privat

Dienstag, 4. März 2008

Bilder einer Kindheit

Meine junge, schöne Mutter sitzt auf der Liege im Wohnzimmer und weint. Sie weint einfach, sagt nicht warum. Wir Kinder stehen um sie herum und wissen nicht, was wir tun sollen. Vielleicht weint sie, weil wir so viele sind. Ich war da sicher mindestens fünf, oder älter. Mein damals jüngster Bruder, das vierte Kind, war im Jänner auf die Welt gekommen, im Juni darauf bin ich fünf geworden. Vielleicht weint sie, weil wir kein Geld haben. Weil mein Vater nicht greifbar ist, der immer unterwegs ist im Versuch, seine Träume und Ideen zu greifen.

Ich habe einen Zufluchtsort: den Küchenbalkon. Es ist ein kleiner Balkon, man kommt vom Kinderzimmer aus hinaus, aber er liegt auch vor dem Küchenfenster, deshalb heißt er Küchenbalkon. Er ist klein, tagsüber schattig, dient als Abstellplatz, ist nicht besonders schön, aber ich habe ihn angenommen. Von dort aus sehe ich einen Stern, der für mich der Abendstern ist. Der Balkon schaut zwar, das weiß ich heute, nach Osten, der Abendstern - die Venus - ist im Westen zu finden. Aber da ist doch das Lied: "Lieber guter Abendstern, hab mich gern"! Irgendein Stern muss dagewesen sein, und für den singe ich.

Vom Küchenbalkon aus sehe ich auch wundersame Lichter. Wir wohnen im sechsten Stock, ich sehe über alle anderen Häuser hinweg. Die Lichter, die nur manchmal da sind, gehören zu etwas, das "Stadion" genannt wird. Ich kann mir nichts darunter vorstellen, ich sehe nur diese Lichter, wie sie so hell in den Himmel gehen, so unwirklich. Ich scheine am liebsten in der Dunkelheit am Küchenbalkon gewesen zu sein.

Es gibt auch den großen Balkon, vor dem Wohnzimmer. Dort knallt die Sonne hin, sie weicht die Teerstreifen auf, die zwischen den Bodenplatten als Fugen dienen. Wir kneten mit den Fingern darin. Manchmal fällt uns etwas über das Geländer, das fällt aber nicht auf die Straße, sondern auf ein Dach, denn direkt unter unserem großen Balkon ist ein überdachter Durchgang. Wenn so etwas geschieht, muss meine Mutter hinunter in den ersten oder zweiten Stock und die Leute von dieser Wohnung bitten, ob sie über das Geländer aufs Dach steigen darf, um das Hinuntergefallene holen zu können. Das ist ihr immer peinlich. Vielleicht waren diese Leute aber auch nicht freundlich. Einmal fällt mir meine Brille hinunter. Ich habe mich sehr geschämt.

Im Badezimmer, das keine Tür hat, sondern nur ein fensterloser Raum neben der Küche ist, ist ein Steinboden. Ganz am Anfang haben wir keine Badewanne, nur ein Zinkschaff. Wenn es zum Trocknen an die Wand gelehnt ist, sieht man das Abflussloch im Boden. Ich knie mich hin, lege mein Auge auf das Loch und starre sechs Stockwerke in die Tiefe. Es ist unheimlich.

Wenn wir im Hof spielen, starren wir oft die sechs Stockwerke hoch, ob die Mutter am Fenster oder am Balkon ist. Wir müssen sie immer rufen, wenn wir wieder hinauf in die Wohnung wollen. Der Lift ist nur mit einem Schlüssel zu betätigen. Und die sechs Stockwerke sind sehr sehr hoch für kurze Kinderbeine, das können wir vom Hof aus sehen. Fast unendlich hoch. Wir sind ja alle noch so klein.

Da ist ein Grundstück über den Hof und die Gasse, das von einer alten, zerbröckelnden Mauer abgegrenzt ist. Dahinter sieht man Bäume emporragen, alte hohe Bäume, es ist sicher eine Kastanie dabei. Dieser Ort übt einen großen Reiz auf mich aus, er wirkt düster und schattig, ein wenig unheimlich. Das Haus dahinter ist alt.

Die Gasse ganz hinunter kommt man zu einer großen Straße, da fährt eine Straßenbahn. Auf diese Straße müssen wir, wenn wir über die Brücke in den Prater wollen. Man kommt hier bei einem Geschäft vorbei, dessen Eingangstür nicht direkt an der Straße ist, sondern etwas zurückversetzt. In dieser Türnische ist rechts oben ein seltsames Kästchen. Ich stehe da und starre hinauf. Es hat etwas magisch Anziehendes und zugleich Unheimliches. Ich denke mir, das muss das Narrenkästchen sein. Es hat eine so seltsame Abdeckung, fast wie ein Gitter. Die Erwachsenen sagen zu mir oft, ich solle nicht so viel ins Narrenkästchen schauen. Jetzt schaue ich erstmals bewusst so richtig rein.

Von einer Seitengasse ums Eck ist ein kleines Lebensmittelgeschäft. Dort ist es immer dunkel, wie in einem alten Gewölbe. Man kann die Erdäpfel aus großen Jutesäcken kaufen. Ich gehe gerne hin, es riecht gut, es ist so ruhig und unwirklich dort. Um nach Hause zu kommen, muss man viele viele Treppen hochsteigen. Die Gasse führt über Stiegen, erst dann kommt der kleine Platz mit Minipark und Spielplatz, an dem unser Haus liegt. Und so ist unser sechster Stock, gemessen an der großen Straße, noch viel höher.

Auf der anderen Seite des Hauses liegt ein größerer Platz, dort fahren auch Autos. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es ein Lokal, in dessen Auslagen rote Vorhänge sind. Und eine Neon-Werbeaufschrift: Cinzano. Mir gefallen die Farben. Das Lokal, das ich nie von innen sehe, wirkt auf mich so modern. So anziehend und interessant. Ich wüsste zu gerne, wie es darin ist. Aber ich darf nur in den Konsum nebenan.

Wenn ich Radio höre, stehe ich ganz nah vor dem Apparat. Meine Lieblingssendung ist "Autofahrer unterwegs". Vor allem die Meldungen mit den gestohlenen Fahrzeugen. Ich mag auch die Mittagsglocken.

An der Seitenwand im Durchgang unter unserem Haus ist ein großes Mosaik mit Pferden. Der Künstler war ein Jugendfreund meiner Eltern. Zwei Entwürfe zu diesem Mosaik hängen als Bilder in unserer Wohnung. Manchmal besuchen wir dessen Eltern in Perchtoldsdorf. Sie wohnen in einem kleinen Häuschen, beide sind große, kräftige, ja geradezu dicke Menschen. Sie sind sehr freundlich, die Mutter drückt mich immer an sich, ich habe Angst, zwischen ihren Riesenbrüsten zu ersticken. Manchmal kommt die ganze Verwandtschaft zusammen, da sind so viele Kinder und Enkelkinder. Alle wirken wie eine große glückliche Familie.
Wir kommen nie so vielzählig zusammen. Der Onkel ist im Kloster, die Tante ist nicht verheiratet. Großmutter und Großvater leben weit weg. Wir sind immer nur wir. Und ich habe zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung, was für eine Familie wir sind.

[Infiziert von Frau Katiza und ihrem Buch hier.]

Donnerstag, 31. Januar 2008

Winterfreuden: Lockerung des Ich

Frau Alma sucht ihr Vergnügen im Winter auf mannigfaltige Weise: mit dem Hirschen als adrettes Trachtenpärchen verkleidet, schwingt sie das Tanzbein zu Boarischen und Schiebern auf dem Jägerball in der Unteren Schranne (Lockerung der Gliedmaßen), entdeckt im Weinkeller des Landwirtshauses einen Brunello Pian delle Vigne 1997, erster Ansatz zu rauschhafter Lockerung des Ich.
Und morgen begibt sie sich auf Wedeltage ins Hochgebirg, allwo eine Rausch- und Wunderkammer besonderen Zuschnitts weitere Lockerungsübungen verheißt, wobei die in diesen Tagen vor allem angestrebten Rauschzustände ihr Potential nicht in der Ernüchterung zeigen sollten!

Dienstag, 25. Dezember 2007

Eine Familie zum Anbeißen

Das schönste Geschenk des vergangenen Abends: die Lebkuchenfamilie. Nur die Autorin dieses Werkes, die häusliche Tochter, fehlt darauf. Sie wollte sich selbst nicht aufessen müssen. Was sie uns allen aber wohl zumutet.



Von links nach rechts: der verliebte Vater, die große Tochter, die Mutter mit Weinglas, der Sohn, die Großmutter. Eine ruhige Familienaufstellung, wie sie niemals der Realität entspricht. Und so ist es denn auch ein wilder Abend gewesen.

Sonntag, 23. Dezember 2007

Sonnenstudio

Als ich meine Mutter auf der Hochzeit meiner Schwester traf, hatte sie eine ungewohnt frische und erholte Gesichtsfarbe. Sie wird die strahlenden Tge ausnützen, dachte ich, und wandern, in der Höhe, wo es so viel wärmer ist als im Tal, sonnenbeschienen alles, aber die Inversion! Nein, sie sei vielmehr im Sonnenstudio gewesen, dem meiner Freundin S, und da fiel mir ein, dass auch mein Vater vor Jahren schon gelegentlich das Sonnenstudio aufgesucht hatte, weil er die Fragen nach seinem Gesundheitszustand leid hatte, kaum war die Blässe weg, verschwanden auch die Fragen. Wenn er jetzt nach seinem Ergehen gefragt wird, sagt er: ich lebe noch. Ich darf noch leben. Nachspielzeit, sagte der Bruder, du hast eine Nachspielzeit bekommen. Meine Familie, sagte die Schwester auf ihrer Hochzeit, ganz seltsam langgezogen das m e i n e und mit einem Tonfall zwischen Süffisanz und Unsicherheit, und lässt uns noch externer und ferner fühlen als sie uns seit Jahren schon hält. Jedes ihrer Lächeln wirkt professionell, maskenhaft und unverbindlich, wo ist SIE nur, sie selbst, frag ich mich.

Montag, 5. November 2007

Linearer Schein

Zwei Schulfreunde trafen einander. Vor 63 Jahren hatten sie sich das letzte Mal gesehen. Es war in einer vom Krieg bestimmten Zeit gewesen, Halbwüchsige waren sie damals gewesen, vierzehn, fünfzehn Jahre alt, in einem Internat in Traunstein.

Sie sitzen da und reden vom Jetzt und vom Damals und vom Dazwischen. Die große Blase inzwischen gelebter Leben schrumpft zu einem unwesentlichen kleinen Luftballon, sie blicken einander an wie einstmals als Kinder in einer so markant bestimmten Kindheit.

Der Plasmaphysiker hat bemerkenswert glatte Gesichtszüge (der zwischendurch besuchte Pfarrersbruder weist wesentlich mehr Spuren des zählbaren Alters auf), der kräftige Haarschopf leuchtet weiß. Die Frau hatte ihn verlassen, als er in Pension ging, die Lebensgefährtin ist die Witwe des damals besten Freundes; den aber hatte er, von Deutschland nach Kanada wandernd, jahrzehntelang nicht mehr gesehen. Es war sich vor dessen plötzlichem Krebstod nichtmehr ausgegangen. Die Witwe ist das Bindeglied der Freunde, verwechselt die Vornamen, ohne gerügt zu werden. Sie erzählt mir mit leicht verlegenem Lächeln, dass sie beide es langsam hätten angehen lassen, seit drei Jahren aber seien sie nun wirklich, so ganz, ja nah und richtig miteinander.

Im Gespräch mit ihr finde ich mich auf einmal in einem gleichen Zeitabschnitt, sie war die einzige Mutter gewesen, die irgendwo im Süddeutschen die Proteste und Demos mit den Töchtern gemeinsam besucht hatte, ich hatte die Zeit als beginnende Studentin erlebt. Auch hier verschwindet, was sonst linear scheint, zu einem Rund, in dem Begebenheiten und Abschnitte herausgeholt werden und alles gleich weit oder nah ist.

Ich genieße den Tag, an dem der Generationsabstand nie spürbar wird. Die Themen sind universell, für jeden greifbar, auch die erklärenden Ausführungen zur Plasmaphysik fassbar.

In wenigen Tagen wird es für den Geliebten eine generationsfremde Runde geben, auch hier aber wird sich für ihn das Erleben ähnlich darstellen, Die erwartbaren Themen könnten sein: Mahler Zweite, Musik und Meditation; ein Rilke-Zitat zur Kindererziehung.

Freitag, 12. Oktober 2007

I've got Rhythm

Mein Leben hat Rhythmus verpasst bekommen.

Was, jeden Tag bis S. fahren? wundern sich besorgte Freunde. Das tät ich nicht aushalten!

Ich aber bin in die Gegebenheiten hineingefallen wie in das weiche Bett der Agentur, das mir dann und wann erholungshalber überlassen wird. Um fünf Uhr stehe ich auf, vom Bahnhof aus sehe ich den Mond wie sonst nicht: als abnehmende Sichel gerade über dem Stadtberg aufgegangen. Die schläfrige Ruhe im Zug lässt mich langsam in den Tag übergehen; über S. liegt um sieben eine sanfte Morgenröte, Nachtnebel steigen auf über dem Fluss, die Lichter gehen. Auf dem Heimweg fahre ich ins letzte Abendlicht, sehe, wie die Nebel sich senken.

Der Rhythmus der Vorbereitungwochen wird einem unregelmäßigeren Pulsieren weichen, die Morgenwachzeit aber wird mir im Körper bleiben. Ich habe in diesen Tagen noch das Mittagessen in weicher Herbstsonne auf der Terrasse des Kaffeehauses am Fluss, ich genieße jeden Schritt auf dem Weg vom und zum Bahnhof. Vor allem aber mag ich diese Stunden unterwegs, jene der Frühe und jene der Späte. Da bin ich außerhalb der Orte und außerhalb fremder Zeiten, aber ganz in meiner und bei mir.

Freitag, 7. September 2007

Zusammengeschobenes

Unbesorgtes und Aufgeschobenes hat sich zusammengeschoben, ein abzutragender Berg mit kleinen Spitzen. Viele Tage bleiben nicht mehr, bevor ich aufbreche zu den Spitzen und Zacken von Inseln, die abgefahren werden wollen, höchst kommod mit einem solch flotten Dingelchen an Automobil. Immerhin ist dort Sommer, während ich hier gestern schon durch den ersten Schnee fuhr, auf der ganz normalen Abkürzungsstrecke, vorbei an der Weltmeistersennerei. Die Kühe, die ich vormittags (fast im Stau) und nachmittags (ganz im Stau) neben der Autobahn sah, schienen ungerührt von Dauerregen und Kälte, standen und käuten mit der ihnen zueigenen Eigensinnigkeit, dazustehen und wieder und wieder zu käuen.

Dienstag, 28. August 2007

Zetteltraum

Die zu fällende Entscheidung zwingt meinen Blick auf das, was ist, in die Tiefen des augenblicklichen Lebens. In die Abgründe? Ich aber sehe Berge, das Zimmer ist ein einziger Zettelkasten, gesammeltes Material türmt sich, ist schon auf die unbenützte Betthälfte gewandert, was für eine Verzettelung! Und ein jeder hält einen Traum. Zettelträume.

Sonntag, 26. August 2007

Der Gesang der Geister

Geister haben mich heimgesucht, ungebeten, hinterrücks über Nacht. Die lautesten unter ihnen waren jene der Angst, tanzten mir allesamt auf der Nase herum, bis Schuberts tieftönender Gesang der Geister über den Wassern sie erst durchs Festspielhaus wirbelte und dann durch Harnoncourt und Bruckners Siebte endgültig gebannt waren.

***
Als wir nach Mitternacht ins Hotel zurückkehren (jenes mit Salzburg und seinen Festspielen so untrennbar verbundene Haus, zu dieser Zeit ein einziges Theater für sich, in dem die Hirsche auf Handtüchern und Pölstern, auf Tellern und Tassen springen und geweihweise die geduckten Räume zieren), liegt eine Ausgabe der Salzburger Nachrichten bereit. Eine Kollegin schreibt über jenen alpingastrosophischen Event, den ich mir auch, mehr privat, gegönnt hatte. Die Bilder sind gut, von Bildern lebt die Zeitung, der Text ist – nun, er genügt wohl, wer will sich denn noch auf erzählendes Wort einlassen, um daraus eigene Bilder entstehen zu lassen? Eine der vielen Überlegungen der letzten Tage ist wieder da: wie wichtig ist mir diese Egobefriedigung pur, die in den letzten Monaten so herrliche Blüten getrieben hat, wirklich? Da und dort und hin und wieder auch den eigenen Namen lesen zu können, über einem Text, der Text sein darf?

***
Wir sind wegen Harnoncourt in die Stadt gekommen, und jetzt lastete die zu fällende Entscheidung über den Tagen. Alles war zurechtgelegt, die veränderten Strukturen, die Aufgaben, ja auch der tägliche Reiseweg, alles war schon geordnet gewesen, auch was mir an Zeit bliebe für den Geliebten und die Kinder, und wie ich noch welche für mich finden könne. Vorgestern noch, den Chiemsee passierend, aus den Bergen in die plötzliche Weite fallend, schien alles so klar und überzeugend; doch dann hatte ich die verwinkelten Räume in der Stadt vor mir, und vor allem jene eine Stelle bei den Stufen legte sich allmählich, in den Nachtstunden daherschleichend, mit ihrer Enge aufs Gemüt und ließ mir jene Angst, die ich ausgetrickst hatte, wieder aufstehen.

***
So aus dem Nichts auftauchend habe ich die Siebte Symphonie von Bruckner noch nie gehört. Selbst ganz oben, in den Rängen des Festspielhauses, war jeder hingehauchte Ton zu hören, atemlose Stille rundum, da bin ich auch dem Publikum dankbar für diese Konzentration. Es war ein großer Wunsch von mir gewesen, einmal Harnoncourt live zu hören, schwierig war es gewesen, überhaupt noch Karten zu bekommen; alles Drumherum war arrangiert und – was zunächst nicht selbstverständlich war – gelungen; da saß ich aber nun mit dieser unerwarteten Trübnis statt reiner Freude und wollte doch ihm, der dies alles ermöglicht hatte und dem das gemeinsame Hören und Erleben zu einer solch großen Wichtigkeit geworden war, nichts davon allzu sehr spüren lassen, ihm die Freude nicht nehmen. Harnoncourt ließ kein falsches Pathos aufkommen. Setzte die Themen und Motive ganz klar hin, nichts verschwamm im trügerischen Schmelz und Saft, so luzide, dachte ich, und immer wieder dieses Auflaufenlassen, wo eine Erwartung ist und ein Anderes kommt, das aber gut ist.

***
Mit dem Herausschälen und Entkernen fielen auch mir nach und nach die Mahre der Nacht ab, die nicht einmal ein Gesicht hatten, Alben, die auch im gleißenden Sonnenlicht drücken wollten. Ich tauchte ein in Bruckner und auf erst wieder daheim, im Sommerdaheim des Hirschen, das ich mir nimmer wegzudenken vermag aus meinem Leben. Ein Schatten ist geblieben von diesen zwei Tagen, der wird mich begleiten, aber es ist gut zu wissen, dass er da ist, er hält die zu hohen Erwartungen, die ich auch immer an mich selbst habe, ein wenig in Zaum.

Freitag, 17. August 2007

gut.

Das machst du gut sagte der liebende Bruderfreund, sprach vom Hirschen und mir. Es ist gut, denk ich mir, aber machen? Und dann: Gut - worauf bezogen? Gut für mich, für ihn? Aber: ein Gut ist sie, diese Geschichte.

Diejenige, von der ich so gern einen Satz dazu hören würde, kann ihn nimmer sagen, weil ihre letzten Worte schon so lange verklungen sind, jene, der nach einem jahrelangen qualvollen Sterben im letzten Augenblick (ach, falsches Wort, das Augenlicht war schon viel früher von ihr gegangen) mehr die Sorge um die Familie als die Wahl der Worte am Herzen lasten musste. Von ihr wüsste ich wirklich gerne, ob es gut ist, was ich da mache.

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