein herz an deins -
immer färbt dein blut meine wangen rot.
wir wollen uns versöhnen die nacht,
wenn wir uns herzen, sterben wir nicht.
es wird ein großer stern in meinen schoß fallen.

Bubis

Die mittlere Tochter (15; na schön, im August 16) macht sich fertig zum Ausgehen.

- Was unternimmst du?
- DVD schaugn.
- Bei wem?
- Bei Bubis!
- Ah! entkommt mir, gefolgt von einem vorsichtigen Wer?
- Ah, den oan kennst, hosd uns letztn summa aufn see gfiad bein fest!
Ich erinnere mich dunkel an einen großen, weichen, unscheinbaren Burschen. Zucke mit den Schultern.
-Dauand nua weibliche freind hoid i nimma aus ist der letzte Kommentar, ehe das Kind entschwindet.

Nachklang

Rostropovich ist tot. Als ich davon erfuhr, war ich auf dem Weg ins Sommerdomizil. Dort, außerhalb der Medienzivilisation, hätte in der mondhellen, grillenbezirpten Sommernacht dies (es verbindet mehr als zwei Menschen ) so wunderbar in die Berglandschaft gepasst, wie unlängst auch anderswo. So nahm ich den in meinem Herzen getragenen Klang und schenkte ihn dem Hirschen in den nächtlichen Umarmungen.


(Fortsetzung des Satzes)

Donnerstag, 26. April 2007

Lieblingshaltung

Die rechte Hand um die linke Brust gelegt: auf die bloße Haut.

Kastanie4a

Samstag, 14. April 2007

Tägliches Staunen ...

...als sähe ich erstmals.


Hundsheim 19 Uhr 20

hundsheim-19-15

Und lebte neu.

Freitag, 6. April 2007

Das weiße Blatt

Das weiße Blatt erscheint fast täglich auf meinem Bildschirm. Und habe ich nicht schon zuvor im schwarzen Büchlein einen Gedanken, einen Satz festgehalten, es bedarf so langer Minuten, bis sich aus dem Knäuel in meinem Kopf langsam ein lesbares Gefüge ergibt, das auch in dem Umfeld, für das es gedacht ist, funktioniert. Heute ist wieder so ein Tag, wo ich vor dem weißen Blatt stocke. Gestern war doch alles anders ...?

Freitag, 30. März 2007

Trennungen

Neu aufgesetzt. Altes ist noch irgendwo. Von wievielem soll ich mich trennen?

Mittwoch, 21. Februar 2007

Kehraus

Der Hirsch hatte darauf bestanden: Am letzten Faschingstag hinauf auf die Alm, Musik gäbe es und überhaupt sei so eine Nacht am Berg doch eine feine Sache. Um die Sonne recht lang auszukosten, nahmen wir den Weg über die Almböden, nicht minder steil als die Direttissima durch den Wald, aber ungleich anregender und auch friedlicher.

Der Hirsch war mir mit seiner Leichtfüßigkeit natürlich weit voraus, als könnte er seine 28 Jahre Lebensvorsprung auch in Vorsprünge anderer Art umlegen. Mir war's allerdings ganz recht, der mangelnden Kondition halber beschaulicher unterwegs zu sein; so wintertrüb, wie es ein oberflächlicher Blick denken lassen würde, waren die Almwiesen gar nicht. Aus den sonnengewärmten Mugeln stieg immer wieder die Würze eine getrockneten Sommers auf, als wäre der gar nie vergangen, sondern hätte nur kurz geschlafen. Weiter oben dann war es intensiver Rauchgeruch, wie aus einer Speckselche, einiges an Erikabüscheln war ganz schwarzverkohlt - auch dies wohl noch Reste des letzten Jahres.

Die Ritzau ist ja normalerweise schon eines der beliebtesten Ziele im Kaisertal, gestern aber war der Andrang noch um einiges größer. Und die Musi (leider nicht ganz so zünftig-bodenständig wie erwartet) hatte offenbar schon einige Runden Schnaps spendiert bekommen.

Aus der dampfigen Stube trieb es mich immer wieder in die Luft hinaus, so entging mir auch die Abendstimmung nicht.

Irgendwann machten sich auch die Hartnäckigsten auf den Rückweg ins Tal auf, uns blieb die Stille. Und ein leuchtender Morgen:

Talwärts aber kamen dann schon wieder die Aschermittwochs-Horden entgegen.

Sonntag, 31. Dezember 2006

Ausgelassene Ente/As Time Goes By

Mir wird's heut eher eine innige denn ausgelassene Silvesternacht sein - ausgelassen hab ich nur die Ente bzw. deren Haut, das ergab feine Entengrammeln; der Zwiebel-Rotweinsud kocht gerade ein, mit einem biodynamischen Zweigelt aus der Steiermark. Getrunken allerdings soll werden ein Sociando-Mallet 1989, das einzige, was mir blieb aus dem Aschau-Abenteuer.

So ist manchmal schon vorüber, was kaum begann, die Mindesthaltbarkeit lässt sich nicht vorhersagen. As Time Goes by eben.

Was vom Jahr mir übrigblieb

Eine Handvoll getrockneter Blüten, am Wegesrand mir gepflückt in jenen taumelnden Tagen.
Ein Bündel an Gedanken, eigenen, gefundenen und geschenkten, die zu ständigen Begleitern wurden.
Ein seliges Lächeln an meiner Schulter, das mich im Schein des Kaminfeuers über die Jahresschwelle tragen wird.

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